Euro im Sinkflug: Wir importieren uns die Inflation!
Marktkommentar KW 28 | 2022
Nächster Inflationsschock: Während hierzulande die Teuerung wohl dank Tankrabatt und 9‑Euro-Ticket etwas gebremst wurde, schoss die US-Inflation wieder einmal über die Erwartungen hinaus. So verteuerten sich die Verbraucherpreise im Juni um 9,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat – Höchststand seit 1981. Ein deutliches Signal für die US-Notenbank, um weiter stark an der Zinsschraube zu drehen. Bei der kommenden Fed-Sitzung erwarten deshalb nicht wenige eine Anhebung um einen vollen Prozentpunkt! Weil die EZB weiter im Schneckentempo agiert, geht die Zinsschere zwischen der Eurozone und den USA deshalb wohl weiter auseinander.
Der Verfall des Euro: Da Kapital den Zinsen meist folgt, schichten zurzeit viele ihr Geld in US-Dollar um – und treiben den Kurs des Greenbacks. Die Folge: Der Euro erreichte gegenüber dem Dollar nach über 20 Jahren zeitweise die Parität. Somit war ein Euro nur noch einen US-Dollar wert. Daneben ist auch die Schwäche des Euros für diese Entwicklung verantwortlich. Auslöser sind vor allem Ängste vor einer durch die Gaskrise ausgelösten Rezession. Für die deutsche Wirtschaft ist die Fast-Parität ein zweischneidiges Schwert: Unternehmen, die in die USA exportieren, könnten profitieren, da US-Kunden weniger Geld für deutsche Waren bezahlen müssen. Auf der anderen Seite werden viele Güter wie Rohstoffe in Dollar gehandelt, was die Einfuhr nach Deutschland aktuell verteuert. Anders gesagt: Wir importieren zurzeit unsere eigene Inflation…
Deutsche Konzerne: Abstieg aus der internationalen Topliga
An den Weltbörsen verlieren deutsche Unternehmen an Gewicht. Laut einer EY-Studie befindet sich unter den Top 100 Konzernen mit dem höchsten Börsenwert kein deutsches mehr, obwohl Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft stellt. Der deutsche Abstieg ist auch bei Betrachtung des Börsenwertes aller deutscher Aktien im Verhältnis zur gesamten Weltmarktkapitalisierung erkennbar. Lag dieser Wert zur Finanzkrise noch bei 4 %, markierte er jüngst mit 1,94 % ein Allzeittief. Vor allem die verschlafende Digitalisierung und der resultierende Mangel an Technologiekonzernen von Weltformat sind hierfür verantwortlich.
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