Doppelagent Zins: Das gefährliche Spiel der Notenbanken
Marktkommentar KW 50 | 2021
Woche der Notenbanken: An den Finanzmärkten wurde es kurz vor Weihnachten noch einmal spannend. Zum letzten Mal in diesem Jahr trafen sich die amerikanischen Währungshüter. Und die Fed verkündete, was bereits viele erwartet hatten: Angesichts der beschleunigten Inflation und der verbesserten Situation am US-Arbeitsmarkt kehrt die Notenbank schneller vom Krisenmodus ab und peilt die frühere Zinswende an. Zunächst wird dafür das Tempo des Taperings erhöht, indem die monatliche Reduzierung der Anleihekäufe von zuletzt 15 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar verdoppelt wird. Dieser Prozess könnte demnach bereits im März abgeschlossen sein. Jüngsten Prognosen zur Folge rechnet die Fed zudem im Jahr 2022 mit insgesamt drei Leitzinserhöhungen von jeweils 0,25%. So mancher befürchtet allerdings ein doppeltes Spiel: Drohen die Zinsen nicht nur die Inflation, sondern auch die Konjunktur zu dämpfen?
Bank of England prescht vor, aber EZB bleibt locker
Britischer Wendehammer: Während die Märkte von der Fed sanft auf eine Zinsrückkehr vorbereitet werden (Forward Guidance), scheint man im Vereinigten Königreich weniger rücksichtsvoll zu sein: Die britische Notenbank vermeldeteam Donnerstag überraschend, dass sie ihren Leitzins von 0,10% auf 0,25% anhebt. Seit Pandemiebeginn ist die Bank of England damit die erste größere Notenbank, die ihre Zinsen erhöht. Und die EZB? Die lässt sich von ihrem Kurswechsel im Schneckentempo nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Zwar teilte die europäische Notenbank mit, dass das Corona-Notprogramm PEPP im März auslaufen wird. Allerdings soll im Gegenzug das ältere, aktuell noch unbefristet laufende Anleihekaufprogramm APP aufgestockt werden. Eine Anhebung der Leitzinsen im kommenden Jahr hält EZB-Chefin Lagarde auch weiterhin für unwahrscheinlich. Eine Sache erhöhte die Europäische Zentralbank dann aber doch: Für 2022 erwartet die EZB jetzt eine Inflationsrate von 3,2 statt 1,7 Prozent…
Stimmungsschwankungen: Wie erwartet hatten die Beratungen der großen Notenbanken stärkeren Einfluss auf die globalen Finanzmärkte. Nachdem diese vor den geldpolitischen Statements zunächst in Deckung gingen, änderte sich die Gemütslage nach dem Fed-Statement schlagartig. Offenbar konnten Powell und Co. den Märkten die Sorge nehmen, dass die Inflationsentwicklungen aus dem Ruder laufen und die US-Notenbank folglich umso stärker reagieren müsste. Allerdings hielt die Erleichterung darüber nicht lange. Zum Wochenende sorgte der sogenannte Hexensabbat für angespannte Stimmung. An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus.
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