Seit dem Corona-Crash im März haben sich die meisten Aktienindizes weltweit zum größten Teil erholt und das Erreichen von Vor-Corona Werten scheint nicht mehr weit entfernt. Indes gibt es bereits einen klaren Gewinner unter den Indizes: den NASDAQ 100. Er umfasst die 100 größten Technologieaktien der USA und ist besonders durch Tech Unternehmen, wie Google und Apple geprägt. Getrieben von diesen Unternehmen legte der NASDAQ nach dem Corona-Crash schnell wieder zu und erreichte bald neue Höchstwerte. Die enorme Größe und starke Performance der Tech Unternehmen bläht die Darstellung amerikanischer Märkte enorm auf und verzerrt die Wirklichkeit. Um es in Relation zu setzen: Die großen Fünf — Facebook, Apple, Amazon, Microsoft, Google – haben eine Marktkapitalisierung von knapp 7 Billionen Dollar, alle DAX 30 Unternehmen in Deutschland kommen gemeinsam auf (nur) 1.25 Billionen Dollar.
Solch eine Abkoppelung der Technologieunternehmen vom restlichen Markt war auch bei der sogenannten Dotcom Blase zu sehen, als Internetunternehmen in Industrieländern zu Höhenflügen ansetzen, bis die Blase im Jahr 2000 platze und den deutschen neuen Markt mit sich nahm. Der damalige Crash war getrieben durch die Überbewertung von Internetfirmen, die weder profitabel waren, noch ein nachhaltiges Geschäftsmodell vorwiesen. Dies ist bei Tech Firmen wie Microsoft, Apple und Amazon heute natürlich fundamental anders. Trotzdem stellt sich die Frage, ob die astronomischen Bewertungen immer gerechtfertigt sind…
Abwarten und Tee trinken
Auch in dieser Woche kamen Impulse für den deutschen Markt hauptsächlich aus den USA sowie zum Ende der Woche von der EZB. Der DAX setzte am Mittwoch zu einem neuen Hoch seit dem Corona-Crash an, die Vor-Corona Höhen bleiben aber bislang noch in einiger Ferne.
Am Donnerstag verkündete die EZB ihren Fahrplan für die kommenden Monate: Abwarten und der Erholung zuschauen. Bisherige Programme der EZB zur Ankurbelung der Wirtschaft bleiben bestehen (Anleihenkaufprogramme, Negativzinsen, etc.), weitere Programme sind jedoch vorerst nicht geplant. Mit der jetzigen Entscheidung des Abwartens von Seiten der EZB soll auch der Druck auf den EU-Rat erhöht werden, endlich von Fiskus Seite mit einem europaweiten Hilfsprogramm zu starten.
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