Die globalen Kapitalmärkte warten weiterhin sehnsüchtig auf substanzielle Neuigkeiten über den Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den USA und China. Aussagekräftige Entwicklungen der Konjunkturdaten sind ebenfalls Mangelware. Nichtsdestotrotz konnten sich die weltweiten Aktienbörsen rund um die Höchststände einnisten. Die Märkte befinden sich vorerst im Seitwärtsmodus, unterstützt durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken.
Ein letztes Tabu fällt
Die umstrittene Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stellte für Otto Normalsparer bisher nur ein abstraktes Ärgernis dar. Es gab zwar keine Zinsen mehr zu verdienen, aber immerhin hielt die schwarze Null für Guthaben bis zu 100.000 Euro. Damit ist jetzt Schluss.
Als erste Bank in Deutschland gibt die Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck die Strafzinsen der EZB in Höhe von ‑0,5 % auf dem Tagesgeldkonto für Neukunden weiter. Und das ab dem ersten Euro! Weitere ertragsgeschwächte Institute werden wahrscheinlich folgen. Die geschröpften Sparer sollten sich nun ernsthaft mit dem Kauf eines gut gefütterten Kopfkissens beschäftigen. Oder dann vielleicht doch lieber eine langfristige, gut diversifizierte Kapitalanlage?
Chart der Woche
EZB Leitzins für Einlagen

Märchen aus Tausendundeiner Nacht?
Das Königreich aus dem Morgenland, Saudi Arabien, bringt seinen Ölkonzern Saudi Aramco an die Börse, um die Erlöse in ölunabhängige Industriezweige zu investieren. Obwohl nur 1,5 % der Anteile des weltgrößten Unternehmens verkauft werden sollen, könnte der Börsengang auf ein Volumen von bis zu 25,6 Mrd. US-Dollar kommen. Das wäre Weltrekord. Die Gesamtbewertung von Saudi Aramco käme damit auf märchenhafte 1,7 Billionen US-Dollar. Deutsche Privatanleger kommen aber nicht zum Zug, da die Aktien nur an der Börse in Riad vermarktet werden sollen. Kein Grund zur Trauer, betrachtet man die zweifelhafte Transparenz der Unternehmensführung und die Zukunftsrisiken von Investments in fossile Energien.
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