Wohin mit dem ersten Gehalt? — 6 Tipps für Sparanfänger
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Es ist soweit – das erste eigene Geld ist verdient! Das Letzte woran man in diesem Moment denkt, ist Sparen! Warum auch? Man ist jung, hat nun endlich seine finanzielle Unabhängigkeit und kann das Leben genießen. Wer möchte sich in dem Moment schon mit Themen wie Sparen, Altersvorsorge, geschweige denn Geldanlage beschäftigen?
Und tatsächlich: Umfragen zeigen immer wieder, dass sich gerade Berufseinsteiger mit dem Thema des Geld Sparens, in welcher Form auch immer, so gut wie gar nicht beschäftigen. Dabei weisen Finanzexperten immer wieder darauf hin, wie wichtig ist es, so früh wie möglich mit dem Sparen anzufangen. Nur so sei es möglich, sich auf lange Sicht hin beispielsweise von der staatlichen Altersvorsorge unabhängiger zu machen.
Sparen – schön und gut, aber wie?
Aber Sparen und Geld zurücklegen bedeutet in allererster Linie einmal, finanzielle Disziplin zu lernen. Zudem sollte man sich Gedanken darüber machen, ob geplante Ausgaben tatsächlich notwendig sind und an welchen Stellen das Geld sinnvoll eingesetzt werden kann. Die folgenden 6 Punkte können helfen, den Einstieg in die Welt des Sparens zu erleichtern.
1. Sparen bedeutet vor allem Cool bleiben
Nach dem ersten Gehalt hat man meist plötzlich deutlich mehr Geld zur Verfügung als zuvor. Entsprechend groß ist die Versuchung eines ersten, wenn auch kleinen, Konsumrausches. Dabei ist es unter dem Aspekt des Geld Sparens deutlich sinnvoller, alles beim Alten zu belassen. So kann man beispielsweise auch weiterhin in der WG wohnen bleiben, ohne direkt eine neue Wohnung zu suchen oder auf ein Auto verzichten, das man bisher auch nicht gebraucht hat.
2. Erst Schulden tilgen, dann Geld ansparen
Generell macht es Sinn, alles Geld das übrig bleibt, in die Tilgung von Schulden zu stecken. Hat man beispielsweise Unterstützung in Form von BAFöG bekommen, ist es von Vorteil, dieses zunächst zurückzuzahlen.
Gleiches gilt auch für eventuelle Konsumentenkredite, die auch möglichst zügig zurückgezahlt werden sollten. Länger als unbedingt notwendig, Zinsen für solche Kredite zu zahlen, muss nicht sein. Eingesparte Zinsen können in Zukunft als kleiner Betrag monatlich beiseite gelegt werden.
3. Bloß keine neue Schulden machen
Kredite aufzunehmen und die neu gewonnene Bonität dafür zu nutzen, Schulden zu machen, sind ebenfalls Anfängerfehler, die man zwingend vermeiden sollte. Die Devise lautet: Erstmal weitermachen wie bisher, denn wer bisher nicht viel vermisst hat, der vermisst auch in kommender Zeit nicht viel.
Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht in ab und zu auch mal etwas Kleines gönnen darf – es sollte nur eben nicht auf Pump gekauft werden.
4. Versicherungen überdenken und Sparpotenziale aufdecken
Kaum ist das erste Gehalt auf dem Konto, schon lauern sie: Vertriebsmitarbeiter, die ihre Versicherungen verschiedenster Arten und Ausprägungen an den Mann bringen wollen. Dabei sind es nur wenige Versicherungen, die man wirklich braucht. Zum einen die Haftpflichtversicherung, die man oft sowieso schon besitzt.
Zum anderen eine Krankenversicherung, die zumeist über den ersten Arbeitgeber läuft. Alle anderen Versicherungen kann man sich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, um abzuwägen, was man braucht und was nicht.
Zudem kann es durchaus hilfreich sein, beispielsweise die bestehende Haftpflicht-Versicherung mit anderen Angeboten zu vergleichen. Oftmals lassen sich auch hier bei gleichen Konditionen Kosten bei den Beiträgen durch einen Wechsel einsparen.
5. Automatisch sparen
Indem man Überschüsse auf dem Girokonto automatisch auf ein separates Konto umbuchen lässt, kann man nebenher diszipliniert Geld ansparen. Das mag trivial klingen, ist aber von großer Bedeutung. Dabei kommt es allerdings darauf an, wie das Ganze gehandhabt wird. Anstatt variabel das abzuziehen, was monatlich übrig bleibt, sollte man sich aber besser überlegen, wie viel man jeden Monat zum Leben braucht und einen zusätzlichen Puffer dazurechnen.
Dieser Betrag wird dann vom Gehalt abgezogen und der Rest kann dann konstant und automatisch jeden Monat auf ein separates Sparkonto umgebucht werden. Somit ergibt sich erst gar nicht die Möglichkeit, das komplette Gehalt jeden Monat auszugeben.
6. Gespartes Geld sinnvoll anlegen
Es ist zu Beginn nicht zwingend notwendig, sich den Kopf über die passende Kapitalanlage zu zerbrechen. Stattdessen sollte man sich zunächst ein separates Sparkonto suchen, das meist von der Bank kostenlos angeboten wird. Die Verzinsung spielt dabei erstmal keine große Rolle, solange das Sparkonto gebührenfrei ist.
Viel wichtiger als die Kapitalanlage selbst ist zunächst einmal, aus dem Sparen eine Gewohnheit zu machen. Hat man dann zwei bis drei Monatsgehälter angespart, kann man darüber nachdenken, wie man das Geld zu höheren Renditen anlegen kann. Je früher man damit startet, desto mehr profitiert man später vom Zinseszinseffekt.
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