Explosion der Baukosten: Herrscht bald flächendeckender Baustopp?
Marktkommentar KW 40 | 2021
Elbphilharmonie, BER oder Stuttgart 21: Zu ambitionierte Zeitpläne und Kostenexplosionen gehören bei Großprojekten in Deutschland (fast) schon zum guten Ton. Doch nicht nur bei Großvorhaben scheinen die Baukosten mittlerweile aus dem Ruder zu laufen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen die Kosten für Neubauten im August um 12,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat – stärkster Anstieg seit über 50 Jahren. Diese sprunghafte Zunahme lässt sich nicht mehr allein auf die Wohnungsnot oder die Niedrigzinsphase zurückführen. Vielmehr sind es die explodierenden Baustoff- und Energiepreise, die für die rasanten Preissprünge sorgen. Besonders stark verteuerten sich Zimmerer- und Holzbauarbeiten, die im August fast 50% über dem Vorjahresmonat lagen. Führt der Materialmangel demnächst zu flächendeckender Bauverzögerung à la BER?
Nicht nur der Immobiliensektor, sondern die gesamte Wirtschaft wird durch die hohen Rohstoff- und Energiekosten belastet. Vor allem ist außerhalb des Dollar-Raumes eine noch stärkere Verteuerung erkennbar. Hauptgrund dafür ist der derzeitige Kurs des Greenback, der infolge des erwarteten geldpolitischen Kurswechsels durch die US-Notenbank gegenüber anderen Währungen deutlich zulegte. So markierte der Euro gegenüber dem Dollar mit 1,1529 Dollar jüngst ein 15-Monats-Tief am Devisenmarkt. Da Rohstoffe wie Öl oder Metalle traditionell in Dollar gehandelt werden, sorgt die Abwertung der Gemeinschaftswährung für eine zusätzliche Verteuerung dieser Materialien im Euro-Raum. Wann kontert die EZB?
Aktien und Anleihen im Gleichschritt
Angesichts der abklingenden Wirtschaftserholung halten pünktlich zum Herbstbeginn kühlere Temperaturen Einzug an den Märkten. Inmitten einer immer länger werdenden Sorgenliste an den Märkten stellen sich zudem Anleger:innen auf ein baldiges Tapering der US-Notenbank ein. Nun breiten sich die Ängste vor einer Stagflation aus. Dieser Begriff verbreitete in den 1970er-Jahren Angst und Schrecken und bezeichnet eine wirtschaftliche Stagnation bei gleichzeitig hoher Inflationsrate. Die derzeitigen Unsicherheiten resultieren in dem Phänomen, dass sowohl an den Aktien- als auch an den Rentenmärkte gedämpfte Stimmung herrscht. Vor allem der bevorstehende geldpolitische Kurswechsel der Fed unterstütze die jüngste Schwächephase von Anleihen und Aktien. Die positive Korrelation der Anlageklassen dürfte vor allem die Investoren bedrücken, die bei Verlusten in einem Markt die Flucht in den jeweils anderen ergreifen.
Die EVERGREEN Publikumsfonds schaffen es auch auf dieses besondere Marktumfeld zu reagieren, um das Risiko zu minimieren. Hierzu wurden sowohl die Aktien- als auch die Anleihequoten der Fonds bereits reduziert. Sollte sich das geschilderte Szenario weiter verfestigen, wird weiter Risiko aus Aktien & Anleihen abgebaut und die Liquidität im sicheren Geldmarkt “geparkt“.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
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