Die Bären tanzen auf dem Börsenparkett: Kampf gegen Inflation um jeden Preis?
Marktkommentar KW 20 | 2022
In vielen Teilen der Welt wüten weiterhin die schlimmsten Preissteigerungen seit längerer Zeit – ein Licht am Ende des Tunnels scheint nicht in Sicht. Unter den Industriestaaten hat Großbritannien mit besonders hohen Inflationsraten zu kämpfen. Dort stiegen die Verbraucherpreise im April um 9 % gegenüber dem Vorjahresmonat – ein 40-Jahres-Hoch! Auch jenseits des Atlantiks sieht sich die US-Notenbank mit einer ähnlichen Teuerungswelle konfrontiert, weshalb sich Fed-Chef Powell nach wie vor äußerst “hawkish” (falkenhaft) zeigt. Währenddessen trüben sich wichtige US-Konjunkturdaten weiter ein: Neben mauen Zahlen vom Immobilienmarkt stiegen auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stark und erreichten den höchsten Stand seit Anfang des Jahres. Das befürchtete Stagflationsszenario scheint real…
Doch selbst wenn der Kampf gegen die hohe Inflation gelingt: Immer weniger Investoren trauen den Notenbanken offenbar den Spagat zu, die Inflation geldpolitisch zu bekämpfen ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen. Kaum verwunderlich also, dass die wechselnden Inflations- und Rezessionssorgen die Bären zurzeit auf dem Börsenparkett tanzen lassen. Während daher vor allem bei US-Techaktien größere Tagesverluste aktuell nicht sonderlich ungewöhnlich erscheinen, traf es diese Woche auch die sonst als wertstabil geltenden US-Einzelhändler. Aufgrund sinkender Gewinnerwartungen brachen die Aktien von Walmart um über 10 % ein. Für den Konkurrenten Target ging es sogar um über 25 % bergab!
Kuriosum: Die ölende Rostlaube ist das neue Gold!
Was Europa und den USA demnächst bevorsteht, scheint in China bereits angekommen: Die Rezession! Im Würgegriff der Null-Covid-Strategie hat die chinesische Volkswirtschaft innerhalb kürzester Zeit eine Vollbremsung hingelegt. Während die Industrie- und Einzelhandelspreise sowie die Arbeitsloszahlen in die Höhe schießen, türmt sich auch der Auftragsstau in den chinesischen Häfen weiter auf. Zwar senkten Chinas Banken einen wichtigen Leitzins nun um einen Rekordwert, um die kränkelnde Konjunkturlokomotive der Welt anzukurbeln. Bis zur Genesung dürfte es jedoch dauern…
Aufgrund der China-Lockdowns oder des Ukrainekriegs wirken sich die Lieferengpässe bei Material und Rohstoffen bereits hierzulande auf die Preise aus. So etwa am Automarkt: Aufgrund fehlender Materialien wie Chips ging die Pkw-Produktion in Deutschland zuletzt zurück. Dies ließ nicht nur die Neuwagenpreise, sondern auch die Marktwerte für gebrauchte Fahrzeuge explodieren. Letztere stiegen laut Plattform mobile.de innerhalb des letzten Jahres um 27 %. Kurios: Teilweise kosten Gebrauchtwagen zurzeit sogar mehr als entsprechende Neuwagen. Was die klassischen Assetklassen wie Aktien, Anleihen oder auch Gold aktuell nicht schaffen, bietet nun scheinbar die „alternative“ Assetklasse Gebrauchtwagen: den perfekten Inflationsschutz. Wohl dem, der noch eine halbverrostete Schrottkarre in der Garage stehen hat.
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