„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungsglück.“
Statt in Corona-Trübsal zu versinken, rezitieren die globalen Aktienmärkte diese Woche Goethes „Osterspaziergang“ und steigen auf neue Zwischenhöchststände. In vielen stark betroffenen Ländern scheint der staatlich verordnete Lockdown erste Erfolge zu zeigen und die Neuinfektionszahlen gehen allmählich zurück. Österreich will die Beschränkungen nach Ostern bereits wieder etwas lockern und die Wirtschaft langsam wieder hochfahren. Deutschland wird wahrscheinlich bald folgen, da auch hier eine Verlangsamung der Virusausbreitung sichtbar wird.
Doch ist die Euphorie nicht etwas verfrüht? Dass die teilweise sehr strengen Ausgangsbeschränkungen die Virusausbreitung tatsächlich verlangsamen, sollte keine Überraschung sein. Interessant wird zu sehen, was passiert, wenn die Beschränkungen wieder gelockert werden. Denn das medizinische Problem ist noch lange nicht gelöst und ein wirksamer Impfstoff ist noch in weiter Ferne. Die bisher positive Entwicklung könnte dann jäh gestoppt werden, wenn die Neuinfektionen wieder ansteigen und es zu neuen Schließungen kommt. Anleger sollten sich also auf weiterhin hoch-volatile Märkte einstellen und auch mit herben Rückschlägen rechnen. Ein dynamisches Vermögensmanagement kann hier helfen die Risiken in den Griff zu bekommen.
Show me the money!
In der Eurozone versuchen sich die Finanzminister in der Zwischenzeit auf ein gemeinsames Rettungspaket zu einigen. Die EZB erwartet hier einen Finanzierungsaufwand von bis zu 1,5 Billionen Euro. Die von den Südländern favorisierten gemeinschaftlichen Corona-Bonds stoßen aber weiterhin auf Ablehnung durch Deutschland, Österreich und die Niederlande. Der andauernde Streit sorgte bereits für deutlich gestiegene Renditen bei italienischen Staatsanleihen.
Großbritannien ist da viel „pragmatischer“ und wirft gleich die Notenpresse an. Die Bank of England erhöhte am Donnerstag den Dispo für das Finanzministerium und steigt damit in die direkte Finanzierung des britischen Staatshaushalts ein. Eine Obergrenze wurde nicht genannt.
Damit verabschieden wir uns ins Osterwochenende und hoffen, das Hoffnungsglück hält eine Weile vor. Frohe Ostern und bleibt gesund!
Du möchtest unseren Marktkommentar nicht mehr verpassen? Dann lasse ihn Dir wöchentlich per Mail zukommen.
Zur Beachtung: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, eine Haftung ist ausgeschlossen.
Hinterlasse einen Kommentar