Labile Seitenlage der Märkte: Sorge um die “Kornkammer Europas”
Marktkommentar KW 07 | 2022
Tiefe Sorgenfalten: Wie schon in den Vorwochen wurden die Aktienmärkte durch die Zinsangst sowie den sich zugespitzten Ukraine-Konflikt belastet. Vor allem schweben die geopolitischen Spannungen zurzeit wie ein Damoklesschwert über den Handelsplätzen. Erste Anzeichen einer Deeskalation entpuppten sich als verfrüht, weshalb Erholungseffekte rasch verpufften und die Aktienmärkte in eine Seitwärtsbewegung brachten. Im Gegenzug profitierten Staatsanleihen von der angespannten Lage in der Ukraine. Die Flucht in sichere Häfen ließ auch den Kurs der vermeintlichen Krisenwährung Gold ansteigen. Am Rohstoffmarkt treibt die Sorge vor einem Krieg zusätzlich den Preis für Weizen. Die Ukraine gilt als “Kornkammer Europas” und ist einer der größten Weizenexporteure der Welt. Ein Einmarsch Russlands würde die Exporte aus der Region vermutlich stark beeinträchtigen. Folgende Preissteigerungen könnten die Inflation hierzulande weiter anheizen. Müssen wir bald kleinere Brötchen backen?
Dagegen kamen von der US-Zinsfront in dieser Woche leichte Entspannungssignale. Die vielbeachteten Fed-Protokolle lassen offenbar auf eine geldpolitische Haltung der US-Notenbank schließen, die nicht so straff ist wie zuletzt befürchtet. Doch auch bereits jetzt hat die bevorstehende US-Zinswende zu einem starken Kapitalabfluss aus den Aktienmärkten geführt. Besonders Tech- und Wachstums-Aktien, die teilweise als überbewertet gelten, bekamen das zu spüren. Zuletzt stürzte das Wertpapier von Essenslieferant Delivery Hero infolge enttäuschender Unternehmenszahlen zwischenzeitlich um fast 40% ab. Im Gegensatz dazu sind nach wie vor außerbörsliche Anlageklassen wie etwa Immobilien stark gefragt. Neben dem Boom beim Wohneigentum haben auch Investments in hochbewertete Startups, sogenannte Einhörner, Hoch-Konjunktur. Auf diesen überhitzen Märkten befürchten Expert:innen weiterhin Blasenbildungen. Erleben wir bald etwa das große Einhorn-Sterben?
Trotz Lizenz zum Gelddrucken: Kaum Gewinn für EZB
Opfer ihrer selbst: Die Pandemie setzt offenbar auch den Notenbanken zu. Während sich die Bilanzsumme im vergangenen Jahr durch die Anleihekäufe weiter aufblähte, meldete etwa die Europäische Zentralbank bloß einen schmalen Gewinn von 0,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 lag der Überschuss noch bei rund 1,6 Milliarden Euro. Der starke Rückgang wird u.a. auf geringere Erträge aus den Fremdwährungsreserven zurückgeführt. Damit wird die EZB letztlich ein Opfer der eigenen Niedrigzinspolitik. Auch mit selbstgedrucktem Geld lässt sich momentan einfach kein Zinsüberschuss mehr erwirtschaften…
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