„Wir haben durch die Zertifizierung eine starke Grundlage geschaffen“
Inhalt
- Wie bist Du oder ist EVERGREEN auf die Idee gekommen, sich als B Corp zertifizieren zu lassen? Was war der ausschlaggebende Moment?
- Was ist eigentlich B Corp und wo liegt der Unterschied zu anderen Zertifizierungen?
- Was war der schwierigste Moment im Prozess der Zertifizierung bzw. was war am schwierigsten zu erledigen?
- Was bedeutet die B Corp Zertifizierung für das soziale und nachhaltige Engagement von EVERGREEN?
- Wie siehst du die Zukunft von B Corp in Deutschland?
Im Interview rekapituliert EVERGREEN CSR-Managerin Julia Geithner den Prozess zur B Corp Zertifizierung und welche Auswirkungen diese Zertifizierung für die Kund:innen hat.
Wie bist Du oder ist EVERGREEN auf die Idee gekommen, sich als B Corp zertifizieren zu lassen? Was war der ausschlaggebende Moment?
Um es unseren Anleger:innen leichter zu machen, EVERGREEN mit anderen Anbieter:innen zu vergleichen und um noch mehr Transparenz zu schaffen, haben wir uns nach möglichen Zertifikaten und Siegeln umgesehen. Wir wollten jedoch kein Zertifikat, das nur eine simple Unterschrift benötigt und lediglich auf zukünftigen Versprechungen beruht, sondern eins, das den momentanen Zustand unseres Produkts und Unternehmens bewertet. Deshalb haben wir uns für die Zertifizierung zur B Corp durch B Lab entschieden. Bei dieser wird mit sehr detaillierten und umfangreichen Fragen zu den Bereichen Unternehmensführung, Mitarbeitende, Kund:innenstamm, Community und Umwelt der aktuelle Zustand des Unternehmens genau gemessen. Anhand der erhobenen Daten erfolgt anschließend eine Bewertung, inwiefern das Unternehmen als mehrwertbringend angesehen werden kann.
Was ist eigentlich B Corp und wo liegt der Unterschied zu anderen Zertifizierungen?
B Corp ist eine Kurzform für „Certified Benefit Corporation“, zu Deutsch also zertifizierte gemeinnützige Gesellschaft. Die offizielle Zertifizierung als B Corporation wird von der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation B Lab vergeben, die weltweit ländereigene Niederlassungen hat. So auch in Deutschland. B Corp Zertifizierungen werden ausschließlich an Unternehmen vergeben, die zwar gewinnorientiert agieren, mit ihrem Profit aber auch einen gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert stiften. Dabei wird der sogenannte Stakeholder Ansatz verfolgt. Dieser berücksichtigt alle Interessensgruppen, die von der Unternehmensaktivität direkt oder indirekt betroffen sind. Es bezieht also genauso die Angestellten, die Kund:innen, Investor:innen, Dienstleister:innen, sowie die Community mit ein und ist nicht nur auf reinen Profit fokussiert. Viele andere Siegel betrachten nur einige dieser Interessengruppen oder bewerten nur das Produkt allein, sind also nicht so ganzheitlich aufgestellt wie die B Corp Zertifizierung.
Was war der schwierigste Moment im Prozess der Zertifizierung bzw. was war am schwierigsten zu erledigen?
Ich glaube hier trifft „aller Anfang ist schwer“ ganz gut zu. Das online Assessment ist sehr umfangreich und kann einen am Anfang nahezu erschlagen. Wenn man bedenkt, dass die Beantwortung der Fragen und das Umsetzen einiger neuer Ideen im Schnitt 6 Monate dauern, kann man sich vielleicht vorstellen, wie viel Arbeit es ist. Um als B Corp zertifiziert zu werden, muss man im Fragebogen mindestens 80 der 200 möglichen Punkte erreichen. Natürlich gilt auch hier: Je mehr Punkte, desto besser. Daher war es auch unser Ziel, möglichst viele der erforderten Angaben in der Multiple Choice Abfrage positiv beantworten zu können. In manchen Bereichen haben wir dann gemerkt, dass wir noch keine für uns zufriedenstellenden Antworten angeben können und so haben wir das Assessment als eine Art To-Do Liste genutzt. Anhand dieser Liste konnten wir viele neue und wichtige Themen bei EVERGREEN einführen und umsetzen. So zum Beispiel unseren Ethikkodex, Freiwilligentage zum ehrenamtlichen Engagement in Leipzig, einen Guide mit Kriterien zur Auswahl verantwortungsvoller Dienstleister:innen und nachhaltiger Produkte, oder unsere jährliche Spendenaktion.
Was bedeutet die B Corp Zertifizierung für das soziale und nachhaltige Engagement von EVERGREEN?
