Ukraine: Kriegsbeginn löst Schockwellen an den Finanzmärkten aus
Marktkommentar KW 08 | 2022
Der russische Angriff auf die Ukraine erschüttert die Welt. Auch an den globalen Handelsplätzen war die geopolitische Krise das alles bestimmende Thema, welches an den Kapitalmärkten Schockwellen auslöste. So erlebten Aktien und risikoreiche Assets rund um den Globus einen größeren Ausverkauf. Besonders dramatisch waren die Verluste beim russischen Leitindex RTS: Der Aktienindex brach zwischenzeitlich um über 50% ein. Obwohl am Freitag eine Gegenbewegung an den Aktienmärkten einsetzte, blieben die Vorzeichen auf Wochensicht meist tiefrot. Die Lage bleibt dynamisch in beide Richtungen und es ist unklar, ob die Talsohle bereits erreicht wurde.
Raus aus dem Risiko: Angesichts des Krieges in Osteuropa waren vor allem Gold und Staatsanleihen gefragt, da diese Anlagealternativen in Krisenzeiten als sichere Häfen gelten. Infolgedessen erreichte der Goldkurs den höchsten Stand seit 18 Monaten. Am Rentenmarkt waren vor allem die europäischen Staatsanleihen im Fokus. Dagegen mussten der russische Rubel und auch der Euro gegenüber dem Dollar Verluste hinnehmen. Im Gegenzug zeigten sich “Krisenwährungen” wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken sowie der US-Dollar fester.
Notenbank-Dilemma: Inflationsanstieg oder Einbruch der Wirtschaftserholung?
Am Rohstoffmarkt ließ die Eskalation die Preise explodieren. Aufgrund der erlassenen Sanktionen wird angenommen, dass der russische Exportfluss stark eingeschränkt wird. Dadurch könnte sich das Angebot vieler Güter auf dem Weltmarkt verknappen. So stieg der Preis für Aluminium etwa auf ein neues Rekordhoch. Auch die Energiepreise kletterten angesichts der Entwicklungen sprunghaft. Zum ersten Mal seit 2014 kletterte Öl zwischenzeitlich wieder über 100 USD je Barrel. Es bleibt abzuwarten, ob potenzielle Versorgungsengpässe etwa durch die OPEC-Staaten langfristig aufgefangen werden können.
Die womöglich weiter anziehenden Energiepreise könnten laut des Instituts der deutschen Wirtschaft dazu führen, dass die Inflation in Deutschland in diesem Jahr noch stärker ansteigt als bislang angenommen. Damit steuern viele Notenbanken, insbesondere die EZB, auf ein Dilemma zu. Zum einen sehen sich die Währungshüter:innen aufgrund des Inflationsgeschehens zu einer Abkehr des expansiven Kurses gezwungen. Jedoch könnten die beschlossenen Sanktionen nicht nur die russische, sondern auch die Wirtschaftserholung in Europa stark einbremsen. Womöglich könnte sich die Straffung der Geldpolitik nun etwas verzögern. Die Sorgen vor einer Stagflation dürften somit nicht kleiner geworden sein…
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