Inflation, Zinswende, Gasknappheit: Die Märkte fürchten die Rezession
Marktkommentar KW 25 | 2022
Auch in dieser Woche wurde das Marktgeschehen einmal mehr von Rezessionssorgen dominiert. Sorgte eine leichte Erholung an den europäischen Aktienmärkten zunächst noch für eine Verschnaufpause, gerieten die Kurse von DAX & Co. schon bald wieder unter Druck. Auslöser sind die bedrohte Gasversorgung sowie schlechte Konjunkturdaten, welche die Wirtschaftsperspektive weiter eintrüben. So stiegen die deutschen Erzeugerpreise, die Vorboten der Inflation, jüngst mit 33,6 % auf ein neues Allzeithoch. Daneben zeigten sich die US-Aktienmärkte ein wenig stabiler. Wesentlicher Faktor war erneut Fed-Chef Powell, der sich vor dem US-Kongress zum Kampf gegen die Inflation bekannte. Zwar räumte er ein, dass eine Rezession aufgrund Zinserhöhungen im Bereich des Möglichen liege. Jedoch zeigte Powell sich zuversichtlich, dass die US-Wirtschaft die straffere Geldpolitik verkraften könne. Seine Worte waren wohl ein wenig Balsam für die Wunden der Kapitalanleger:innen.
Noch immer teurer Traum vom Eigenheim: Die Zinswende macht sich auch am Immobilienmarkt bemerkbar. Zuletzt kletterten die Bauzinsen für zehnjährige Baudarlehen erstmals seit 2012 wieder über die Marke von 3 %. Zum Vergleich: Im Dezember lag der Zinssatz noch bei 0,9 %. Wer nun dachte, dass die Normalisierung der EZB-Geldpolitik mit sinkenden Immobilienpreisen einhergeht, wurde (bisher) enttäuscht. Trotz der Zins-Explosion zogen die Preise für Immobilien im ersten Quartal um mehr als 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. Zwar ging die Immobilien-Nachfrage zurück, jedoch stockt es auch auf der Angebotsseite. Die Baubranche leidet noch immer unter Lieferengpässen und steigenden Preisen bei Rohstoffen. Zudem liegen die derzeitigen Bauzinsen trotz des Anstiegs weiter unter der aktuellen Inflation. Ein größerer Preisverfall am Immobilienmarkt erscheint daher vorerst unwahrscheinlich
Gaskrise heizt die Preise an
Winter is coming: Da immer weniger Gas von Russland nach Deutschland strömt, hat Wirtschaftsminister Habeck nun die zweite von drei Krisenstufe im “Notfallplan Gas” ausgerufen. Allerdings macht die Bundesnetzagentur vorerst nicht von ihrer Klausel Gebrauch, die es den Versorgern erlaubt die höheren Preise direkt an ihre Kunden weiterzureichen. Zwar ist die Gasversorgung aktuell noch gesichert, jedoch müssen sich Industrie und die Privathaushalte auf weitere Preissteigerungen einstellen. Seit Monatsbeginn hatte der Kurs der für Europa maßgeblichen Gas-Sorte (Dutch TTF) bereits um über 50 % zugelegt. Da die höchste Priorität der sicheren Energieversorgung im Winter gilt, wird wohl auch der Kohle-Ausstieg de facto auf Eis gelegt werden.
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