Kryptowährungen: Down to earth statt “to-the-moon”
Marktkommentar KW 20 | 2021
Inflationsängste haben die Anleger:innen weiter fest im Griff: Auch in dieser Handelswoche waren die US-Märkte zunächst damit beschäftigt den Inflationsschock aus der Vorwoche zu verdauen. Trotz beruhigender Worte der Fed konnten die US-Handelsplätze nicht wirklich zur Erholung ansetzen. Ein weiteres Problemkind ist der heiß gelaufene US-Immobilienmarkt. Die explodierenden Rohstoffpreise treiben die Baukosten für Häuslebauer aktuell in ungeahnte Höhen. Trotzdem bleibt die Nachfrage nach Neubauten so hoch, dass Bauunternehmen teilweise keine Aufträge mehr annehmen. Das treibt wiederum die Preise für Altbauten hoch. Es drohen höhere Zinsen, welche die sich bildende Blase bald zum Platzen bringen könnten.
Die eingetrübte Stimmung aus den USA färbte wie so oft auch auf die europäischen Märkte ab. Zudem meldete die EU für den Monat April einen Preisanstieg von 1,6% zum Vorjahresmonat, während sich in Großbritannien die Preise im gleichen Zeitraum um 1,5% erhöhten. Dies schürte abermals Zinsängste. Allerdings sorgten positive Konjunkturaussichten, eine solide Berichtssaison und Aufhebungen der Corona-Beschränkungen für nicht ganz so tiefe Sorgenfalten an den europäischen Märkten. Trotzdem scheint es so, als ob der Aufschwung auf Pump auch in Europa seinen Tribut fordert.
Kryptowährungen brechen ein
Absturz auf dem Weg “to-the-moon”: Aus Angst vor stärkerer Regulierung hat der Markt für Kryptowährungen eine Bruchlandung hingelegt. Nachdem chinesische Bankenverbände dazu aufriefen die Digitalwährungen nicht für den Zahlungsmittelverkehr zu verwenden, brachen die Kurse bei nahezu allen Kryptowährungen ein. Die Wochenverluste bei Bitcoin, Ethereum, Dogecoin und Co. bewegen sich zwischen 20 und 40 Prozent! So wurden allein beim Bitcoin innerhalb von einer Woche Werte in Höhe von einer Billion Dollar vernichtet.
Bereits Ende letzte Woche gab es am Kryptomarkt heftige Verluste, nachdem Tesla-Chef Elon Musk verkündete, Bitcoin künftig doch nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptieren zu wollen. Neben den nicht erfüllten Währungseigenschaften angesichts exorbitanter Volatilitäten, spricht auch der hohe Energieverbrauch gegen die Nutzung von Kryptowährungen. So verbraucht das weltweite Schürfen von Bitcoins etwa so viel Energie wie ganz Dänemark – nachhaltig sieht anders aus!
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
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