Der Negativzins ist tot, lang lebe der Zins!
Marktkommentar KW 36 | 2022

Nach ihrem Spätstart hat die EZB im Kampf gegen die Rekordinflation den Zinshammer ausgepackt. Sie hob den Leitzins um satte 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 %. Dieser Riesensprung ist gleichbedeutend mit der größten Zinserhöhung seit Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002. Zudem stellte Euro-Queen Christine äh.. EZB-Chefin Lagarde weitere Anhebungen in Aussicht. Was zunächst nach mutiger Tatkraft aussehen mag, ist jedoch nicht mehr als ein alternativloses Vorgehen zur Schadensbegrenzung. Zu lange hat die EZB die Augen vor den heraufziehenden Inflationsgefahren verschlossen. Damit haben sich die Währungshüter selbst in ein Dilemma befördert: Es bleibt ihnen keine andere Wahl als der Griff zum Zinshammer, um die galoppierende Inflation zu dämpfen. Gleichzeitig besteht das Risiko, der schwächelnden Wirtschaft den Knockout zu verpassen und die Eurozone in die Rezession zu drücken. Keine rosigen Aussichten…
Energiekrise: Droht ein Pleite-Herbst?
Während die EZB endlich Gas gibt, liefert Russland keines mehr: Infolge der eingestellten Lieferungen kletterte der Gaspreis zum Wochenbeginn um etwa 35 % in die Höhe. Auch ein Preisrückgang im Wochenverlauf konnte nicht verhindern, dass nach Uniper nun auch VNG, der drittgrößte Gasimporteur in Deutschland, Staatshilfen beantragte. Doch nicht nur Versorger geraten in Existenznöte: Auch andere Branchen stehen aufgrund der hohen Energiekosten sowie anhaltender Lieferkettenprobleme vermehrt unter Druck. Bereits im August lag die Zahl der Insolvenzen um 26 % über dem Vorjahreswert – Tendenz weiter steigend.
Im Schatten der Gaspreise befinden sich derweil die Öl-Kurse im Sinkflug. Aufgrund der grassierenden Konjunktursorgen sanken die Kurse zuletzt wieder unter das Preisniveau vor Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer nun dachte, dass sich folglich auch die Spritpreise vergünstigen, wird jedoch enttäuscht. An den Zapfsäulen macht sich der Preisrückgang beim Rohöl noch nicht bemerkbar. Schuld sind neben dem schwachen Euro auch die abgebauten Kapazitäten bei vielen Raffinerien während des Nachfragemangels in der Pandemie. Diese sorgen nun für einen Verarbeitungsengpass und halten das Preisniveau bei Benzin und Diesel hoch. Die Fahrt zur Tankstelle bleibt vorerst schmerzhaft…
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
Hinterlasse einen Kommentar