5 Fehler beim Investieren und wie Du sie vermeidest

Inhalt
- 1) Du investierst Geld, auf das Du im Alltag angewiesen bist
- 2) Du hast nicht auf die Kosten geachtet
- 3) Du investierst nur in wenige Einzeltitel
- Interessantes (Unnützes)Wissen:
- 4) Du wartest auf den perfekten Einstiegszeitpunkt
- Private Altersvorsorge – Die Rente in die eigene Hand nehmen
- 5) Du agierst emotional
Investieren ist kompliziert. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, auch weil er durch Filme, Serien und Bücher immer wieder vermeintlich bestätigt wird. Doch während es in den Blockbustern meist um große Skandale geht mit unzähligen, zumeist illegalen Verstrickungen, ist tatsächliches Investieren deutlich langweiliger und einfacher. Man muss kein Mathe-Ass sein, noch täglich die Börsen-Nachrichten verfolgen, wenn das Ziel langfristiges anlegen ist. Wie bei allem im Leben gibt es jedoch auch hier Punkte, die man beachten sollte. Wir zeigen Dir heute fünf Investment-Fehler und wie Du diese vermeidest.
1) Du investierst Geld, auf das Du im Alltag angewiesen bist
Die wichtigste Regel lautet: Investiere nur Geld, auf das Du verzichten kannst. Ein Tipp hier ist, mache Dir im Vorfeld einen (groben) Finanzplan. Wie viel Geld gebe ich jeden Monat für Fixkosten aus, wie hoch sind die Kosten für Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten und was bleibt im Monat übrig?
Vergiss auch den Notgroschen nicht. Der Notgroschen ist schnell verfügbares Geld, dass für unerwartete Ausgaben verwendet werden kann, wenn zum Beispiel unerwartet die Waschmaschine kaputt geht. Der Notgroschen verleiht einerseits Sicherheit, andererseits verhindert man, dass man in diesen Momenten auf das langfristig investiere Kapital zurückgreifen muss. Wie hoch der Notgroschen sein soll, ist dabei nicht fest definiert, da das stark von den persönlichen Umständen abhängt. Als Faustformel kann man sich drei Monatsgehälter merken.
Ein Tipp am Rande
2) Du hast nicht auf die Kosten geachtet
Es gibt gute Gründe, warum Qualität oftmals mehr Geld kostet. Die Materialien sind besser, innovative Technologien werden eingesetzt oder der Prozessor ist schneller. Bei der Geldanlage allerdings ist es genau umgekehrt. Hier gilt: Eine gute Geldanlage, die im Sinne der Anleger:innen ist, darf keine hohen Gebühren haben! Wie sich hohe Gebühren auswirken, erkennst Du gut an diesem Rechenbeispiel:
Bei 30 Jahren Anlagedauer, einem Sparplan in Höhe von 300 Euro pro Monat und einer angenommenen Rendite von sieben Prozent pro Jahr ergibt sich am Ende eine Summe von genau 368.126,20 Euro, wenn keine Gebühren anfallen. Wenn nun Kosten in Höhe von nur 0,25 Prozent pro Jahr anfallen, sinkt der Depotwert schon auf rund 350.399,70 Euro. Bei einem Prozent Gebühren sind es nach 30 Jahren über 60.000 Euro weniger als ohne Kosten (genau: 302.861,30 Euro).
Bei den Kosten ist es wichtig genau hinzuschauen, denn oftmals sind viele Kosten versteckt oder nicht offensichtlich. Servicegebühren, Ausgabeaufschläge, Performancegebühren oder Rücknahmegebühren sind beliebte Tricks von Banken, um mehr Geld zu machen, ohne dass es offensichtlich die Rendite schmälert. Denn anders als interne Fondskosten – die Total Expense Ratio, kurz TER, sind diese nicht mit der Fondsperformance verrechnet.
