Die erste Infla­ti­ons­welle ist da: Wie teuer wird die Geldschwemme?

Markt­kom­mentar KW 19 | 2021

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Tur­bu­lenzen an den Märkten: Obwohl die Bedin­gungen an den Börsen dank voller Auf­trags­bü­cher und posi­tiver Jah­res­pro­gnosen zunächst nicht besser aus­sehen könnten, brauten sich in dieser Woche dunkle Wolken über den Han­dels­plätzen zusammen. Dabei trieb den Anle­gern und Anle­ge­rinnen vor allem der uner­wartet starke US- Infla­ti­ons­an­stieg Sor­gen­falten auf die Stirn. Die Ver­brau­cher­preise in den USA zogen im April um satte 4,2 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­monat an – der größte Anstieg seit 2008. Damit wird das ange­strebte 2 Pro­zent-Ziel augen­schein­lich knapp ver­fehlt. Aller­dings hatte die FED ein solch vor­über­ge­hendes Phä­nomen bereits vor einiger Zeit pro­gnos­ti­ziert, wobei die Infla­ti­ons­welle deut­lich höher aus­fällt als erwartet. Werden die Wäh­rungs­hüter diesen Infla­ti­ons­an­stieg tole­rieren oder werden sie die Zins­schraube nun schritt­weise emp­find­lich anziehen?

Aktien und Anleihen unter Druck

Die Angst vor bal­digen Zins­er­hö­hungen war nicht nur in den USA, son­dern auch an den euro­päi­schen Märkten und in Fernost zu spüren. Zudem waren sowohl Renten- als auch Akti­en­märkte von den Folgen der Infla­ti­ons­ängste betroffen. Wäh­rend die Anlei­hen­kurse fielen, zogen die dazu­ge­hö­rigen Ren­diten im Gegenzug vor allem am langen Ende merk­lich an. An den Akti­en­märkten gerieten – wie in der Vor­woche – vor allem die Aktien der Tech-Werte unter Druck. Aller­dings musste nahezu jeder Akti­en­index Ver­luste hin­nehmen und die Woche ins­ge­samt mit nega­tivem Vor­zei­chen abschließen. Das schlechte Bör­sen­wetter machte sich auch an den Vola­ti­li­täts-Indizes bemerkbar, die nach oben aus­schlugen. Auch ein ver­söhn­li­cher Wochen­ab­schluss dank wei­terer posi­tiver Nach­richten vom US-Arbeits­markt konnte die in der Woche erlit­tenen Ver­luste nicht voll­ständig aufholen.

Nachdem der Euro zum Wochen­be­ginn mit 1,2178 Euro noch ein 2‑Mo­nats-Hoch gegen­über dem Dollar erreicht hatte, musste auch die Gemein­schafts­wäh­rung infolge des Infla­ti­ons­schre­ckens Ver­luste hin­nehmen und rutschte unter 1,21 Euro je Dollar. Auch gegen­über anderen wich­tigen Wäh­rungen legte die ame­ri­ka­ni­sche Angst­wäh­rung zu. Außerdem ver­zeich­neten Roh- und Bau­stoffe auch diese Woche erneute Preis­an­stiege, da das Angebot die enorme Nach­frage wei­terhin nicht befrie­digen kann und zu Eng­pässen in den Lie­fer­ketten führt. Schwappt nun bereits die nächste Infla­ti­ons­welle auf uns zu?

Zur Beach­tung: Frü­here Wert­ent­wick­lungen lassen nicht auf zukünf­tige Ren­diten schließen. Die in diesem Doku­ment ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stellen keine Anla­ge­be­ra­tung dar, eine Haf­tung ist ausgeschlossen.