Die Oster­rallye Markt­kom­mentar KW 13 | 2021

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Nachdem der ver­stopfte Suez-Kanal ver­gan­gene Woche noch die Euphorie an den Märkten blo­ckierte, setzen einige Akti­en­in­dizes in der Oster­woche erneut zur Rekord­jagd an. Wie so oft ange­trieben durch US-Vor­gaben, kehrte auch an den euro­päi­schen Akti­en­märkten die Fei­er­stim­mung zurück. Wesent­li­cher Grund für den aktu­ellen Opti­mismus der US-Anleger sind die zügig vor­an­schrei­tende Impf­kam­pagne sowie die Dol­lar­flut, die im Zuge des US-Kon­junk­tur­pa­ketes die Märkte über­schwemmt. Geraten die Han­dels­plätze dem­nächst in Seenot?

Und als ob der Geld­hahn noch nicht weit genug auf­ge­dreht wäre, kün­digte Prä­si­dent Joe Biden bereits ein wei­teres Hilfs­pro­gramm für die US-Infra­struktur an. Außerdem scheinen für die Märkte die immer noch stot­ternd lau­fenden Impf­kam­pa­gnen in weiten Teilen Europas und die weiter anzie­henden Anleihen-Ren­diten aktuell nicht mehr als ein leises Hin­ter­grund­rau­schen zu sein. Wieder einmal zeigt sich, dass an den Börsen dieser Welt die Zukunft gehan­delt wird.

Jetzt wird’s teuer

Auch die in Europa spürbar anzie­hende Infla­ti­ons­rate war für die Akti­en­rallye kein Spiel­ver­derber. Wäh­rend das Sta­tis­ti­sche Bun­desamt für März 2021 eine vor­läu­fige Infla­ti­ons­rate von 1,7 % im Ver­gleich zum Vor­jah­res­monat ver­mel­dete, gab die EZB für die gesamte Euro­zone im glei­chen Zeit­raum eine Teue­rungs­rate von 1,3 % bekannt. Dieser Trend dürfte ganz nach dem Geschmack von EZB-Chefin Chris­tine Lag­arde sein. Zwar wird das ange­strebte Ziel der Wäh­rungs­hüter von knapp unter 2 % wei­terhin ver­fehlt. Aller­dings sind die aktu­ellen Infla­ti­ons­raten die höchsten seit Pan­de­mie­be­ginn – Ten­denz in den kom­menden Monaten weiter steigend.

Die aktuell anzie­hende Infla­tion lässt sich momentan aller­dings auch auf Son­der­ef­fekte wie zum Bei­spiel die höheren Ener­gie­preise zurück­führen. Deren Teue­rung begründet sich bei­spiels­weise in Deutsch­land durch die Ein­füh­rung der CO2-Abgabe zu Jah­res­be­ginn. Auch die zu Pan­de­mie­be­ginn dras­tisch gefal­lenen Öl-Preise sowie die zwi­schen­zeit­li­chen Mehr­wert­steu­er­sen­kungen werden in den nächsten Monaten zu Son­der­ef­fekten führen.

Wir wün­schen allen Lesern und Lese­rinnen frohe Osterfeiertage!

Zur Beach­tung: Frü­here Wert­ent­wick­lungen lassen nicht auf zukünf­tige Ren­diten schließen. Die in diesem Doku­ment ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stellen keine Anla­ge­be­ra­tung dar, eine Haf­tung ist ausgeschlossen.