US-Banken: Groß frisst Klein
Marktkommentar KW 18 | 2023

In dieser Woche gab es einige spannende Bewegungen an den globalen Finanzmärkten. Die Verbraucherpreise im Euroraum stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7 %. Trotz einer leichten Abkühlung der Kerninflation, hob die EZB den Leitzins um weitere 0,25 % an. Christine Lagarde betonte, die Zinsen weiter anzuheben, falls die Inflation immer noch nicht in Richtung der angestrebten 2 % Marke wandert. Die US-Notenbank erhöhte die Zinsen bereits am Mittwoch um ebenfalls 0,25 %. Leider haben die Zinserhöhungen wie nachfolgend beschrieben bereits erste Opfer gefordert.
Auswirkungen der Fed-Zinserhöhungen auf Regionalbanken
Die jüngsten Zinserhöhungen der US-Notenbank (Federal Reserve, kurz Fed) könnte eine neue Bankenkrise heraufbeschwören, insbesondere für kleine regionale Banken in den USA scheint sich die Situation zu verschärfen. Am Mittwoch erhöhte die Fed den Leitzins abermals um 0,25 %, um die Zielinflation von 2 % zu erreichen. Diese Entscheidung erfolgte als Reaktion auf die immer noch hartnäckig hohe Inflation und den robusten Arbeitsmarkt. Doch sollte die Fed dieses Ziel um jeden Preis verfolgen?
Der aggressive Zinserhöhungszyklus birgt zunehmend Risiken für regionale Banken in den USA. Anleger:innen könnten ihre Einlagen abziehen und in rentablere Anlagen umschichten, was die Banken zwingen könnte, Anleihepositionen mit Verlust zu verkaufen, um Liquidität aufrechtzuerhalten. Welche Folgen das hat, haben wir bereits beim Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, der Credit Suisse oder letzte Woche bei der First Republic Bank gesehen. Diese wurde in dieser Woche von JP Morgan übernommen. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass bereits große Banken wie JP Morgan oder die UBS durch diese als Rettungsaktionen getarnten Übernahmen noch mächtiger werden. Die Stabilität des Finanzsystems könnte dadurch weiter beeinträchtigt werden, da ein Kollaps eines solchen Giganten eine weltweite Finanzkrise auslösen würde.
Ein Beispiel für den Zustrom von Liquidität in rentablere Anlagen ist Apples Einstieg in das Finanzgeschäft. Das Unternehmen bietet in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs ein Sparkonto mit einem Zinssatz von 4,15 % an. Dies verstärkt den Druck auf regionale Banken die Zinserhöhungen weiterzugeben.
Fed-Präsident Jerome Powell betonte während der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung, dass die Notenbank vorsichtig und schrittweise vorgehen werde, um mögliche negative Auswirkungen auf den Finanzmarkt abzufedern. Wird die Fed nun eine Zinspause einlegen müssen? Die eigentliche Priorität der Fed scheint klar: Die Inflation muss wieder auf das Ziel 2 % zurückkommen. Doch ist der Preis einer Bankenkrise dafür zu hoch?
Der Chart der Woche zeigt, wie unterschiedlich ausgewählte US-Banken im Laufe dieses Jahres performen. Große Banken wie JP Morgan und die Bank of America kommen mit den steigenden Zinsen viel besser zurecht als ihre kleineren Wettbewerber. Insbesondere die PacWest Bancorp Bank ist dieses Jahr stark betroffen, da ihre Aktie seit Jahresbeginn um 86 % gefallen ist. Große Banken gelten bei Anleger:innen als sicherer, da sie als “too big to fail” eingestuft werden. Das bedeutet, dass sie im Falle eines Zusammenbruchs mit hoher Wahrscheinlichkeit von der US-Regierung gerettet würden.
Infos zu den EVERGREEN-Fonds
In dieser Woche zeigten die Evergreen Fonds gemischte Entwicklungen. Der Evergreen PDI Yin und der Evergreen Sustainable World Bonds verzeichneten leichte Wertsteigerungen, während der Evergreen PDI Yang und der Evergreen Sustainable World Stocks leicht abnahmen. Die Anleihenquote im Evergreen PDI Yang wurde erhöht.
Disclaimer
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