Der Zins ist zurück!
Marktkommentar KW 7 | 2021
Die Rückkehr eines fast vergessenen Gastes: Diese Woche emittierte der Bund über seine Finanzagentur Deutschland GmbH eine 30-jährige Bundesanleihe mit einer Rendite von sagenhaften 0,1 %. Dass Deutschland den Anlegern zum ersten Mal seit März 2020 wieder Zinsen zahlen muss, um sich frisches Kapital zu besorgen, ist kein Einzelfall. Die Rückkehr der Zinsen ist die Konsequenz der aufkommenden Inflationsängste. Infolge der Teuerungserwartungen erleben Reflations-Trades unter Anlegern weiterhin Konjunktur. Während sich die Aktienmärkte diese Woche eine Verschnaufpause gönnten, waren diese Entwicklungen vor allem auf den Anleihemärkten negativ zu spüren. Dieser Sell Off ist vor allem für institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen problematisch, da sie aus regulatorischen Gründen zu bestimmten Anteilen Anleihen halten müssen. Kommen jetzt die Zinsen etwa wieder in Mode?
Rohstoff Rallye
Derweil schüren die Entwicklungen vieler Rohstoffe derzeit weiter die Inflationssorgen der Anleger. Während Kupfer nach einer mehrwöchigen Rallye den höchsten Stand seit 9 Jahren verzeichnete, ist Öl derzeitig so gefragt wie zu Vor-Corona-Zeiten. Ein Kurstreiber des schwarzen Goldes ist der Kälteeinbruch in Texas sowie der damit verbundene Produktionsausfall von Teilen der Öl-Industrie – Wild White West!
Gegensätzlich zu diesem positiven Trend an den Rohstoffmärkten präsentiert sich aktuell der Goldpreis. Nachdem die Angstwährung zu Lockdown- und Krisenzeiten noch einen Run erlebte, sank die vermeintlich stabile Wertanlage diese Woche unter 1800 Dollar und damit auf ein Zweimonatstief. Doch dient das Edelmetall auch zur Behandlung von mit Inflationsängsten geplagten Anlegern? Historisch konnten hier die Aktienmärkte eine deutlich bessere Linderung bieten.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
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