Iven Kurz, Gründer und CEO von EVERGREEN

Nach­hal­tig­keit beginnt bei uns im Unter­nehmen selbst, denn es ergäbe keinen Sinn, ein nach­hal­tiges Anla­ge­pro­dukt bei einer nicht nach­hal­tigen Firma zu suchen.“

Iven Kurz, Gründer und CEO von EVERGREEN

1. Wofür steht Net Zero?

Im Kampf gegen den Kli­ma­wandel haben sich 2015 alle Staaten auf das Ziel geei­nigt, die Erd­er­wär­mung auf maximal 1,5 °C zu beschränken. Der Son­der­be­richt des Welt­kli­ma­rats (IPCC) hat im Jahr 2018 klar gemacht, dass dieses Ziel nur noch zu errei­chen ist, wenn die CO2-Emis­sionen ab 2020 dras­tisch sinken und ab 2050 „Net Zero“, auf Deutsch also „netto Null“, ergeben. Um das zu schaffen, müssen ins­be­son­dere im Wirt­schafts­leben grund­le­gende Ver­än­de­rungen stattfinden.

Auch EVERGREEN hat sich daher frei­willig dazu ver­pflichtet, all seine Akti­vi­täten auf voll­stän­dige CO2-Neu­tra­lität aus­zu­richten. In diesem Bei­trag erfährst Du, wie genau wir das Net-Zero-Ziel erreichen.

2. EVER­GREENs Ver­pflich­tung zur Net-Zero-CO2-Neu­tra­lität

Schritt 1: Berichterstattung

Wir messen unsere CO2-Aus­stöße und stellen sie trans­pa­rent und detail­liert in unserem jähr­li­chen Nach­hal­tig­keits­be­richt vor. Hier können unsere Kli­ma­daten jeder­zeit mit­ver­folgt werden.

Schritt 2: Ver­rin­ge­rung von CO2-Emis­sionen

Anhand der gemes­senen Daten sehen wir, in wel­chen Berei­chen wir CO2 ein­sparen können, zum Bei­spiel durch die Opti­mie­rung unseres Ener­gie­ver­brauchs und unserer Pen­del­wege. Auch Ein­käufe sind sehr rele­vant, so sind umwelt­freund­liche Dienst­leister und Pro­dukte immer unsere erste Wahl. Allein dadurch sparen wir eine Menge CO2 ein.

Schritt 3: Kom­pen­sa­tion unver­meid­barer CO2-Emis­sionen

Einige CO2-Aus­stöße lassen sich aller­dings nicht kom­plett ver­meiden. Hierzu gehören bei­spiels­weise der Kauf unserer IT-Geräte oder der Ener­gie­ver­brauch unserer Web­server. Des­wegen glei­chen wir diese Emis­sionen seit 2022 rück­wir­kend für das Vor­jahr aus. Somit haben wir im Jahr 2021 das erste Mal CO2-neu­tral gewirtschaftet.

Schritt 4: Kli­ma­ziel auf Fondsebene

Auch bei der Zusam­men­stel­lung unserer Fonds steht das Klima an erster Stelle. Auf der Basis von wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nissen und den Unter­su­chungen füh­render ESG-Rating-Agen­turen richten wir unsere Port­fo­lios so aus, dass das 1,5‑Grad-Ziel des Pariser Kli­ma­ab­kom­mens ange­strebt wird.

3. EVER­GREENs CO2-Scopes

Scope 1 umfasst primär fir­men­ei­gene Gebäude, Pro­duk­ti­ons­stätten sowie Diesel- und Ben­zin­fuhr­parks. Da EVERGREEN über nichts davon ver­fügt, ergeben sich für uns hier keine CO2-Emis­sionen.

Scope 2 umfasst den Ener­gie­ver­brauch für Strom und Hei­zung im Büro und im Home­of­fice sowie die Ladung des bis Mai 2023 geleasten Elektro-Firmenwagens.

Scope 3 umfasst alles Wei­tere, und zwar die Trans­port­wege für Geschäfts­reisen und all­täg­li­ches Pen­deln, den Ener­gie­ver­brauch unserer IT-Platt­formen, den gesamten Ein­kauf (IT-Geräte und Zubehör, Büro­möbel, Fir­men­fahr­räder, Schreib­waren etc.) sowie anfal­lenden Müll und unseren Wasserverbrauch.

Scope 1Scope 2Scope 3Gesamt
20210 kg2.625,18 kg16.960,84 kg19.585,44 kg, auf­ge­rundet auf 20.000 kg
20220 kg2.140,76 kg8.327,65 kg10.568,41 kg, auf­ge­rundet auf 11.000 kg
20230 kg1.986,00 kg14.362,09 kg16.348,09 kg, auf­ge­rundet auf 17.000 kg
20240 kg6.131,18 kg12.478,09 kg

18.609,27 kg, auf­ge­rundet auf 19.000 kg

4. EVER­GREENs Partner für CO2-Neu­tra­lität

Die Frage, ob wir unsere CO2-Emis­sionen über­haupt aus­glei­chen wollen oder nicht, hat sich uns nie gestellt. Statt­dessen ist die Frage: Wie, also mit wel­cher Kom­pen­sa­ti­ons­me­thode? Schließ­lich geht es uns nicht nur darum, rech­ne­risch unsere CO2-Bilanz auf Null zu bringen. Wir wollen unsere CO2-Emis­sionen auch ent­weder phy­sisch aus der Atmo­sphäre ent­fernen oder aber unter­stützen, dass gewisse Emis­sionen gar nicht erst ent­stehen. Zwei Methoden scheinen uns daher sinn­voll zu sein.

