Konjunkturaussichten: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten
Marktkommentar KW 30 | 2022
Die US-Notenbank trägt weiterhin Sieben-Meilen-Stiefel. Wie im Juni erhöhte sie ihren Leitzins um satte 0,75 Prozentpunkte. Dieser liegt nun in einer Spanne von 2,25 bis 2,5 %. Noch immer versucht die Fed damit die Inflation in den Griff zu bekommen, um eine langfristige Lohn-Preis-Spirale zu verhindern. Jedoch fallen die harten Straffungsmaßnahmen bereits mitten in eine Schwächephase der US-Wirtschaft. So ist die technische Definition einer Rezession in den USA bereits erfüllt, nachdem das US-Bruttoinlandsprodukt auch im zweiten Quartal leicht zurückging. Folglich nehmen Powell & Co. zurzeit einen noch größeren Konjunkturabschwung in Kauf. Eine geldpolitische Rosskur bei gleichzeitiger Rezession: Folgt jetzt die ökonomische Bruchlandung?
Die Börsen trotzen der Rezessionsangst
Die Marktreaktion folgte prompt… und erschien für manchen vielleicht sonderbar. Alle großen US-Aktienindizes legten zu. So kletterte der Nasdaq 100 am Mittwoch um 4,3 % – das größtes Tagesplus seit November 2020. Auch US-Anleihen verbuchten Kursgewinne. Jedoch ist die Erholung an den Börsen keineswegs ein Zeichen von Zynismus. Die Kapitalmärkte scheuen nämlich Zinserhöhungen wie der Teufel das Weihwasser. Angesichts der merklichen Konjunkturabkühlung keimt nun die Hoffnung an den Märkten, dass die Notenbanken ihre geldpolitischen Zügel zukünftig etwas lockerer fassen werden. Insofern werden negative Konjunkturdaten aktuell eher positiv aufgenommen. Es gilt der alte Grundsatz der Nachrichtenbranche: “Only bad news is good news”!
Obwohl die Wirtschaft in der Eurozone im zweiten Quartal kräftiger wuchs als erwartet, ist die Stimmung hierzulande auch von Rezessionsängsten geprägt. Verantwortlich dafür ist vor allem der drohende Gasmangel. Folglich mehren sich die negativen Konjunkturindikatoren. Während die Kauflaune in Deutschland auf ein neues Allzeittief fiel, rutschte die Stimmung in Deutschlands Chefetagen laut dem Ifo-Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Stand seit 2 Jahren. Die kurzfristige Wirtschafts- und Inflationsentwicklung wird weiterhin von Putins Wohlwollen hinsichtlich der Gaslieferungen abhängen. Solange Unsicherheiten bestehen, wird die Sorge vor der nächsten Energie-Rechnung wohl groß bleiben.
Zur Beachtung: Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Risikohinweise: Die beiden Fonds „Evergreen PDI Yin“ und „Evergreen PDI Yang“ sind aktiv gemanagte Fonds, welche nicht unter Bezugnahme eines Referenzindex verwaltet werden.
Die Fonds verfolgen verschiedene Anlagestrategien, die in den Produktinformationen der beiden Fonds näher erläutert sind. Evergreen verteilt Deine Geldanlage unter Berücksichtigung der Anlagestrategien dieser Fonds auf beide Fonds, um ein Deiner Risikobereitschaft angepasstes Rendite-Risikoverhältnis zu erzielen. Die Wertentwicklung unterliegt Schwankungen. Geldanlagen bergen Risiken. Für Informationen zu den von uns gemanagten Fonds selbst sind ausschließlich die Informationen der Universal Investment maßgeblich, die Du in unserem Download-Bereich findest.
Hinterlasse einen Kommentar