Auf der Suche nach sicheren Häfen

Markt­kom­mentar KW 42 | 2023

US-Notgroschen für die Wirtschaft

Die Schre­ckens­mel­dungen aus Nahost reißen nicht ab und auch an den Märkten lief es diese Woche schlecht. Sowohl Aktien als auch Anleihen schlossen meh­rere Pro­zent­punkte im Minus. Wie konnte es dazu kommen, wo Anleihen ver­gan­gene Woche noch zu den Gewin­nern gehörten? Es sind wei­terhin Zins­ängste, die auf die Anlei­hen­kurse drücken.

Die Zins­be­we­gung auf der Anlei­hen­seite findet aktuell beson­ders am langen Ende statt, wäh­rend das kurze Ende eher stabil bleibt. Es wird all­ge­mein davon aus­ge­gangen, dass mög­li­cher­weise noch ein oder zwei Zins­er­hö­hungen bis Anfang nächsten Jahres auf­treten könnten, der Zyklus danach aber enden wird. Die lang­fris­tigen Zins­er­war­tungen, die bisher deut­lich weniger stark gestiegen sind, beginnen nun langsam nachzuziehen.

Die nega­tive Per­for­mance der Aktien ist zum Teil durch nega­tive Quar­tals­zahlen zu erklären, haupt­säch­lich ver­ant­wort­lich ist aller­dings die wei­terhin posi­tive Kor­re­la­tion zu den Anlei­hen­preisen. Getrieben wird dieser his­to­risch eher unge­wöhn­liche Zusam­men­hang von der wei­terhin hohen Infla­ti­ons­rate sowie der Geld­po­litik der Zentralbanken.

Die Unsi­cher­heit wächst: Der Krieg in Nahost und seine Auswirkungen 

Das Kriegs­ge­schehen in Israel und die Gefahr einer wei­teren Zuspit­zung domi­nieren die glo­balen Medien. Über­ra­schen­der­weise zeigen die glo­balen Märkte aller­dings bis­lang nur eine begrenzte Reak­tion auf die geo­po­li­ti­schen Unruhen.

Den­noch sind erste Anzei­chen wach­sender Sorgen erkennbar. Ein klares Indiz dafür ist die Preis­ent­wick­lung von Gold, das his­to­risch als „sicherer Hafen“ in unsi­cheren Zeiten gilt. Wenn die Unsi­cher­heit steigt, ten­dieren Investor:innen dazu, sich in solche sicheren Häfen zu begeben.

Im Chart wird der Ter­ror­an­griff der Hamas am 7. Oktober 2023 als Wen­de­punkt in der Ent­wick­lung des Gold­preises sichtbar. Wäh­rend sich im letzten halben Jahr dank sin­kender Infla­ti­ons­zahlen ein leichter Abwärts­trend zeigte, ist seit dem Angriff ein deut­li­cher Anstieg zu beobachten.

Inter­es­san­ter­weise zeigt sich der­zeit kein typi­sches Risk-Off-Sze­nario, in dem übli­cher­weise Aktien ver­kauft und Anleihen als „sicherer Hafen“ erworben werden. Obwohl sich letzte Woche kurz­zeitig eine solche Ten­denz abzeich­nete, gaben die Anleihen in dieser Woche wieder nach. Die anhal­tende Unruhe am Zins­markt scheint diese Markt­re­ak­tion zu unterbinden.

Die Risiken eines weiter eska­lie­renden Kon­fliktes sind hoch, obwohl die israe­li­sche Wirt­schaft selbst nur einen geringen Ein­fluss auf die Welt­wirt­schaft hat. Sollten jedoch andere Akteure aus der Region aktiv werden, könnte dies fun­da­men­tale Aus­wir­kungen haben, ins­be­son­dere auf die Ölpreise, die für die glo­bale Wirt­schaft von ent­schei­dender Bedeu­tung sind.

Infos zu den EVERGREEN-Fonds

Ange­sichts der nega­tiven Markt­ent­wick­lung haben auch die EVER­GREEN-Fonds deut­lich abge­geben. Im Ever­green PDI Yang wurden die Asset­quoten zum Ende der Woche redu­ziert. Der Ever­green Sus­tainable World Bonds hat beson­ders unter dem Anstieg des langen Zin­sendes gelitten.

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