Let’s talk money! — Wie man als Paar die Finanzen regelt
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Über Geld spricht man nicht? Besser doch! Auch das Regeln der Finanzen nicht unbedingt die romantischste Beschäftigung in einer Beziehung ist, hift es durchaus dabei, viel Stress und Streit zu vermeiden. Geld – oder eher der falsche Umgang damit – gilt schließlich immer noch als einer der häufigsten Trennungsgründe! Um das zu ändern und finanzielle Angelegenheiten zumindest als Beziehungskiller runterzustufen, haben wir ein paar Ideen gesammelt, die die “Sache mit dem Geld” für Beide entspannter machen können.
Ehrlich währt am längsten
Es ist keine bahnbrechende Entdeckung, dass Offenheit und Ehrlichkeit einer Beziehung gut tun. Trotzdem fällt es vielen schwer, diesem Grundsatz bei Unterhaltungen über die Finanzen in der Beziehung gerecht zu werden. Fakt ist, dass man in den meisten Partnerschaften in gewisser Weise auch ohne gemeinsames Konto oder Sparschwein Geld teilt. Mal zahlt der Eine beim Essen gehen, mal zahlt der Andere für den Kaffee, der Erste dann wieder für den Wein. Wenn man zusammen wohnt, wird diese Liste natürlich noch umfangreicher.
Man muss ja nicht mit jedem Menschen darüber reden, wie viel man verdient, zurücklegt und aus dem Fenster schmeißt, aber die Person, mit der man zwangsläufig viel Geld teilt, sollte man doch einweihen. Wenn klar abgesprochen ist, was für finanzielle Vorstellungen jeder hat, können
- stille Wut (Wieso zahl ich immer mehr?),
- genervte Gedanken (Wieso können wir uns nie kommentarlos was gönnen?) oder
- Unsicherheiten (Würde sie mir sagen, wenn ihr das Restaurant zu teuer ist?)
aus dem Weg geschafft werden und ein gemeinsamer Umgang mit Geld, mit dem sich beide wohlfühlen, angegangen werden.
Immer mit der Ruhe
Es ist dabei wichtig, sich Zeit zu nehmen. Wer zwischen Tür und Angel kleine und größere finanzielle Fragen bespricht, verfällt schnell in Gereiztheit und der nächste Streit ist vorprogrammiert. Wenn man hingegen direkt ein Treffen plant, um über die ein oder andere Geldfrage zu sprechen, können sich beide von vornherein darauf einstellen, sich Gedanken machen und wenn es dann soweit ist, dem Anderen vernünftig zuhören. Dadurch kann man die andere Partei leichter nachvollziehen und vielleicht sogar einige nervige Sparangewohnheiten oder Kaufräusche nachempfinden.
Damit sich geldmäßig in der Beziehung keiner schlecht oder unfair behandelt fühlt, kann man sich zum Beispiel auch ein Haushaltsbuch anschaffen, in dem gemeinsame Finanzen sortiert und später alle Ausgaben festgehalten werden. Da wir uns im 21. Jahrhundert befinden, kann man dafür natürlich auch einfach eine App benutzen.
Deins, Meins, Unseres?
Teilen ist schön und macht auch glücklich. Aber muss man wirklich alles teilen? Wenn es darum geht, wo man sein Geld verwahrt, liegt dann in der Beziehung ein gemeinsames Konto nicht nahe? Gerade, wenn man zusammenwohnt und sowieso für zwei oder mehr Leute einkauft? Ja und Nein. Wenn beide sich insgesamt nur noch ein Konto teilen, muss man auch ein nahezu identisches Verhältnis zum Geld ausgeben haben, damit keine Konflikte darüber aufkommen, wie viele Coffee-To-Go’s die eine Person von dem Konto bezahlt, während die andere wie ein Sparfuchs haushaltet. Da das sehr unwahrscheinlich ist, sollte am Besten jeder sein eigenes Konto behalten. Zusätzlich kann natürlich ein drittes, gemeinsames Konto eröffnet werden, auf welches jede Person pro Monat eine bestimmte Summe einzahlt. Ob das jetzt der selbe Geldbetrag ist oder sich der Anteil prozentual vom jeweiligen Gehalt ableitet, kann man dann ja beim “Money-Date” besprechen.
Kredite der Bank überlassen
Auch Geld verleihen ist eine Sache für sich und vielleicht ein Punkt, bei dem man Geld und Liebe tatsächlich doch trennen sollte. Einerseits fühlt sich der “Kreditgeber” schuldig oder unwohl das Geld wieder einzufordern, wenn vom “Kreditnehmer” nichts kommt und eben dieser fühlt sich vielleicht gar nicht so motiviert die Schulden zu begleichen, da in Beziehungen doch eh alles irgendwie geteilt wird. Deshalb sollte man das Geldleihen doch lieber den nicht emotional involvierten Banken lassen.
Fazit
Bei der Regelung der Finanzen in einer Beziehung ist Kommunikation das A und O, auch wenn es manchmal nervt und wirklich nicht die verlockendste Abendbeschäftigung ist. Es erspart einem viele Zukunftskonflikte und hinterher ist man froh, dass man es gemacht hat. Außerdem kann man das Ganze schön gestalten, dabei etwas essen oder Wein trinken und sich wirklich Zeit für die andere Person nehmen.
Teilen ist schön, aber auch Konfliktpotential. Wenn es um Konten geht, ist “Dein”, “Mein” und “Unseres” auf jeden Fall die sicherere Variante als nur ein “Unseres”.
Bevor man in seiner Beziehung ungewollt in eine Schuldeneintreiber-Rolle verfällt, sollte man das Geldleihen (zumindest von größeren Summen) eindeutig den Banken überlassen.
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Dieser Artikel hat mich wirklich inspiriert! Ich schätze Ihre klare und prägnante Schreibweise.