Sichere Geldanlage im Ruhestand: Worauf muss ich achten?
Jahrelang spart man fleißig für den Ruhestand und freut sich auf den neuen Lebensabschnitt, doch wohin mit dem Geld, sobald der Zeitpunkt endlich gekommen ist? Wir geben Dir 4 Tipps für eine sichere und flexible Geldanlage im Ruhestand.
Der Übergang in den Ruhestand bringt viele neue Veränderungen mit sich, auch in finanzieller Hinsicht. Im besten Fall konntest Du Dir bereits ein finanzielles Polster für Deine Altersvorsorge aufbauen. Doch das angesparte Geld beim Eintritt in die Rente einfach auf einem Girokonto liegen zu lassen, ist heutzutage keine sinnvolle Option mehr. Denn durch negative Zinsen und Inflation besteht die ständige Gefahr eines realen Wertverlustes der Ersparnisse. Es ist daher wichtig, sich auch um die finanzielle Sicherheit während der Rente zu kümmern.
Vier Kriterien für eine optimale Geldanlage im Ruhestand
Doch wenn das Girokonto keine gute Option mehr ist, welche Alternativen gibt es dann, Dein Geld im Ruhestand flexibel und sicher anzulegen? Die folgenden vier Punkte sollten bei der Auswahl der richtigen Geldanlage beachtet werden. Am Schluss erklären wir Dir mithilfe eines Praxisbeispiels, wie Du Dich selbst am besten mit Deiner eigenen flexiblen Geldanlage auseinandersetzen kannst.
Sicherheit
Der wichtigste Punkt für eine gute Geldanlage im Ruhestand ist die Sicherheit. Aus diesem Grund scheiden bereits einige Kapitalanlagen oder Geldanlagemöglichkeiten bei der Auswahl einer geeigneten finanziellen Vorsorge aus. Aktien beziehungsweise Aktienfonds stellen beispielsweise keine sichere Option dar, da sie in kurzer Zeit bis zu 40 % an Wert verlieren können. Dieser Verlust lässt sich nicht wieder aufholen, nachdem auf das Geld zugegriffen wurde. Es ist daher bei der Geldanlage im Ruhestand wichtig, ein möglichst geringes Risiko einzugehen und sich nicht nur von hohen Renditen locken zu lassen. Eine sichere Geldanlage für den Ruhestand verspricht eine Rendite von circa 1 % pro Jahr nach Abzug der Kosten.
Flexibilität
Ein weiterer entscheidender Punkt bei der Geldanlage im Ruhestand ist die Möglichkeit, jederzeit schnell und flexibel auf die Ersparnisse zugreifen zu können. Flexibilität steht im Vordergrund, da im Ruhestand das Geld eher ausgezahlt als weiter angespart wird. Dein Geld sollte Dir also täglich zur Verfügung stehen. Zusätzlich sollten bei Ein- und Auszahlungen keine zusätzlichen Kosten entstehen. Geldanlagen mit hohen Abschlussprovisionen oder Ausgabeaufschlägen kommen daher nicht in Frage. Im besten Fall sollte die Geldanlage im Ruhestand ebenso flexibel und erreichbar sein wie ein Girokonto.
Einfachheit
Hand in Hand mit der Flexibilität geht auch die Einfachheit der Geldanlage. Um das angelegte Geld bestmöglich nutzen zu können, sollte der Zugriff so einfach sein, dass man nicht jedes Mal auf Bankmitarbeiter:innen angewiesen ist. Ein einfacher und selbstständiger Zugriff auf die Geldanlage ist daher entscheidend für die finanzielle Absicherung in der Rente.
Kosten
Auch die Kosten der Geldanlage dürfen nicht übersehen werden, damit die Rendite nicht vollständig von entstehenden Gebühren verschluckt wird. Es muss daher bei der Entscheidung und beim Abschluss einer Geldanlage darauf geachtet werden, dass keine Provision anfällt und keine Ausgabeaufschläge entstehen. Auch hohe Service- oder Depotgebühren gilt es zu vermeiden.
Praxisbeispiel: Wie lege ich mein Geld im Ruhestand an?
Mit dem kostenlosen Finanzrechner von EVERGREEN kannst Du Dir anschauen, wie Deine persönliche Geldanlage im Ruhestand aussehen könnte. Unter dem Punkt „Ich möchte mein Vermögen erhalten“ kannst Du sehen, wie lange Deine Ersparnisse reichen und wie viel Du Dir davon monatlich auszahlen lassen kannst.
Als Erstes solltest Du Dir dafür einen konkreten Überblick über Deine Einnahmen, Ausgaben und Ersparnisse verschaffen. Eventuell können daraufhin regelmäßige Ausgaben überdacht und der neuen Lebenssituation angepasst werden. In unserem Finanzrechner kannst Du eintragen, wie viel Dein aktuelles Vermögen beträgt. Als Praxisbeispiel rechnen wir mit einem aktuellen Vermögen von 50.000 Euro.
