Deutschlands Falke macht den Abflug: Bundesbank-Chef Weidmann dankt ab
Marktkommentar KW 42 | 2021
Überraschender Rücktritt mit Brisanz: Nach 10 Jahren wird Bundesbank-Chef Jens Weidmann seinen Posten zum Jahresende räumen. Damit tritt er auch als Ratsmitglied der EZB zurück. Der oberste deutsche Notenbanker gilt als einer der profiliertesten Falken und damit als gewichtiger Gegenspieler der Tauben um Christine Lagarde. Beweggründe für seinen Rücktritt nennt der scheidende Bundesbank-Chef keine. Allerdings wird der Abgang als Signal der Frustration angesichts der Entwicklungen der europäischen Geldpolitik gesehen. Zudem wird das Lager der Falken um Jens Weidmann immer kleiner. Bildet der Rücktritt eine Zäsur für die Euro-Geldpolitik?
In alter Bundesbanktradition vertrat Weidmann einen harten geldpolitischen Kurs. Jüngst mahnte er davor „nicht einseitig auf Deflationsrisiken zu schauen, sondern auch perspektivische Inflationsgefahren nicht aus dem Blick zu verlieren“. Viele seiner EZB-Rats-Kolleg:innen möchten im Anleihekaufprogramm PEPP das “P” für Pandemic gerne gegen ein “permanent” austauschen, um auch künftig mehr Spielraum zu haben. Dies sieht Weidmann äußerst kritisch. Abzuwarten bleibt, ob die Nachfolge Weidmanns auch ein falkenhafter Hardliner sein wird.
Bitcoin als neues Gold?
Während der Bundesbank-Chef seinen Posten räumt, sitzt einer seiner erbittertsten Gegner aus früheren Tagen fest im Sattel: Mario Draghi. Trotz oder gerade wegen eines harten Corona- und Reformkurs des italienischen Ministerpräsidenten befindet sich das Land im Aufschwung. Anmerkung: Italien kommt aus einer schweren Finanzkrise und besitzt den höchsten Schuldenberg Europas. Angesichts dieser Ausgangslage ist es faszinierend wie ruhig Draghi die Märkte hält. Zudem befinden sich die Inflationsraten auf einem geringen Niveau, während die italienische Wirtschaft dieses Jahr voraussichtlich um starke 6% wächst – bravissimo, Super Mario!
An den Märkten blieb es diese Woche eher ruhig. Während die Quartalsberichte den Aktienmärkten überwiegend gefallen, ist die Inflationsentwicklung an den Rentenmärkten das bestimmende Thema. Dafür sorgte die jüngste Krypto-Rallye für Aufsehen. So erklomm der Bitcoin erstmals die Marke von 66.000 Dollar. Fachleute begründen diese Entwicklung zum einen mit der Genehmigung des ersten Bitcoin-ETF in den USA, zum anderen würden viele Anlerger:innen Kryptowährungen scheinbar als besseren Inflationsschutz als Gold ansehen. Aber auch die Kritik an den Digitalwährungen wird nicht kleiner. Oder wie JP Morgan Chase CEO Jamie Dimon es formulierte: „Bitcoins sind wertlos und so schlimm wie Rauchen“.
Infolge der stabilisierten Lage am Aktienmarkt wurde die Aktienquote im EVERGREEN PDI Yang wieder leicht erhöht. Währenddessen fällt die Bewertung des Rentenmarktes aufgrund der unklaren Zins- und Inflationsdynamik vorerst weiter negativ aus. Demzufolge wurden die Rentenquoten in beiden Publikumsfonds nach wie vor auf einem reduzierten Niveau belassen, um Risiken zu minimieren.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
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