Abstieg eines Weltmeisters: Ist das deutsche Geschäftsmodell am Ende?
Marktkommentar KW 27 | 2022
Über Jahrzehnte führte Deutschland mehr Güter aus, als es einführte. Nicht umsonst beanspruchte die größte Volkswirtschaft Europas den Titel “Exportweltmeister” jahrelang für sich. Doch inzwischen spielt Deutschland eher in der 2. Liga. So ist die deutsche Handelsbilanz (Differenz von Export und Import) im Mai zum ersten Mal seit 2008 ins Negative gerutscht. Gründe für das Rekordtief sind der schwächelnde EU-Export sowie die stark gestiegenen Preise für Energieimporte. Unwahrscheinlich, dass Deutschland bald wieder zu seinem Platz an der Sonne zurückkehren wird. Auch wenn die Energieknappheit nur vorübergehender Natur sein sollte, wird es das “deutsche Geschäftsmodell” infolge der neuen geopolitischen Risse auch darüber hinaus schwerer haben.
Bye Bye, Boris! Nach Donald Trump hat der Marktkommentar einen weiteren treuen Wegbegleiter verloren. Der britische Premierminister hat es schlussendlich doch geschafft über seine unzähligen Fehltritte zu stolpern. Bevor er sich zum Rücktritt entschloss, mussten ihm zuvor erst fast 50 Regierungsmitglieder:innen die Gefolgschaft verweigern. Neben vielen Skandalen rund um Grabsch-Attacken und Corona-Partys geriet Boris Johnson auch aufgrund der schlechten Wirtschaftslage unter Druck. Zurzeit erlebt die britische Konjunktur den größten Einbruch seit 50 Jahren. Hinzu kommt die grassierende Inflation, weshalb der Inselstaat folglich in ein klassisches Stagflationsdilemma gerutscht ist. Well done, Boris!
Atomkraft? Ja, bitte!
Das EU-Parlament hat den Weg frei gemacht, um Gas und Atomkraft in der EU-Taxonomie als nachhaltige Energieträger einzustufen. Bisher fielen nur Öko-Energien wie Wind- und Solarkraft darunter. Bei der Taxonomie handelt es sich um ein Klassifikationssystem, um Finanzprodukte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu kategorisieren. Damit kommt dieser Schritt einer EU-Empfehlung zu privaten Investitionen in Atomkraft und Gas gleich. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Energiekrise und dem Erreichen der kurzfristigen Klimaziele mag dies sinnvoll erscheinen. Doch angesichts einer Lagerung von Atommüll über 1 Million Jahre kann von einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit wahrlich keine Rede sein…
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