Der US-Präsidentschaftswahlkampf ist nach dem ersten TV-Duell erneut um ein neues Kapitel reicher. Beide Kontrahenten lieferten sich einen verbalen Schlagabtausch auf einem “besonderen” Niveau und ließen Moderator und Zuschauer verzweifeln. Während Trump mit seiner altbekannt aggressiven und ungestümen Art dem Zustandekommen jeglicher niveauvoller Diskussionskultur von Beginn an einen Riegel vorschob, agierte sein Kontrahent Joe Biden teils inhaltsleer und auch nicht immer souverän – mehr Wahlkrampf als Wahlkampf.
Der denkwürdige TV-Auftritt der Präsidentschaftskandidaten schien die amerikanischen Märkte glücklicherweise nicht groß zu beeinflussen. Vielmehr waren es Erwartungen auf positive Konjunkturdaten für September und die weiterhin bestehenden Hoffnungen auf ein baldiges Konjunkturpaket, welche den US-Märkten ein leichtes Plus bescherte. Allerdings wurde den ohnehin schon verunsicherten Anlegern ein positiver Corona-Test der Trumps zum Wochenschluss beschert, der weltweit fallende Kurse zur Folge hatte.
Quo vadis?
Nach einer verlustreichen Vorwoche mit einem Minus von fast 5 Prozent konnte der Dax zum Wochenbeginn zunächst ordentlich zulegen. Dies lag unter anderem an den Wachstumsprognosen der deutschen Automobilhersteller für den wichtigen chinesischen Automobilmarkt. Im weiteren Wochenverlauf wurde der positiven Entwicklung dann aber schnell wieder der Wind aus den Segeln genommen. Steigende Arbeitslosen- und Corona-Zahlen im Euroraum, fallende Ölpreise sowie die Gewinnwarnung des Pharmakonzerns Bayer drückten auf die Stimmung der Anleger und ließen den deutschen Leitindex kaum vom Fleck kommen – Quo Vadis?
Im Brexit-Tauziehen leitete die EU-Kommission ein Rechtsverfahren gegen Großbritannien ein. Auslöser ist ein im britischen Unterhaus verabschiedetes Binnenmarktgesetz, welches nach Ansicht der EU gegen Teile des Brexit-Vertrages verstößt. Konkret geht es um die Frage zu welchem Wirtschaftsraum Nordirland gezählt werden soll.
Kuriosum im Land der aufgehenden Sonne: Am Donnerstag konnten aufgrund fehlerhafter Datenübertragung am Handelsplatz in Tokio und anderen japanischen Börsen keine Aktien gehandelt werden. Der größte Handelsausfall in der Geschichte Japans war besonders ungünstig gelegen, da andere asiatische Märkte wie China, Hongkong oder Südkorea aufgrund von Feiertagen geschlossen hatten und alle Augen auf Tokio gerichtet waren.
Du möchtest unseren Marktkommentar nicht mehr verpassen? Dann lasse ihn Dir wöchentlich per Mail zukommen.
Zur Beachtung: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Hinterlasse einen Kommentar