BOO­Me­rang?
Markt­kom­mentar KW 21 | 2021

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Sta­bile Sei­ten­lage: Nachdem Infla­tions- und Zins­sorgen an den Han­dels­plätzen zuletzt für einige Tur­bu­lenzen sorgten, gönnten sich die Märkte in dieser Woche eine Ver­schnauf­pause. Sowohl Aktien- als auch Ren­ten­märkte agierten weniger volatil und schip­perten im Ver­gleich zu den Vor­wo­chen in deut­lich ruhi­geren Fahr­was­sern. Die großen Noten­banken wie Fed oder EZB ver­su­chen das Infla­ti­ons­ge­spenst zumin­dest vor­über­ge­hend zu ver­treiben, indem sie wei­terhin bekräf­tigen den Geld­hahn (noch) nicht zudrehen zu wollen. Außerdem redu­zierten die Kryp­to­wäh­rungen ihre Geschwin­dig­keit auf dem Weg “Down to earth” und gerieten etwas weniger unter die Räder als in der ver­gan­genen Woche.

Auch die anhal­tende Wirt­schafts­er­ho­lung dürfte die ner­vösen Anleger:innen etwas beru­higt haben. So sen­dete der US-Arbeits­markt mit 406.000 neuen Erst­an­trägen auf Arbeits­lo­sen­hilfe erneut posi­tive Signale. In Deutsch­land ver­deut­lichte der ifo-Geschäfts­kli­ma­index die Auf­bruch­stim­mung. Er klet­terte von 96,2 auf 99,2 Punkte. Höchst­stand seit zwei Jahren! Trotz der erfreu­li­chen Kon­junk­tur­aus­sichten geis­tern die Zins­sorgen weiter durch die Köpfe der Marktteilnehmer:innen. Am Akti­en­markt sorgt dies unter anderem dafür, dass sich die begon­nene Rota­tion von Tech­no­logie-Aktien zu zykli­schen Werten schlei­chend fort­setzt. Nichts­des­to­trotz bleibt die Frage, ob die Infla­ti­ons­angst auch in den kom­menden Monaten der Brems­klotz an den Börsen ist.

BOO­Me­rang?

Unver­än­dertes Bild am Roh­stoff­markt: Die hohe Nach­frage bei gleich­zei­tiger Ange­bots­knapp­heit sorgt für enorme Preis­an­stiege. Der Boom zeigt sich auch bei den Edel­me­tallen. Wäh­rend Kupfer und Co. für indus­tri­elle Zwecke genutzt werden und bereits seit Län­gerem eine Rallye hin­legen, zieht der Gold­kurs ver­spätet und in etwas lang­sa­meren Tempo nach. Der ver­spä­tete Run auf das Kri­sen­me­tall resul­tiert vor allem aus der Infla­ti­ons­angst und dem attrak­tiven Preis­ni­veau im Ver­gleich zu anderen Edel­me­tallen, da Gold über­wie­gend aus Gründen der Wert­an­lage gefragt ist. Aller­dings könnte sich der Trend umkehren, wenn die Noten­banken von ihrer ultra­lo­ckeren Geld­po­litik abrü­cken. Diese uner­wünschte Rück­wir­kung wirt­schafts­po­li­ti­scher Maß­nahmen wird auch als Bume­rang-Effekt bezeichnet. So kann die Rück­kehr der Zinsen dann zum Gift für das geliebte Gold werden.

Zur Beach­tung: Frü­here Wert­ent­wick­lungen lassen nicht auf zukünf­tige Ren­diten schließen. Die in diesem Doku­ment ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stellen keine Anla­ge­be­ra­tung dar, eine Haf­tung ist ausgeschlossen.