Die aktuelle Woche startete wieder einmal mit einem Paukenschlag an den internationalen Kapitalmärkten. Thomas Cook, der älteste und zweitgrößte Touristikkonzern der Welt, hat seinen Sonnenschirm das letzte Mal zusammengefaltet und musste Insolvenz anmelden. Hundertausende sonnengebräunte Pauschalurlauber blieben daraufhin an diversen Ferienorten gestrandet. Die Aktionäre des an der London Stock Exchange gelisteten Unternehmens dürfen sich nun auf einen Totalverlust freuen.
Die Pleite bietet damit auch eine erste große Trockenübung für den Brexit. Neben anderen Faktoren kann man den gefallenen Pfundkurs und die zurückhaltende Nachfrage aus dem englischen Mutterland als Ursachen sehen, also direkter Fallout des nicht enden wollenden Brexit Dramas. Weitere Opfer werden wahrscheinlich folgen.
Chart der Woche
Entwicklung der Thomas Cook Aktie in EUR

Brexit-Sackgasse?
Haupt-Brexiteer Boris Johnson musste in der Zwischenzeit eine herbe Niederlage einstecken. Eine einstimmige Entscheidung des UK Supreme Courts beendete die herbeigeführte Zwangspause des Parlaments als nicht verfassungskonform. Wie es nun weitergeht, bleibt unklar. Boris‘ Forderung nach Neuwahlen wird die Opposition nicht mittragen, solange der ungeregelte EU-Austritt am 31. Oktober nicht vom Tisch ist.
Trübe Aussichten für die Wirtschaftslage
In Deutschland sorgte am Dienstag der vielbeachtete ifo Geschäftsklimaindex für sich weiter verfestigende Konjunktursorgen. Obwohl die aktuelle Wirtschaftslage besser als erwartet eingeschätzt wurde, verschlechterte sich der Ausblick auf die kommenden Monate erneut. Kopfschmerzen bereitet vor allem die Entwicklung des exportdominierten verarbeitenden Gewerbes.
Die deutschen Konsumenten zeigten sich davon aber noch wenig beeindruckt. Der von der GfK für September ermittelte Konsumklimaindex konnte am Donnerstag weiter zulegen. Die ultra-lockere Geldpolitik der EZB sorgt für einen Anstieg der Anschaffungsneigung und damit für einen wichtigen Gegenpol zur schwächelnden Weltkonjunktur.
Die globalen Aktienmärkte halten sich trotz Rückenwind vorwiegend stabil und blicken optimistisch auf eine baldige Entspannung des U.S.- China Handelskonflikts.
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