Schuldenkrise oder Inflationsschock: Hat die EZB die Wahl der Qual?
Marktkommentar KW 06 | 2022

Falkenangriff: Nach wie vor bereiten viele große Notenbanken die Märkte auf die Zinswende vor, oder haben diese bereits vollzogen. Auch die europäischen Währungshüter scheinen nun zaghafte Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Diese Entwicklung geschieht dem neuen Bundesbank-Chef offenbar nicht schnell genug. In seiner traditionellen Rolle als Falke erhöhte Nagel den Druck auf die EZB die geldpolitischen Zügel rascher zu straffen. Zwar hat die EZB auf die gestiegenen Energiepreise, die den Löwenanteil der derzeitigen Inflationswellen ausmachen, nur einen geringen Einfluss. Jedoch mahnte der Bundesbank-Chef, dass befürchtete Zweitrundeneffekte wie eine potenzielle Lohn-Preis-Spirale durch eine zügigere geldpolitische Wende bekämpft werden müssen. Bei EZB-Chefin Lagarde dürfte er damit aber vorerst noch auf Taube(n) Ohren stoßen…
Teurer Jahresbeginn: Die US-Inflation kletterte im Januar auf 7,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat – Höchstwert seit 40 Jahren. Angesichts dieser Teuerungswelle ist es nicht verwunderlich, dass an den Börsen abermals Sorgen vor einer aggressiveren Straffung der US-Geldpolitik aufkamen. Während am Aktienmarkt die jüngste Erholung daher zunächst ein Ende fand, zeigten die Kursentwicklungen vieler Anleihen eine anhaltend negative Tendenz. Gleichzeitig stiegen die Renditen der Rentenpapiere erneut an. So sprang die Rendite der zehnjährigen US-Titel zum ersten Mal seit Juli 2019 wieder über die Hürde von 2%. In Europa ist dieser Anstieg vor allem bei den langfristigen Schuldverschreibungen der südlichen Staaten erkennbar. Als Folge des bevorstehenden Endes der Nullzinsphase bedeutet diese Entwicklung für Italien oder Griechenland eine wachsende Schuldenlast. Droht bei einer Zinswende etwa ein Comeback der Schuldenkrise?
Deutsche Exporte trotzen Lieferengpässen
“Made in Germany” hat wieder einmal Konjunktur: Der deutsche Export meldete für das vergangene Jahr ein neues Rekordniveau. Die Summe aller Ausfuhren beliefen sich auf 1375,5 Milliarden Euro. Auch in diesem Jahr sind die Auftragsbücher hierzulande laut Ifo-Institut bisher so voll wie nie zuvor. Dennoch stören nach wie vor verstopfte Lieferketten den globalen Handelsverkehr. Der daraus resultierende Materialmangel befeuert somit immer noch viele Preise. So erlebten Baustoffe wie Holz und Stahl Preissteigerungen wie zuletzt 1949. Aber auch Verbrauchsgegenstände und Nahrungsmittel verteuerten sich zuletzt stark. So stieg der Preis für Kaffee an den Rohstoffbörsen um über 70% im letzten Jahr. Gibt es künftig mehr “Tea Time” als Kaffeekränzchen?
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