Am Mittwoch kam nun die offizielle Bestätigung durch das Handelsministerium der USA: Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie um 4,8 % annualisiert geschrumpft. Damit steuert die USA nun auf eine schwere Rezession zu. Denn für das zweite Quartal wird ein noch drastischer Wirtschaftseinbruch erwartet. Auch die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen vom Donnerstag verheißen nichts Gutes. Erneut verlieren mehr als 3,8 Millionen Menschen ihre Jobs und damit insgesamt 30 Millionen über die letzten 6 Wochen.
In der Eurozone sieht es konjunkturell nicht viel besser aus. Nach einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat schrumpfte die Wirtschaftsleistung in den ersten drei Monaten des Jahres um 3,8 %.
Die deutsche Bundesregierung erwartet nach der Vorstellung der Frühjahrsprognose einen BIP-Rückgang in Deutschland um 6,3 % für das Gesamtjahr 2020. Den Tiefpunkt erwartet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im laufenden Quartal.
„Whatever it takes“ in Dauerschleife…
Die EZB rechnet ebenfalls mit einem historischen Konjunktureinbruch in der Eurozone und steht weiterhin Gewehr bei Fuß. Nach ihrer Ratssitzung am Donnerstag kündigte Notenbankchefin Christine Lagarde weitere geldpolitische Maßnahmen wie die Ausweitung der Anleihekäufe und Liquiditätsspritzen für Banken an. An den bereits historisch niedrigen Leitzinsen wurde allerdings nicht gerüttelt.
Vor dem Hintergrund der dramatischen Weltwirtschaftslage erscheint die Aktienrallye diese Woche (bis Mittwoch) eher surreal. Neben der Liquiditätsschwemme der Zentralbanken auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten, weckte der US-Pharmariese Gilead etwas Hoffnung auf bessere Therapiemöglichkeiten gegen Covid-19. In einer ersten klinischen Studie zeigte das Ebola-Medikament Remdesivir „positive Ergebnisse“. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, nicht mehr und nicht weniger.
Ob die Rezession auch an den Börsen Einzug hält, vermag nur die berühmte Glaskugel zu sagen.
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