Zunächst einmal hat es die Awareness im Unternehmen selbst gesteigert. Erst durch das B Corp Assessment mit seinen zahlreichen Fragen und Themengebieten ist uns so richtig bewusst geworden, was alles zu einer gesellschaftlich verantwortlichen und nachhaltigen Unternehmensführung dazugehört. Wir haben durch die Zertifizierung eine starke Grundlage geschaffen, um uns ab jetzt Monat für Monat weiter zu verbessern und das Arbeiten bei EVERGREEN noch schöner zu gestalten. Des Weiteren ist die Zertifizierung sehr hilfreich für unsere Kund:innen und Investor:innen, denn so erhalten sie eine glaubwürdige Bewertung unseres Unternehmens und können sich sicher fühlen, dass unsere Bemühungen nicht nur heiße Luft und leere Versprechungen sind.
Wie siehst du die Zukunft von B Corp in Deutschland?
Durch die Vernetzung mit anderen B Corps gewinnt die Bewegung hoffentlich auch in Deutschland bald schnell an Fahrt und gewinnt die gleiche Popularität, wie es in anderen Ländern bereits der Fall ist. Selbst Unternehmen, die nicht vorhaben, sich zertifizieren zu lassen, können das Online Assessment nutzen, um eine eigene To-Do Liste zu erstellen und wichtige Dinge in Bezug auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung umzusetzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass mit jeder noch so kleinen Änderung zum Guten hin, der Mehrwert eines Unternehmens für Mensch und Umwelt steigt und sich dadurch langfristig ein ganzheitlicher Wandel zum Positiven entwickelt. B Corp sehe ich bei diesem Wandel in der Rolle der Begleiterin und alle zertifizierten Unternehmen als Vorbilder in ihrer jeweiligen Branche. Das Gefühl der Gemeinschaft innerhalb des Netzwerks ist sehr motivierend für die Eigeninitiative und je mehr Firmen den Umschwung zu einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Firma schaffen, desto besser wird der Ausblick auf unsere Zukunft.
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- Wie bist Du oder ist EVERGREEN auf die Idee gekommen, sich als B Corp zertifizieren zu lassen? Was war der ausschlaggebende Moment?
- Was ist eigentlich B Corp und wo liegt der Unterschied zu anderen Zertifizierungen?
- Was war der schwierigste Moment im Prozess der Zertifizierung bzw. was war am schwierigsten zu erledigen?
- Was bedeutet die B Corp Zertifizierung für das soziale und nachhaltige Engagement von EVERGREEN?
- Wie siehst du die Zukunft von B Corp in Deutschland?
Danke für Eure ausführliche Information, da seid ihr gewiss auf einem guten Weg.
Was mich an dem Investment angezogen hat, ist nicht nur die gute Handhabbarkeit wie ein Girokonto oder Tagesgeldkonto, sondern auch dieses zielgerichtete Streben nach nicht nur profitbasiertem, zinswirtschaftlichem “Hokuspokus”, sondern die realwirtschaftliche Verbundenheit, die uns tagtäglich wichtig ist.
Ich bin noch nicht lange bei Evergreen Kunde, aber da ich lieber den Öko-Bankern zugewandt bin, kann ich ein wenig einschätzen, daß wir allesamt uns auf einen anderen Umgang mit uns selbst und unserer Lebensumwelt, also der einen Erde, die wir “nur” haben, einstimmen sollen und auch müssen. Denn die Erfahrung von Papst Pius, dem XII.* ist gar nicht neu, weil in der Natur alles sehr genau registriert wird.
*: “Die Natur richtet sich nicht nach uns, sondern wir müssen uns nach ihr richten.”
Da auch die bestehenden Atom-oder Kohlekraftwerke und militärischen Rüstungsprodukte nicht gebaut worden wären, wenn dafür keiner Geld hergegeben hätte, macht es eben mehr Sinn, wie es seinerzeit auch Bircher-Benner als Ernährungsforscher und Arzt als seine Lebensaufgabe beschrieb, statt Krankheiten zu heilen besser dafür Sorge zu tragen, daß diese gar nicht erst entstehen. Insoweit danke ich für eure Bemühungen, daß ihr mitzieht für die Realwirtschaft, diese eine Welt lebensfähig zu erhalten:-) Und eben an einer entscheidenden Stelle schon, die in die Zukunft wirkt, besten Dank dafür:-)
Als eigener Erfahrung kann ich als langjähriger gls-Genossenschafter auch immer noch Neues finden, wie z.B. chair2cool.de, womit nicht nur die C02-Senkung, sondern kombiniert damit auch die Methan-Entstehung vermieden wird, wo die Hyazinthen als Plage aufgetreten sind. Außerdem lohnt sich nicht erst seit gestern, mal den Lebens- und Baustoff Holz mehr in den Blick zu nehmen, wie es der Österreicher Dr. Erwin Thoma bereits jahrelang praktiziert.
Mit fairconomy-freundlichen Sonntagsgrüßen,
Detlef Kordes
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