Niedrigzinsumfeld – 5 Anlage-
möglichkeiten
Auf dem Girokonto und dem Sparkonto gibt’s keine Zinsen mehr für’s Geld. Von einem Niedrigzinsumfeld ist die Rede. Viele Banken machen ihren Kunden deswegen Druck, das Geld möglichst schnell anzulegen. Das ist einfacher gesagt als getan. Verschiedene Anlagemöglichkeiten, mit denen man ständig konfrontiert wird, stehen zur Auswahl. Sie sollen in Zeiten niedriger Zinsen Abhilfe schaffen. Wir erklären und bewerten für Euch einige dieser Anlagemöglichkeiten.
Das Girokonto als Ausgangspunkt
Viele sehen ihr Geld auf dem Girokonto in sicheren Händen. Warum dann also Stress machen und das Geld woanders anlegen? Die Antwort darauf ist simpel: Diejenigen, die den Stress verursachen, profitieren von solch einer Geldanlage deutlich mehr, als man das selbst tut.
Umso wichtiger ist es zu verstehen, welche Risiken man mit solchen Empfehlungen eingeht und ob sie tatsächlich denselben Zweck erfüllen, wie die Anlage auf dem Girokonto. Dieses bringt nämlich wichtige Vorteile mit sich und kann in einem Niedrigzinsumfeld die beste Variante sein.
Einerseits die tägliche Verfügbarkeit, was bedeutet, dass das Geld jederzeit zugänglich ist und verwendet werden kann. Andererseits ist das Geld auf dem Girokonto mit hoher Wahrscheinlichkeit am sichersten aufgehoben, vorausgesetzt, die Bank ist an den Einlagensicherungsfonds angeschlossen.
Unter ebendiesen beiden Gesichtspunkten, der Verfügbarkeit und der Sicherheit, nehmen wir potentielle Anlagemöglichkeiten unter die Lupe.
Alternativen zum Girokonto
Immobilienfonds
Eine Alternative zu niedrigen Zinsen auf dem Giro- oder Sparkonto ist ein Immobilienfonds. Dieser kann allerdings mit einer Mindesthaltedauer von bis zu 24 Monaten belastet sein. Das bedeutet, für zwei Jahre kommt man an sein Geld nicht heran.
Solange die Immobilien in diesem Fonds weiter vermietet werden, bekommt man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Teil der Rendite ausgezahlt. Sollte das jedoch irgendwann nicht mehr der Fall sein, könnte es knapp werden.
Die Sicherheit einer solchen Anlage ist aus unserer Sicht wirklich fraglich und auch in puncto Verfügbarkeit stellt ein Immobilienfonds für uns keine echte Alternative dar. Das sichere und flexible Geld auf dem Girokonto dafür zu opfern, ist keine gute Idee.
Anderes Konto
Eine weitere Möglichkeit stellt das Eröffnen eines Kontos bei einer anderen Bank dar, die höhere Zinsen zahlt, als die eigene. Die Flexibilität eines solchen Kontos ist dabei ebenso wie beim eigenen Girokonto gegeben. Es lassen sich zahlreiche Angebote finden, die Zinsen bis 0,5 oder 0,7 Prozent pro Jahr auf Tagesgeldanleihen oder Festgelder zahlen.
Dabei stellt sich die Frage, warum solche Banken mehr Zinsen zahlen. Das hängt mit dem Risiko zusammen. Die Bank, der man sein Geld anvertraut und die einen höheren Zins zahlt, hat offensichtlich eine schlechtere Bonität als die eigene Bank in Deutschland. Für den Zinsvorteil muss also ganz klar ein Risiko eingegangen werden. Für uns ist das nicht die erste Wahl. Am Ende muss auch abgewägt werden, ob bei Anlagesummen von 1.000 € oder 10.000 €, ein Zinsvorteil von 5 € bzw. 50 € mit einem zweiten Konto eingekauft werden soll.
Festgeldkonto
Festgelder mit längeren Laufzeiten ab drei, sechs oder zwölf Monaten sind eine weitere Anlagealternative. Dadurch, dass das Geld länger gebunden ist, bekommt man eine zusätzliche Rendite. Diese liegt aktuell bei ungefähr 0,5 Prozent pro Jahr.
Der entscheidende Punkt eines Festgeldkontos ist, dass man an das Geld nicht heran kommt. Die Verfügbarkeit ist demzufolge stark eingeschränkt. Ob der aus einem Festgeldkonto zusätzlich generierte Ertrag den Verzicht auf die Flexibilität wert ist, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
In Hinblick auf die Sicherheit stellt ein Festgeldkonto eine echte Alternative zum eigenen Girokonto dar.
Edelmetall
Auch Gold, Silber, Platin und andere Rohstoffe werden häufig angeboten, um dem Niedrigzinsumfeld zu entkommen. Wir finden: das geht gar nicht! Schließlich können die Wertschwankungen dieser Rohstoffe dazu führen, dass man einen hohen Kursverlust realisieren muss, wenn man an sein Geld möchte. Es gibt demzufolge deutlich weniger zurück, als man vorher für diese Rohstoffe bezahlt hat.
In unseren Augen einer gleichermaßen unflexible, wie unsichere Geldanlage.
Investmentfonds
Die angebotenen Fonds variieren sehr stark in Risiko- und Ertragspotential. Generell gilt aber: Je höher das Renditeversprechen, desto höher die Wertschwankungen. Deswegen gilt auch hier dasselbe wie bei der Anlage in Gold oder anderen Rohstoffen — möchte man flexibel an sein Geld herankommen, scheiden solche stark schwankenden Finanzprodukte einfach aus.
Natürlich gibt es auch Fonds mit niedrigen Wertschwankungen. Entsprechend niedrig sind allerdings auch die Renditeerwartungen. Denn generell gilt: keine Rendite ohne Risiko.
Auch hier muss jeder für sich selbst abschätzen, ob einem dieser moderate Zusatzertrag von bis zu 1 Prozent pro Jahr, bei geringem Risiko, die Anlage in ein Investmentvehikel wert sind oder ob man das Geld nicht auf dem Girokonto lässt.
Fazit
Nur allzu oft wird das Niedrigzinsumfeld dafür instrumentalisiert, Geldanlagen an den Mann zu bringen, die man vorher auch nicht benötigt hat. Wenn man sein Geld bisher nicht angelegt hat, weil man eben flexibel darauf zugreifen und keine Risiken eingehen möchte, dann sollte man das auch weiterhin nicht tun.
Kommt es einem aber auf mittel- bis langfristige Geldanlage zur Altersvorsorge oder zum Vermögensaufbau an, dann kommen solche Anlagemöglichkeiten natürlich schon in Betracht. Wie Du dabei von EVERGREEN profitieren kannst, liest Du hier.
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