Der Schwarze Schwan hat einen neuen Namen. Corona.

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Wie ein Virus das Kon­zept der pas­siven ETF-Port­fo­lios entzaubert.

Inves­tieren war bisher so ein­fach. Unzäh­lige You­Tube Kanäle, so ziem­lich jeder Robo Advisor und selbst ernannte Finanz-Experten machen es uns vor. Global diver­si­fi­zierte Aktien-ETFs kaufen und fertig.

Fru­ga­listen sparen sich sogar jeden Euro vom Munde ab, um mit 40 in Rente gehen zu können. Würde sogar funk­tio­nieren, bei einer extra­po­lierten Ren­dite von 5–7 % pro Jahr im Aktienmarkt.

Hätte sogar funk­tio­niert über die letzten 10 Jahre. Die glo­balen Akti­en­märkte kannten nur eine Rich­tung: nach oben. Plötz­lich kommt jedoch mit dem Coro­na­virus der schwarze Schwan geschwommen und das Blatt wendet sich.

Schwarze Schwäne kommen in der Natur extrem selten vor. Daher sym­bo­li­sieren sie an den Finanz­märkten ein plötz­lich auf­tre­tendes, uner­war­tetes Sze­nario. In der Praxis sorgt ein Schwarzer Schwan an der Börse zumeist für Panik und schnell fal­lende Kurse. Das Coro­na­virus hat nie­mand erwartet, son­dern es war plötz­lich ein­fach da und gilt damit als klas­si­sches Bei­spiel eines Schwarzen Schwans.

Und der Besitzer eines sta­ti­schen ETF-Port­fo­lios starrt wie das Kanin­chen auf die Schlange, bis er ver­sucht, zu retten, was zu retten ist – und dann doch verkauft.

Psy­cho­lo­gi­sche Falle: Fehl­ein­schät­zung des Risikos am Aktienmarkt

Akti­en­märkte sind grund­sätz­lich eine tolle Sache und bieten ein hohes Ertrags­po­ten­tial. Und ETFs bilden diese kos­ten­günstig ab. Das Pro­blem am Akti­en­markt ist aber das Risiko. Ein abs­trakter Begriff solange die Märkte nur nach oben klet­tern. Risiko kann man defi­nieren über die Vola­ti­lität der Ren­diten, also auf gut deutsch, die Schwan­kungs­breite der Akti­en­kurse. Nun gut, dann geht es eben mal hoch und mal runter. Immer noch kein Pro­blem, wenn man etwas Zeit mitbringt.

Ein wei­teres Risi­komaß ist der Maximum Draw­down, also der maximal mög­liche Ver­lust. Jetzt wird es schon kri­ti­scher. Der maximal mög­liche Ver­lust eines global gestreuten Akti­en­port­fo­lios lag näm­lich his­to­risch bei über 50 % und kann in der Zukunft natür­lich auch über­schritten werden! Das heißt, die Anleger müssen jeder­zeit damit rechnen, dass ihr Port­folio mehr als 50 % an Wert verliert.

Ein Bei­spiel:
Der flei­ßige Sparer im Alter von 50 Jahren, der sich über einen ETF Spar­plan ein statt­li­ches Port­folio in Höhe von 200.000 EUR ange­spart hat, um etwas früher in den Ruhe­stand gehen zu können, muss jeder­zeit mit einem Ver­lust von über 100.000 EUR rechnen. Den Draw­down kann er als dis­zi­pli­nierter Anleger natür­lich aus­sitzen und auf die Erho­lung warten. Soweit die Theorie.

Aber das kann durchaus meh­rere Jahre dauern und die psy­cho­lo­gi­sche Belas­tung ist immens. Viele Stu­dien aus der Ver­hal­tens­öko­nomie (z.B.: die Stu­dien zum Her­den­ver­halten an Finanz­märkten) zeigen, dass Pri­vat­an­leger eben nicht ruhig bleiben, son­dern im Crash anfangen zu ver­kaufen und damit die Ver­luste rea­li­sieren. Gekauft wird erst dann wieder, wenn die Märkte schon deut­lich gestiegen sind. Mit diesem typisch mensch­li­chen Ver­halten lassen sich die theo­re­tisch mög­li­chen 5–7 % Ren­dite pro Jahr  an den Akti­en­märkten natür­lich nicht realisieren.

