Jah­res­rück­blick 2021: Zwi­schen Corona und Inflation

Markt­kom­mentar KW 51 | 2021

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Das Kalen­der­jahr 2021 endet bald – und erneut war es ein tur­bu­lentes Jahr für die Geschichts­bü­cher. Eine gute Gele­gen­heit, um wich­tige Ereig­nisse der ver­gan­genen 12 Monate zu reka­pi­tu­lieren, denn nicht alles drehte sich um das Coro­na­virus. Aber der Reihe nach:

Die ersten Monate des Jahres 2021 knüpften nahtlos an das Vor­jah­res­ende an und waren von Opti­mismus geprägt. Dafür waren – neben den global anlau­fenden Impf­kam­pa­gnen – vor allem die Pro­gnosen auf eine rasche Kon­junk­tur­er­ho­lung ver­ant­wort­lich. Auch der Sturm aufs Kapitol oder die kom­pli­zierte Abna­be­lung Groß­bri­tan­niens von der EU konnten der Euphorie nicht viel anhaben. Zudem trugen junge Bör­sen­neu­linge einen viel­be­ach­teten Macht­kampf mit insti­tu­tio­nellen Tra­ding-Profis auf dem Rücken des ame­ri­ka­ni­schen Video­spiel-Händ­lers Game­Stop aus. Das ange­strebte Ziel “to-the-moon” wurde jedoch verfehlt.

Auch im Früh­jahr sorgten mas­sive Corona-Hilfs­pa­kete zeit­weise für aus­ge­las­sene Stim­mung an den Märkten. Daneben schal­teten viele Staaten den Impf­turbo ein. Einer der größten Pro­fi­teure hiervon ist der deut­sche Impf­stoff­her­steller BioNTech, der den Fir­men­standort “An der Gold­grube 12” wohl gold­richtig aus­ge­wählt zu haben scheint. Jedoch ließen neu­er­liche Corona-Infek­ti­ons­wellen die Wirt­schafts­er­ho­lung zeit­weise ins Sto­cken geraten. Daneben zeigten sich nicht nur durch die Blo­ckade des Suez­ka­nals die ersten Risse in den glo­balen Lie­fer­ketten. So kam es wie es viele vor­aus­ge­sagt hatten: Die glo­bale Ange­bots­knapp­heit ebnete den Weg für die ersten Infla­ti­ons­wellen, die aus­ge­hend von den USA nach Europa schwappten.

Das Zins­ge­spenst kehrt zurück: Trotz sich ent­span­nender Corona-Lage hier­zu­lande, ging es an den Märkten im Sommer unbe­ständig weiter. Immer neue Ver­sor­gungs­eng­pässe – etwa durch feh­lende LKW-Fahrer in Groß­bri­tan­nien oder geschlos­sene Häfen in China – belas­teten die Welt­wirt­schaft. Zudem sorgte der neue chi­ne­si­sche Regu­lie­rungs­wahn für Ver­un­si­che­rung. Und wäre all das nicht genug, bewahr­hei­tete sich auch noch der Ket­chup-Effekt der Infla­tion. Die anstei­genden Preise und die Sorge vor einer Über­hit­zung der Kon­junktur löste bei vielen Noten­banken erste Dis­kus­sionen über eine Abkehr der ultr­aex­pan­siven Geld­po­litik aus. Die Folge: Das Zins­ge­spenst ging an den Märkten umher…

Auch in den letzten Monaten des Jahres wurde es zum Leid­wesen für Neu-Kanzler Scholz nicht ruhiger. Wäh­rend sich die Türkei auf einen geld­po­li­ti­schen Selbst­zer­stö­rungs­kurs begab, schürte der in Zah­lungsnot gera­tene chi­ne­si­sche Immo­bi­li­en­kon­zern Ever­g­rande Ängste vor einer neuen Pleite a la Lehman Brot­hers. Daneben befeu­erten explo­die­rende Bau- und Ener­gie­kosten die Infla­ti­ons­raten. Infol­ge­dessen for­derte der geld­po­li­ti­schen Aus­rich­tungs­kampf der EZB mit Bun­des­bank-Chef Jens Weid­mann ein erstes Opfer. Letzt­end­lich waren es wohl die zu hohen Infla­ti­ons­raten, die mehr oder weniger alle große Noten­banken einen Rich­tungs­wechsel ein­läuten ließen. Und Corona? Das Virus bescherte uns pünkt­lich zum Weih­nachts­fest die neue hoch anste­ckende Vari­ante Omikron.

2022: Nach der Infla­tions- die Zinswelle?

Aus­blick 2022: Das ablau­fende Jahr 2021 kann ange­sichts der galop­pie­renden Preis­stei­ge­rungen wohl getrost als “Jahr der Infla­tion” bezeichnet werden. Ob diese Ent­wick­lung auch in den kom­menden 12 Monaten zu sehen sein wird, hängt von vielen ver­schie­denen Fak­toren ab. Mit den (ange­strebten) Kurs­än­de­rungen der großen Noten­banken wird der lange offen­ge­hal­tene Geld­hahn langsam wieder rechts herum gedreht. Es bleibt aber abzu­warten, ob das anste­hende Come­back der Zinsen nur die Infla­tion oder auch die Kon­junktur dämpfen wird. Zudem spielen geo­po­li­ti­sche Kon­flikte eine wich­tige Rolle für die Ent­wick­lung der Roh­stoff- und Ener­gie­preise. Und dann wäre dann ja noch der unvor­her­seh­bare Pan­demie-Ver­lauf, der uns auch im kom­menden Jahr in wohl allen Lebens­be­rei­chen beein­flussen dürfte…

Mit diesem Aus­blick ver­ab­schiedet sich die EVERGREEN Markt­kom­mentar-Redak­tion in den wohl­ver­dienten Weih­nachts­ur­laub und wünscht allen Lese­rinnen und Lesern schöne Fest­tage, einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr 2022.

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