Trump oder Truthahn?
Marktkommentar KW 48 | 2020
Alle guten Dinge sind drei! Mit dem Impfstoffkandidaten des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca konnten bereits die dritte Woche in Folge positive Neuigkeiten bezüglich eines baldigen Impfstartes vermeldet werden. Zudem reichten BioNTech und Pfizer Notfallzulassungen bereits in den USA und anderen Ländern ein. Diese Meldungen lässt die Anleger weiter auf eine baldige Normalisierung des Wirtschaftslebens hoffen und gaben vor allem den amerikanischen Märkten erneut einen Schub. So erreichte etwa der Dow Jones Industrial Average am Dienstag sein Allzeithoch von 30.000 Punkten, bevor Thanksgiving die US-Märkte pausieren ließ.
Was man dem scheidenden US-Präsidenten diese Woche zu Gute halten kann: Auch wenn er sich die Niederlage nicht eingesteht, leitete er zumindest die Amtsübergabe via Twitter ein. Zudem begnadigte er in alter Feiertagstradition einen Truthahn und – als wäre dies noch nicht genug – mit seinem ehemaligen Sicherheitsberater Michael Flynn auch einen angeklagten Gefolgsmann. Dabei ist es durchaus möglich, dass sich Donald Trump nach Erlöschen seiner weitreichenden Immunität ebenfalls auf der Anklagebank wiederfindet. Oder wird Trump etwa als Truthahnersatz im kommenden Jahr vom designierten Präsidenten Biden begnadigt?
Nachwuchs für den Dax
Des deutschen Anlegers liebstes Tier bekommt Nachwuchs: Die Deutsche Börse hat ein neues Indexregelwerk vorgestellt, welches unter anderem eine Aufstockung des wichtigsten deutschen Aktienindex von 30 auf 40 Mitglieder ab September 2021 vorsieht. Neben dieser Neuerung wurden weitere Regelungen festgelegt, welche die Unternehmen unter anderem zu einer höheren Transparenz in der Berichterstattung verpflichten sollen. So soll das Vertrauen der Anleger in den deutschen Aktienmarkt und die dazugehörigen Kontrollinstrumente wiederhergestellt werden, welches nach dem Wirecard-Skandal gehörig gelitten hat.
Auch wenn sich die deutsche Konjunktur in der Sommerpause zwischen erster und zweiter Corona-Welle erholte (8,5 % Anstieg des Bruttoinlandsproduktes gegenüber dem Vorquartal), wird im letzten Quartal des Jahres erneut ein Rückgang der Wirtschaftsleistung befürchtet. Begründet werden diese Erwartungen vor allem durch die verschärften Corona-Maßnahmen. Dies bestätigt auch der monatliche Ifo-Geschäftsklimaindex, der nun den zweiten Monat in Folge auf nun 90,7 Punkte zurückging. Ein schwacher Trost: Auch andere europäische Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien weisen ähnliche Konjunkturentwicklungen auf.
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