Außerdem kann vorab nicht rea­lis­tisch pro­gnos­ti­ziert werden, wann genau das ange­sparte Kapital tat­säch­lich benö­tigt wird. Wer kann sein Leben schon über Jahre oder gar Jahr­zehnte im Voraus planen? Fällt ein grö­ßerer Kapi­tal­be­darf genau in die Kri­sen­zeit, so ist der rea­li­sierte Ver­lust vor­pro­gram­miert. Soviel zur Praxis.

Sta­ti­sche ETF-Port­fo­lios: In der Theorie Top, in der Praxis meist ein Flop. 

Ohne Zweifel lie­fert eine pas­sive Anlage in ein kos­ten­güns­tiges ETF-Port­folio lang­fristig einen guten Ertrag nach Kosten. In der Praxis fällt das Kon­zept aller­dings häufig durch, da es meist nicht in die Lebens­wirk­lich­keit der Sparer passt. Panik an den Märkten, wie die durch den Coro­na­virus ver­ur­sachte, ein unvor­her­ge­se­hener per­sön­li­cher Schwarzer Schwan und die Timing-Abhän­gig­keit beim Anlage- und Ver­kaufs­zeit­punkt werden nicht adressiert.

Robo Advisor und die ETF-Com­mu­nity ermu­tigen sich gegen­seitig mit Durch­hal­te­pa­rolen und Nach­kauf-Emp­feh­lungen. Für die Anleger bleibt zu hoffen, dass sich das Coro­na­virus schnell in den Griff bekommen lässt und ein neuer Schwarzer Schwan einen Bogen um die Finanz­märkte macht. Dann sollte es auch zu einer schnellen Erho­lung an den Akti­en­märkten kommen.

Warum es besser ist, sein Ver­mögen managen zu lassen, statt bloß zu verwalten.

Das man dem Auf- und Ab der Märkte nicht aus­ge­lie­fert sein muss, zeigen dyna­mi­sche Kon­zepte mit aktiver Allo­ka­ti­ons­steue­rung. Durch die täg­liche Anpas­sung der Aktien- und Ren­ten­quoten, die soge­nannte Asset-Allo­ka­tion, wird den schwan­kenden Märkten Rech­nung getragen. Zwar wird das Anla­ge­uni­versum ähn­lich wie bei einem ETF-Port­folio passiv abge­bildet, aller­dings werden die Port­fo­lios in Kri­sen­zeiten deut­lich umgeschichtet.

Wie eine solche Umschich­tung in der Praxis funk­tio­niert, zeigen die fol­genden Dar­stel­lungen, welche sich auf den Ever­green PDI Yang Fonds beziehen. Inner­halb kür­zester Zeit und in meh­reren Stufen wird die Akti­en­quote von 80 % auf 35 % mehr als hal­biert. Gleich­zeitig wurde den stei­genden Anlei­he­märkten Rech­nung getragen und die Anlei­hen­quote stark aufgebaut.

Aktien

Anleihen

Im Ergebnis lässt sich der Maximum Draw­down, also der maximal mög­liche Ver­lust, im Ver­gleich zu einem sta­ti­schen ETF-Port­folio signi­fi­kant redu­zieren. In der Theorie kostet das erhöhte Maß an Sicher­heit einen Teil der Ren­dite. Sta­ti­sche Port­fo­lios schneiden da besser ab. In der Praxis wird das dyna­mi­sche Manage­ment der Lebens­wirk­lich­keit der Anleger gerechter.

Der Ansatz arbeitet dabei kom­plett sys­te­ma­tisch und pro­gno­se­frei, da wir nicht glauben, dass sich die Ent­wick­lungen an den Kapi­tal­märkten vor­her­sehen lassen. Das plötz­liche Auf­tau­chen des Coro­na­virus als Schwarzer Schwan gibt uns recht. Kein Ana­lyst der Welt konnte den Aus­bruch des Coro­na­virus vorhersehen. 


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