Kalter Entzug für die Märkte: Platzt der Kapitalmarkt-Ballon?
Marktkommentar KW 19 | 2022
„Sell in May and go away”: Die alte Börsenregel erlebt in diesem Jahr Hochkonjunktur. Auch in der zweiten Handelswoche des “Wonnemonats” blieben die Märkte im Risk-off-Modus. Gründe für den übergeordneten Negativtrend gibt es nach wie vor reichlich. Neben dem immer wahrscheinlicher werdenden Gasembargo gegen Russland ließen etwa schwache Exportzahlen aus China globale Konjunktursorgen aufflammen. Da die Regierung in Peking keine Anstalten zeigt ihre Null-Covid-Politik zu überdenken, dürften der Weltwirtschaft weitere Schockwellen aus dem Reich der Mitte bevorstehen.
Daneben erhielt der Negativtrend auch durch neue Teuerungsdaten einen weiteren Schub. Vor allem die Inflationsrate in den USA, die im April mit 8,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat nicht so stark zurückgegangen war wie erwartet, befeuerte die ohnehin großen Zinsängste. Hierzulande schoss der Vorbote der Inflation, die Erzeugerpreise, auf einen neuen Rekordwert. Unbegründet sind die Sorgen keinesfalls: Während Fed oder Bank of England ihre Leitzinsen jüngst erhöhten, bereitete EZB-Chefin Lagarde die Märkte auf eine Zinswende im Sommer vor. Nachdem die großen Notenbanken den Kapitalmarkt-Ballon lange Zeit mit Liquidität aufgepustet haben, versuchen sie diesen nun im Kollektiv wieder kleiner zu drücken. Doch was passiert, wenn er platzt?
Aufgrund der Vielzahl von Unsicherheiten notierten die globalen Aktienindizes wieder einmal im tiefroten Bereich. Im Zentrum des Abwärtssogs stand dabei abermals die Wall Street, welche die asiatischen und europäischen Aktienmärkte mit sich riss. Vor allem US-Tech-Werte gerieten erneut unter die Räder. Infolgedessen wurde Tech-Gigant Apple vom Öl-Konzern Saudi Aramco als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst. Während der Aktienkurs des Iphone-Herstellers durch Lieferkettenprobleme und steigende Kapitalmarktzinsen zuletzt einbrach, profitierte die saudi-arabische Gesellschaft vom gestiegenen Ölpreis.
Die Talfahrt bei Krypto geht weiter: Ist da noch Luft nach unten?
Auch bei anderen Anlageklassen sieht es derzeit nicht rosiger aus: Die vermeintliche “Krisenwährung” Gold büßte seit seinem Jahreshoch Anfang März etwa 10 % ein. Auch am Kryptomarkt fand ein neuerliches Kurs-Gemetzel statt. So sackte der Kurs der wichtigsten Digitalwährung Bitcoin zeitweise unter die Marke von 27.000 Dollar – Tiefststand seit Dezember 2020. Einen noch dramatischeren Verfall erlebte das Kryptoprojekt Terra: Die zugehörige Cyberdevise Luna verlor innerhalb weniger Tage 99 % ihres Wertes. Angesichts der gewaltigen Beträge, die derzeit am Kryptomarkt verbrannt werden, dürften sich Warren Buffet und Charlie Munger auf die Schulter klopfen. Die beiden Frontmänner von Berkshire Hathaway hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach über die Cyberdevisen hergezogen. So sagte Munger zu Jahresbeginn: „Krypto ist wie eine Art Geschlechtskrankheit“. Es scheint, als sollte er recht behalten…
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