Outperformance — Kann man den Markt schlagen?
“Outperformance – Kann man den Markt schlagen?” – Diese sehr kontrovers und leidenschaftlich diskutierte Frage beschäftigt vor allem seit dem Aufkommen der ETF-Industrie die Anhänger der jeweiligen Lager im Aktiven und Passiven Investment Management.
Passiv schlägt aktiv
Die aktiven Fondsmanager begründen ihre hohen Gebühren damit, dass durch ihre individuellen Management-Stile eine Outperformance gegenüber einem Vergleichsindex erreicht werden könne.
Die hohen Kosten der Kapitalanlage bilden allerdings bereits eine erste Hürde, denn sie fressen einen Teil der Performance schon wieder auf. Um langfristig eine Outperformance zum Vergleichsindex zu generieren, muss ein aktiver Manager also deutlich mehr als die Kosten (oft > 2 % p.a.) mit aktivem Investieren verdienen. Und das jedes Jahr aufs Neue.
Die überwiegende Mehrheit von zahlreichen Studien zeigt hier, dass aktiv gemanagte Publikumsfonds dieses Ziel nicht erreichen und stattdessen langfristig eine Underperformance zur Benchmark und auch gegenüber vergleichbaren passiven Fonds generieren.
Vor dem Hintergrund dieser erdrückenden Beweislage erklärt sich auch der große Erfolg der Passiven Investment-Industrie und der ETFs über die letzten fünf bis zehn Jahre.
Die passiven Manager versuchen nämlich, den Vergleichsindex möglichst kostengünstig abzubilden, um zumindest eine durchschnittliche Performance zu generieren. Allerdings ist damit ebenfalls eine gewisse Underperformance zum Index garantiert. Gebühren und Replikationskosten schmälern auch hier die Performance.
Ein aktives Risikomanagement findet in passiven Portfolios (per Definition) nicht statt.
Mit Passive Dynamic Investing (PDI) die Kosten und die Risiken in den Griff bekommen
Bei Evergreen kombinieren wir die Kostenvorteile der passiven Welt mit der Flexibilität eines aktiv-dynamischen Risikomanagements. Wir bauen unser Basisportfolio auf dem wissenschaftlichen Fundament der Kapitalmarktforschung auf und bilden globale Aktien- und Rentenmärkte innerhalb unserer Fonds ausschließlich passiv ab.
Dabei setzen wir aber nicht auf immer noch relativ teure ETFs, sondern auf noch deutlich kostengünstigere und hochliquide Instrumente wie börsengehandelte Futures. Diese stammen aus dem Baukasten des Institutionellen Investment Managements und lassen sich nahezu kostenlos einsetzen. Jede Kosteneinsparung bedeutet automatisch mehr Performance für die Anleger.
Da auch passive Anlagestrategien die Schwankungen des Kapitalmarktes ungefiltert abbilden, fügen wir an dieser Stelle noch eine weitere Dimension hinzu, nämlich die des Risikos. Über eine dynamische Wertsicherungsstrategie passen wir die Asset Allokation innerhalb unserer Fonds nahezu täglich an. Durch diesen Ansatz sorgen wir einerseits für eine Risikoreduktion in den richtigen Momenten (z.B.: während der Coronakrise) und andererseits für eine möglichst hohe Partizipation in steigenden Kapitalmärkten.
Outperformance — Wie kann man den Markt schlagen?
Eine losgelöste Betrachtung der Rendite eines Investments ohne Berücksichtigung des jeweiligen Risikos ist unserer Meinung nach nicht zielführend. Die moderne Portfoliotheorie (wie z.B.: im Capital Asset Pricing Model – CAPM) geht von risikoaversen Investoren aus, die explizite Risikoprämien fordern.
Das vom Anleger eingegangene Risiko ist damit nichts anderes als die Währung, mit der sich die Rendite erkauft wird.
Risiko kann man definieren über die Volatilität der Renditen, also die Schwankungsbreite der Kurse. Ein weiteres praktisches Risikomaß ist der Maximum Drawdown, also der maximal mögliche Verlust eines Investments.
Nutzt man nun diese Risikomaße und setzt sie ins Verhältnis zur erzielten Rendite, lassen sich unterschiedlichste Investments auf einer risikoadjustierten Basis vergleichbar machen. Die folgenden beiden Kennzahlen sind dafür sehr hilfreich:
Sharpe Ratio = annualisierte Rendite / annualisierte Volatilität
Calmar Ratio = annualisierte Rendite / Maximum Drawdown
Ein Beispiel:
Der Maximum Drawdown eines global gestreuten Aktienportfolios (Quelle: eigene Berechnungen) lag von 2008 bis Ende April 2020 historisch bei über 50 %.
Die mittlere Rendite lag bei etwas über 4 % p.a. mit einer Volatilität von fast 17 %.
Das heißt, dass sich der Anleger eine durchschnittliche Rendite von 4 % p.a. mit einem hohen Verlustrisiko „erkaufen“ muss.
Will er nur sehr wenig oder gar kein Risiko als Währung „bezahlen“, so gibt es aktuell auch keine hohe Rendite zu erwirtschaften, wie zum beispielsweise am Tages- oder Festgeldmarkt sichtbar wird. Durch ein konsequentes dynamisches Risikomanagement ist es möglich, die Risiken am Kapitalmarkt in den richtigen Momenten signifikant zu reduzieren und gleichzeitig an positiven Marktphasen so viel wie möglich zu partizipieren. Damit lassen sich die Risikomaße Volatilität und Maximum Drawdown deutlich reduzieren, ohne zu viel an Rendite abzugeben.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: Der Anleger muss in diesem Fall deutlich weniger Risiko einsetzen, um eine attraktive Rendite zu erwirtschaften. Die gemanagte Kapitalanlage wir dadurch effizienter und ist in der Tat in der Lage „den Markt zu schlagen“.
So begründet sich unser Anspruch auf risikoadjustierter Basis (messbar z.B.: in Form von Sharpe Ratio und Calmar Ratio) das statische Marktportfolio dauerhaft zu schlagen. Die Skalierbarkeit des Wertsicherungsansatzes gibt zudem jedem Anleger die Möglichkeit, dass für ihn passende Risiko und die damit verbundene Renditeerwartung zu wählen.
Die Performance unserer Fonds während der Coronakrise gibt uns recht:
Unsere Fonds:
Evergreen PDI Yin (ISIN: DE000A2PMXW3)
Evergreen PDI Yang (ISIN: DE000A2PMXV5)
Quellen:
Edwin J. Elton, Martin J. Gruber & Andre de Souza (2019) Are Passive Funds Really Superior Investments? An Investor Perspective, Financial Analysts Journal, 75:3, 7–19
William F. Sharpe: Capital asset prices: A theory of market equilibrium under conditions of risk, In: Journal of Finance, Band 19, 1964, S. 425–444.
Der Artikel ist erstmals auf www.RoboAdvisor-Portal.com erschienen.
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Disclaimer: Die Evergreen GmbH gibt in all ihren Publikationen und Aussagen die allgemein veröffentlichte Meinung der Evergreen GmbH wieder, die jedoch nicht auf der Prüfung Deiner persönlichen Umstände beruht und damit weder eine individuelle Beratung ersetzt noch eine allumfassende Information sicherstellt. Alle eventuell vorkommenden Anlageempfehlungen oder Anlagestrategieempfehlungen zu Finanzinstrumenten dienen der Entscheidungshilfe und stellen keine Anlageberatung dar.
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