Hitzewelle bringt Strompreise ins Schwitzen
Marktkommentar KW 29 | 2022
Europa stöhnt unter den Rekordtemperaturen. Das Extremwetter belastet nicht nur den eigenen Kreislauf, sondern auch große Teile des Energiesektors. So werden vermehrt Atomkraftwerke vom Netz genommen, da die Temperatur des Kühlwassers die gesetzlichen Vorgaben übersteigt. Dies trifft insbesondere Frankreich, das den Großteil seines Strombedarfes durch die laut EU “grüne” Atomenergie deckt. So müssen vermehrt Gaskraftwerke zugeschaltet werden. Dies ist aufgrund der anhaltenden Unsicherheit am Gasmarkt besonders teuer und verschafft den überhitzten Energiepreisen definitiv keine Abkühlung. Hinzu kommt angesichts der Hitzewelle der Wunsch nach Klimatisierung, was den Strombedarf weiter in die Höhe treibt. Die Folge: Diese Woche kostete eine Megawattstunde Strom im Großhandel zwischenzeitlich fast 600 € – ein Anstieg zum Vorjahr um 580%. Schwer, da einen kühlen Kopf zu bewahren!
Das Ende einer Ära: Negativzinsen adé!
Es ist geschafft! Erstmals nach 11 Jahren hat die Europäische Zentralbank wieder ihre Zinsen angehoben. Der Schritt aus der Nullzins-Talsohle fiel dabei mit 50 Basispunkten auf nun 0,5 % überraschend kräftig aus. Gleichwohl war dieser Vorgang angesichts der galoppierenden Inflation mehr als überfällig. Daneben entfällt künftig auch der Strafzins für Geschäftsbanken, die Gelder bei der EZB parken. Dies dürfte auch viele Sparer:innen vermeintlich freuen, da nicht wenige Banken diesen Einlagezins als Verwahrentgelt an ihre Kundschaft weitergereicht haben. Angesichts der hohen Inflation bleibt der Realzins jedoch weiter negativ. Außerdem beschloss die EZB ein neues Anti-Krisen-Programm. Dieses zielt darauf ab, die Zinsabstände zwischen Anleihen verschiedener Euro-Länder nicht zu groß werden zu lassen, um hochverschuldete Länder wie Italien zu unterstützen. Ein durchaus zweischneidiges Schwert, da das Programm auch als Staatsfinanzierung der Problemländer durch die Hintertür gesehen werden kann und dadurch u. U. Fehlanreize setzt.
Ciao Mario! Während die EZB versucht die Zinsschere innerhalb der Euro-Länder zu reduzieren, sorgt das Problemkind Italien eher für einen gegenteiligen Effekt. Nachdem der zweite Rücktrittsversuch von Mario Draghi erfolgreich verlief, befindet sich das südeuropäische Land wieder einmal in einer Regierungskrise. Infolgedessen schossen die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen in die Höhe. Es wird befürchtet, dass das hochverschuldete Land zur Gefahr für den Euro werden könnte. Stehen wir am Rand einer neuen EU-Schuldenkrise?
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