Daraufhin kannst Du entweder angeben, wie viel Du Dir regelmäßig auszahlen lassen möchtest oder ob Du das Geld aufbewahren und nur bei Bedarf darauf zurückgreifen willst. Auch dafür ist es nützlich zu wissen, wofür man die Ersparnisse während des Ruhestands nutzen möchte. Wenn Du die regelmäßige Auszahlung wählst, gibt es zwei weitere Optionen. Entweder kannst Du Dir anschauen, wie lange das Geld bei einer festgelegten Auszahlungssumme insgesamt reichen wird oder wie viel Geld Du Dir in einem festen Zeitraum regelmäßig auszahlen lassen kannst.
In unserem Beispiel haben wir einen regelmäßigen Auszahlbetrag von 300 Euro pro Monat ausgewählt, wobei das Vermögen restlos aufgebraucht werden soll. Als Ergebnis erhältst Du eine Übersicht, die zeigt, wie sich Dein Vermögen bei regelmäßigen Auszahlungen entwickeln wird. In unserem Beispiel werden die 50.000 Euro bei einer Auszahlung von 300 Euro pro Monat nach ca. 15 Jahren aufgebraucht sein. Es wird dabei von einer geringen Verzinsung von 2 % ausgegangen, da es sich um eine sichere Geldanlage handeln soll.
Diese Zahlen dienen nur der Veranschaulichung, wie eine mögliche Geldanlage im Ruhestand aussehen könnte. Mit dem Finanzrechner kannst Du Deine eigenen persönlichen Werte eingeben und erfahren, wie sich dein Vermögen im Alter entwickeln kann.
Hallo ihr lieben Finanzprofis,
wie könnte eine Strategie aussehen bei einer Vermögensanlage von z.B. oder 100.000 Euro,
wenn vorrangig Vermögenserhalt angestrebt wird, dabei gleichzeitig eine regelmäßige, z.B. jährliche Auszahlung
über einen angenommenen Zeitraum von 20–30 Jahren angestrebt wird, beispielsweise 3.000 €/p.a. ?
Wie würdet ihr da (pocketbezogen) am geschicktesten vorgehen, wie weit euch auch in höhere Risikobereiche wagen?
Das ganze drei Jahre vor Eintritt des Rentenbezugalters und mit Aussicht auf eine Rentenhöhe, die auf Dauer allein nicht ausreichend sein wird.
Ich freu mich schon auf die Antwort🌅
Hallo Susanne,
vielen Dank für Deine Frage. Bei der Betrachtung Deiner Frage sind grundlegend zwei Faktoren wichtig – wie weit ist der Anlagehorizont und wie wichtig ist der Kapitalerhalt.
Bei einem Renteneintritt von 3 Jahren, redet man auf jeden Fall von einem sehr kurzfristigen Anlagehorizont und als Aufstockung der Rente steht der Kapitalerhalt an oberster Stelle — nichts ist ärgerlicher als das hart verdiente Geld kurz vorher noch zu verlieren. Für solch ein Szenario eignen sich nur sehr niedrige Risikoklassen.
Eine Überlegung, die man anstellen könnte, ist es, den Betrag in zwei oder mehrere Teilbeträge mit unterschiedlicher Zielsetzung aufzuteilen. Den einen Betrag, der dazu dient, die Rente der ersten beispielsweise 10 Jahre auszuzahlen, wird sehr niedrig angelegt, der andere Betrag, der erst in mehr als 10 Jahren ausgezahlt werden soll, kann dann mit einer (etwas) höheren Risikoklasse angelegt werden. Wichtig ist, dass man sich sicher ist, dass dieser Betrag auch wirklich erst in mehr als 10 Jahren benötigt wird.
Dieser zweite Betrag sollte mit Näherrücken der Fälligkeit dann in niedrigere Risikoklassen umgeschichtet werden, das geht bei uns ohne jegliche Transaktion- oder Mehrkosten, sodass er wenige Jahre vor Fälligkeit, beziehungsweise vor Start der monatlichen Auszahlung auch wieder eine niedrige Risikoklasse hat. Wichtig bei der Umschichtung ist es, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Umschichtungen von höheren auf niedrigere Risikoklassen sollten nur vorgenommen werden, wenn die höhere Risikoklasse kaum oder besser gar nicht im Minus ist, um keine negative Performance zu realisieren.
*Wichtig: Das ist keine Anlageberatung. Bei Fragen zu der EVERGREEN-Geldanlage oder unseren Fonds melde Dich bitte jederzeit bei uns.
Wir wünschen Dir einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr.
Liebe Grüße
Nathanael von EVERGREEN
Upps, da fehlt noch was: Schöne Feiertage! Susanne
Hallo, beim Link zum FInanzrechner findet man die Option „Ich möchte mein Vermögen erhalten“ nicht (mehr).