Ein zweiter Tipp am Rande
3) Du investierst nur in wenige Einzeltitel
Der 1927 geborene Wirtschaftsnobelpreisträger Harry Markowitz hat den berühmten Satz gesagt: „There is no free lunch but diversification (Es gibt kein kostenloses Mittagessen außer Diversifikation).“ Warum ist das so?
Dafür müssen wir die beiden Risiken bei der Geldanlage genauer betrachten. Einerseits gibt es das unsystematische (titelspezifische) Risiko und andererseits das systematische Risiko – auch ‚Allgemeines Marktrisiko‘ genannt. Durch Diversifizierung (verschiedene Wertpapiere aus verschiedenen Ländern, aus verschiedenen Branchen) des Portfolios wird das unsystematische Risiko minimiert und im Bestfall eliminiert. Der Grund ist simpel: Genug wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass bei einer langfristigen Geldanlage nur das systematische Risiko vergolten wird – mit der sogenannten Marktrisikoprämie.
Bei Investments in nur wenige Einzeltitel dagegen bleibt auch das titelspezifische Risiko. Gut lässt sich das am Beispiel Wirecard sehen. Bei einer breiten Auswahl von Titeln ist der Fall der Wirecard-Aktie nicht so stark ins Gewicht gefallen. Fast all ihr Geld verloren dagegen haben die Anleger:innen die ihr Geld nur in Wirecard investiert haben.
Interessantes (Unnützes)Wissen:
4) Du wartest auf den perfekten Einstiegszeitpunkt
Schlaue Sprüche gibt es viele im Fondsmanagement. Neben dem Markowitz-Zitat heißt es auch oft „time in market, beats timing the market“. Am besten lässt sich das übersetzen mit, man kann den Markt nicht schlagen. Daher ist es besser im Markt (also investiert) zu sein. Aber was ist überhaupt „timing the market“?
Dabei handelt es um eine Strategie, die sowohl von professionellen Anlegern, wie auch von Privatanleger:innen angewendet wird. Es wird versucht Aktien zu kaufen, wenn der Wert niedrig ist und dann wieder zu verkaufen, wenn er hoch ist. Manchmal klappt das und man fährt einen ordentlichen Gewinn ein. Häufig gelingt es jedoch nicht, weder Privatanleger:innen, noch erfahrenen Profis. Denn niemand kann die Marktbewegungen genau vorhersehen.
Deswegen: Warte nicht auf den perfekten Einstiegszeitpunk, sondern fang einfach an. Ein Sparplan ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit das Timing-Dilemma zu umgehen.
5) Du agierst emotional
FOMO ist das Stichwort in diesem Kontext – das steht für die Fear Of Missing Out. Auf Deutsch also die Angst, etwas zu verpassen. Wenn die Märkte gut laufen, lassen sich viele anstecken und fangen an zu investieren. Doch sobald es schlechter läuft, wird der Sparplan pausiert oder die langfristig gedachte Geldanlage aufgelöst. Plötzlich hat die Angst vor dem Verlust zugeschlagen.
Oben siehst Du die Performance des DAX in den letzten 20 Jahren ‑genauer vom 1. Januar 2000 bis zum 1. Oktober 2022. Es gab immer wieder Abschwünge – mal weniger stark, mal stärker. Allerdings: Der allgemeine Trend ist langfristig positiv.
Grundsätzlich gilt auch hier: Lass Dich nicht verunsichern und vertraue der Entscheidung, die Du getroffen hast. Was hier immer hilft: Schau nicht so oft in Dein Depot – einmal im Quartal ist schon mehr als ausreichend. Denn egal wie die Situation an den Märkten heute ist, morgen ist sie schon wieder ganz anders.
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- 1) Du investierst Geld, auf das Du im Alltag angewiesen bist
- 2) Du hast nicht auf die Kosten geachtet
- 3) Du investierst nur in wenige Einzeltitel
- Interessantes (Unnützes)Wissen:
- 4) Du wartest auf den perfekten Einstiegszeitpunkt
- Private Altersvorsorge – Die Rente in die eigene Hand nehmen
- 5) Du agierst emotional
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