Deutschland und andere Corona-geplagte Länder machen sich langsam locker.
Dass sich die Neuinfektionszahlen im Lockdown gut reduzieren ließen, war keine wirkliche Überraschung. Nun wird es aber ernst. Jetzt muss sich zeigen, ob ein einigermaßen normales Wirtschaftsleben mit dem Virus möglich wird, bis ein wirksamer Impfstoff oder ein Medikament entwickelt wurde. Echtzeit-Daten, wie Einzelhandelsumsätze, Restaurantbuchungen oder Energieverbrauch können hier zeigen, wie schnell die Wirtschaft wieder anläuft.
Kommt es jedoch erneut zu einem sprunghaften Anstieg der Neuinfektionszahlen wird es eng. Viele Unternehmen und Freiberufler die bereits jetzt schon zu kämpfen haben, werden einen zweiten Lockdown wahrscheinlich nicht überstehen. Staatliche Rettungsprogramme und stabilisierende Instrumente wie die Kurzarbeit stehen dann nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung.
Einen bitteren Vorgeschmack bieten die USA. Am Donnerstag wurden erneut über 3 Millionen neue Arbeitslose für diese Woche gemeldet. Zudem springt die offizielle Arbeitslosenquote für April auf 14,7 %. Damit wird der höchste Wert seit der Weltwirtschaftskrise in den Zwanziger- und Dreißigerjahren verzeichnet. Einen Monat zuvor hatte die Arbeitslosenquote noch bei 4,4 % gelegen.
Kommt jetzt die Inflation?
Die globalen Aktienmärkte nehmen es jedenfalls sehr locker und beenden die Woche deutlich im Plus. Die US-Technologiebörse NASDAQ kann sogar alle Verluste des laufenden Jahres wieder aufholen und dreht für 2020 ins Positive. Wird hier nach wie vor eine steile V‑Erholung gespielt oder gibt es doch noch andere Erklärungen für die Entkopplung der Wall Street von der Main Street? Nun, ein wichtiger Treiber sind die Notenbanken, die die Märkte mit billigem Geld überschütten. Die Geldflut landet mangels Alternativen u. a. auch im Aktienmarkt. Aber nicht nur dort. Über Unterstützungsprogramme, Kurzarbeit etc. landet die neu geschaffene Geldmenge auch beim Endverbraucher. Die verfügbare Gütermenge wächst aber nicht im gleichen Maße mit. Viele Ökonomen erwarten daher längerfristig einen deutlichen Anstieg der Inflation. Historische Parallelen gibt es dafür jedenfalls zur Genüge. Aktienbasierte Anlagen und reale Assets wie Immobilien schaffen hier Abhilfe.
Wer aber Geld hält, ist in einem inflationären Szenario der Dumme.
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