Die US-Amerikaner haben einen neuen Präsidenten gewählt – doch wen denn nun eigentlich? Bidens Nasenspitze ist nach Auszählung aller Stimmen vorne. Doch Trump hat bereits in der Wahlnacht angekündigt das Ergebnis vor dem Supreme Court anfechten zu wollen, da er aufgrund des langen Auszählungsvorganges durch das hohe Briefwahlaufkommen Betrug wittert. Ist der (noch) amtierende US-Präsident Opfer einer Wahlmanipulation oder nur ein schlechter Verlierer? Es stehen wohl weitere Wochen der Unklarheit bevor – nach der Wahl ist vor der Wahl.
Die US-Wahl als Cliffhanger für die Börsen
Doch auch wenn bisher keine Gewissheit herrscht, wer nun ab Januar das Weiße Haus bewohnen wird, scheinen die Anleger die Corona-Sorgen in der Wahlwoche vergessen zu haben. Die globalen Kapitalmärkte erlebten dank einer Erholungsrally eine Achterbahnfahrt und ließen die verlustreiche Vorwoche – ungeachtet der weiterhin hohen Corona-Fallzahlen sowie der erneut in Kraft getretenen (Teil-)Shutdowns – erfolgreich hinter sich.
Die positive Stimmung unter den Anlegern lässt sich – trotz des engen Kopf-an-Kopf-Rennens – vor allem auf die parallel stattfindenden Wahlentscheidungen im US-Kongress zurückführen. Während im Repräsentantenhaus weiterhin überwiegend Demokraten sitzen, konnten die Republikaner ihre Mehrheit im Senat verteidigen. Die Börsianer schätzen daher die Chancen auf Gesetzesbeschlüsse für eine stärkere Wirtschaftsregulation oder Steuererhöhungen im Fall der Präsidentschaft von Joe Biden als gering ein, da die gespaltenen Machtverhältnisse im US-Kongress dies verhindern.
Dennoch herrschen weiterhin Unsicherheiten am Markt. Unter anderem auch weil die Wahrscheinlichkeit auf ein baldiges starkes US-Konjunkturpaket oder andere fiskalpolitische Maßnahmen angesichts der bevorstehenden Schlammschlacht um das Weiße Haus eher gesunken sind. Greift jetzt die FED ein? Das Einzige was derzeitig immerhin sicher ist: Der Ausgang der Wahl hat weltweit Auswirkungen – für die Geopolitik, die Finanzmärkte, die Handelswelt und auch die deutsche Wirtschaft. Was die Märkte diese Woche außerdem noch bewegt hat: Nicht wirklich viel.
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