Zwi­schen Sai­so­na­lität und Zinsangst
Markt­kom­mentar KW 18 | 2021

Saisonalität und Zinsangst

Sell in May and go away?

Pünkt­lich zu Beginn des his­to­risch gesehen eher schwä­cheren Bör­sen­mo­nats Mai zeigten sich die Märkte in lau­ni­scher Ver­fas­sung. Zwar boomt die Nach­frage in der Wirt­schaft, aller­dings hakt es dafür in den welt­weiten Lie­fer­ketten. Die Indus­trie klagt über Ver­sor­gungs­eng­pässe. Bei­spiels­weise klagt der Auto­mo­bil­sektor über Chip-Mangel, wäh­rend auch natür­li­chere Roh­stoffe wie Holz immer schwerer zu beschaffen sind. Diese Ange­bots­knapp­heit sorgt folg­lich dafür, dass die Preise der Roh­stoffe merk­lich anziehen und die zwi­schen­zeit­lich ver­flo­genen Infla­ti­ons­ängste zurück­kehren lässt. Hinzu kommt, dass die amtie­rende US-Finanz­mi­nis­terin und Ex-Noten­bank­chefin Janet Yellen bal­dige Zins­er­hö­hungen in Spiel brachte, um eine Über­hit­zung der US-Wirt­schaft infolge der mons­trösen Kon­junk­tur­hilfs­pa­kete zu ver­hin­dern. Wer hätte das gedacht?

Die neu auf­flam­menden Infla­tions- und Zins­ängste bekamen vor allem die hoch­be­wer­teten Aktien der US-Tech­no­logie-Unter­nehmen zu spüren. So mussten vor allem Indizes der Tech­no­lo­gie­börse Nasdaq Ver­luste hin­nehmen. Dafür sen­dete aller­dings der US-Arbeits­markt weiter posi­tive Signale. So sank die Zahl der Erst­an­träge auf US-Arbeits­lo­sen­hilfe auf den tiefsten Stand seit Beginn der Coro­na­krise. Von den neu­ge­schaf­fenen Stellen kamen am Freitag eher ent­täu­schende Zahlen. Von den erwar­teten 1 Mil­lion neuen Stellen wurde ledig­lich 266 Tau­send geschaffen. Ein Arbeits­markt-Para­doxon, da in der brum­menden US-Wirt­schaft neues Per­sonal hän­de­rin­gend gesucht wird.

Neues von der Impfstoff-Front

Die USA gaben bekannt, dass sie eine vor­rü­ber­ge­hende Aus­set­zung der Impf­stoff­pa­tente unter­stützen, um in der kom­menden Zeit welt­weit mehr Impf­stoff zu pro­du­zieren. Auch EU-Kom­mis­si­ons­chefin Ursula von der Leyen signa­li­sierte ihre Gesprächs­be­reit­schaft. Dieses Vor­haben löste bei den Inves­toren der Impf­stoff­her­steller folg­lich keine Freu­den­sprünge aus. Infol­ge­dessen bra­chen die Akti­en­werte der Unter­nehmen wie Cur­eVac oder Moderna um etwa 10 Pro­zent ein, wäh­rend es für BioNTech sogar um über 18 Pro­zent nach unten ging.

Zur Beach­tung: Frü­here Wert­ent­wick­lungen lassen nicht auf zukünf­tige Ren­diten schließen. Die in diesem Doku­ment ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stellen keine Anla­ge­be­ra­tung dar, eine Haf­tung ist ausgeschlossen.