Wahl zwi­schen Pest und Cho­lera: Das Dilemma der Zentralbanken

Markt­kom­mentar KW 11 | 2023

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Die Finanz­märkte haben in dieser Woche eine wahre Ach­ter­bahn­fahrt erlebt! Der plötz­liche Zusam­men­bruch der Silicon Valley Bank hat die Märkte ins Tau­meln gebracht und deut­lich gezeigt, welche Folgen die schnelle Zins­wende in Kom­bi­na­tion mit schlechtem Risi­ko­ma­nage­ment der Banken haben kann. Sichere Häfen wie Gold oder Staats­an­leihen stiegen so stark wie lange nicht mehr.

SVB-Pleite löst hef­tige Finanz­markt-Tur­bu­lenzen aus

Die Silicon Valley Bank (SVB) — einst eine wich­tige Insti­tu­tion für die Tech-Indus­trie — gerät in Schwie­rig­keiten. Als einige große Ein­leger ihr Geld abzogen, musste die Bank Anleihen mit Ver­lust ver­kaufen, um die Abflüsse zu refi­nan­zieren. Ver­suche, durch die Aus­gabe neuer Aktien fri­sches Eigen­ka­pital zu erhalten, schei­terten. Die US-Behörden kün­digten Maß­nahmen an, um die Ein­leger zu schützen und das Finanz­system zu sta­bi­li­sieren. Nur einen Tag später mel­dete auch die Groß­bank Credit Suisse Pro­bleme beim Bereit­stellen von Liqui­dität. Die Schweizer Natio­nal­bank sorgte dar­aufhin für eine Liqui­di­täts­spritze in Höhe von unglaub­li­chen 50 Mil­li­arden Franken.

Den­noch bleibt das Risiko hoch, dass wei­tere Banken in Schwie­rig­keiten kommen könnten.

Was ist los an den Finanz­märkten? Nun, es gibt drei Ein­fluss­fak­toren, die den Märkten zu schaffen gemacht haben. Ers­tens gibt es ein hand­werk­lich schlechtes Risi­ko­ma­nage­ment bei ein­zelnen Banken sowie eine unzu­rei­chende Auf­sicht. Diese Fak­toren haben in der Ver­gan­gen­heit bereits zu zahl­rei­chen Finanz­krisen geführt. Zwei­tens stellt die geld­po­li­ti­sche Umstel­lung ein Pro­blem dar. Eine effek­tive Geld­po­litik sollte die Sta­bi­lität för­dern. Wenn die Umstel­lung jedoch zu hastig durch­ge­führt wird, kann dies zu wirt­schaft­li­chen Ver­wer­fungen führen. Und last but not least trägt auch die Politik zur Markt­vo­la­ti­lität bei. Die Ent­schei­dungen der Regie­rungen und die Ver­än­de­rungen in den poli­ti­schen Rah­men­be­din­gungen haben einen großen Ein­fluss auf die Märkte. In letzter Zeit stach dort beson­ders der Ukrai­ne­krieg sowie die geo­po­li­ti­schen Span­nungen zwi­schen China und dem Westen hervor.

Die glo­balen Zen­tral­banken stehen nun vor einem großen Dilemma. Sollen sie die Zins­er­hö­hungen fort­setzen und das Risiko einer erneuten Ban­ken­krise erhöhen oder die Zins­er­hö­hungen stoppen und eine hohe Infla­tion in Kauf nehmen? Die EZB hat ent­schieden, die Zinsen wieder um 50 Basis­punkte zu erhöhen. Damit zeigt die EZB, dass die Infla­ti­ons­sorgen die dra­ma­ti­schen Bewe­gungen auf den Finanz­märkten über­wiegen. EZB-Chefin Lag­arde gab keine klare Ant­wort auf die Frage, ob wei­tere Zins­er­hö­hungen geplant sind oder ob diese auf­grund der Tur­bu­lenzen vor­erst aus­ge­setzt werden. Das Haupt­ziel der EZB bleibt aber wei­terhin eine Infla­tion von 2%. Außerdem wird die EZB den Finanz­markt genau beob­achten und in zukünf­tigen Ent­schei­dungen stärker berück­sich­tigen. Ob die Fed diesem Bei­spiel folgen wird, werden wir nach der Sit­zung in der nächsten Woche sehen.

Ein “Credit Default Swap“ ist ein Kre­dit­de­rivat, durch den Kre­dit­aus­fall­ri­siken gehan­delt werden können. Desto höher die Prämie, desto höher ist die Wahr­schein­lich­keit eines Ausfalls.

Infos zu den EVERGREEN-Fonds

Durch die gegen­läu­figen Bewe­gungen von Aktien und Anleihen in dieser Woche konnte die dyna­mi­sche Asse­tall­o­ka­tion im Ever­green PDI Yin und im Ever­green PDI Yang gut per­formen. Die Anlei­hen­quote im Yang wurde stark erhöht und die Akti­en­quote wurde redu­ziert. Im Yin gab es keine Anpas­sungen. Der Ever­green Sus­tainable World Stocks gab etwas ab. Im Zuge der Flucht in als sicher gel­tende Anleihen konnte sich der Ever­green Sus­tainable World Bonds sehr gut entwickeln.

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