Carbon Sinks

Carbon Sinks (Koh­len­stoff­senken) sind natür­liche Reser­vate, die mehr CO2 binden als sie aus­stoßen. Dazu gehören Wälder, Gras­land und Moore. Anhand eines Bei­spiels wird schnell deut­lich, warum Carbon Sinks sich gut für CO2-Kom­pen­sa­tionen eignen:

Unsere CO2-Emis­sionen der Jahre 2021, 2022 und 2024 haben wir daher über Moor­Fu­tures aus­ge­gli­chen. Das sind Zer­ti­fi­kate, mit deren Kauf die Rege­ne­ra­tion von natür­li­chen Mooren in Nord­deutsch­land finan­ziert wird. Denn Moore sind die größten und effek­tivsten Koh­len­stoff­spei­cher der Erde und spei­chern dop­pelt so viel Koh­len­stoff in ihren Torfen wie in den Wäl­dern welt­weit ent­halten ist. Die von uns unter­stützen Pro­jekte wurden von der Aus­gleichs­agentur Schleswig-Hol­stein bzw. der Flä­chen­agentur Bran­den­burg umge­setzt.

Die 2021, 2022 und 2024 von EVERGREEN gene­rierten CO2-Emis­sionen werden also lang­fristig von den Mooren aus der Atmo­sphäre ent­fernt und in der Erde gebunden. Unsere Akti­vi­täten haben somit einen mög­lichst neu­tralen Ein­fluss auf das Klima und genau das ist es, was CO2-Neu­tra­lität für uns bedeutet.

Quelle: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Quelle: Stif­tung Natur­schutz Schleswig-Holstein

Der Auf­kauf von Emis­si­ons­rechten des EU-Emissionshandels

Im Jahr 2024 standen für den Aus­gleich unserer im Jahr 2023 ent­stan­denen CO2-Emis­sionen keine Moor­Fu­tures zur Ver­fü­gung, weil erst wieder neue Flä­chen aus­ge­zeichnet und vor­be­reitet werden mussten. Daher haben wir uns nach anderen ebenso effek­tiven Kom­pen­sa­ti­ons­me­thoden umge­sehen und uns für Fol­gendes ent­schieden: den Auf­kauf von Emis­si­ons­rechten des EU-Emis­si­ons­han­dels über For­To­morrow. Das gemein­nüt­zige Unter­nehmen legt die auf­ge­kauften Rechte still, sodass die EU-Wirt­schaft weniger CO2 emit­tieren darf.

Quelle: ForTomorrow

Auch diese Stra­tegie ver­meidet zukünf­tige Emis­sionen, so wie der Kuh­dung-Gas­ofen, aller­dings ist die Ver­mei­dung streng regu­liert und dadurch über­prüfbar und dau­er­haft. Des­wegen halten wir sie für sinn­voll. Ent­spre­chend haben wir im Jahr 2024 für die Hälfte unserer 2023 ent­stan­denen 17 Tonnen CO2 der EU-Indus­trie Emis­si­ons­rechte weg­ge­kauft. Für die andere Hälfte haben wir hoch­wer­tige Auf­fors­tungs­pro­jekte in Deutsch­land unter­stützt, die eben­falls von For­To­morrow umge­setzt werden.

Quelle: Ruth von Heusinger, die Gründerin von ForTomorrow, bei einer Aufforstung in Leipzig.

Ruth von Heu­singer, Grün­derin von For­To­morrow bei einer Auf­fors­tung in Leipzig. Quelle: ForTomorrow

Im Jahr 2025 haben wir uns für die auf­ge­run­deten 19 Tonnen CO2, die wir 2024 emit­tiert haben, für eine Drei­tei­lung entschieden:

  • 7 Tonnen für die Rena­tu­rie­rung von Mooren (Moor­Fu­tures)
  • 6 Tonnen für den Auf­kauf von EU-Emis­si­ons­rechten (For­To­morrow)
  • 6 Tonnen für Auf­fors­tung in Deutsch­land (For­To­morrow)

So finan­zieren wir sowohl den Kampf gegen indus­tri­elle Umwelt­ver­schmut­zung als auch effek­tive Kli­ma­schutz­pro­jekte in Deutschland.

Noch mehr Infos zum Nach­lesen gibt es auf unserem Blog­bei­trag zum Thema Kom­pen­sa­tion und in unserem aktu­ellen Nach­hal­tig­keits­be­richt.

CSR-Managerin Hanna Mathias

Wichtig war für uns, ein Kom­pen­sa­ti­ons­pro­jekt zu finden, das greifbar und mög­lichst regional ist. Sowohl mit Moor­Fu­tures als auch mit For­To­morrow haben wir seriöse Partner an unserer Seite, deren Aus­gleichs­stra­te­gien effektiv, streng regu­liert und per­ma­nent sind.“

Hanna Mathias, CSR-Mana­gerin

Iven Kurz, Gründer und CEO von EVERGREEN, im Juni 2025