Sinn­voll sparen für Kinder

Seine eigenen Finanzen im Blick zu haben, ist die eine Sache. Aber spä­tes­tens mit dem Kin­der­wunsch sollte man sich zudem über­legen, wie man das Finanz­polster für den Nach­wuchs am schlausten angeht. Dass Kinder auf dem Weg zum Erwach­sen­werden ihre Eltern eine ganze Menge Geld kosten, ist wahr­schein­lich jedem klar. Es gibt nicht die eine ideale Spar­form, son­dern es gilt, ver­schie­dene Aspekte zu beachten.

Ein Geheim­re­zept gibt es nicht

Ähn­lich wie beim pas­siven Ver­mö­gens­aufbau, sollte man auf den Faktor Zeit setzen. Es bietet sich bei­spiels­weise an, einen Teil des Kin­der­gelds monat­lich zur Seite zu packen. Doch wohin damit? Auf dem her­kömm­li­chen Giro­konto lässt der Spiel­ver­derber namens Infla­tion es immer weniger werden. Auch so viel vornweg: Eine All­zweck­lö­sung für die Geld­an­lage des Nach­wuchses gibt es nicht.
Es hängt von drei Fak­toren ab, wie das Geld am besten inves­tiert wird. Das Geld, das Kinder selbst sparen, um sich eigene Wün­sche zu erfüllen, sollte anders ange­legt werden, als sehr große Geld­ge­schenke, die dem Ver­mö­gens­aufbau dienen und nicht für kurz­fris­tige Kon­sum­wün­sche ver­wendet werden sollten.

Spar­buch — der Klassiker

Das klas­si­sche Spar­buch fällt wohl den meisten beim Thema Sparen als Erstes ein. Das ist inso­fern über­ra­schend, als dass sich diese Spar­form schon seit län­gerer Zeit nicht mehr rechnet. In Zeiten solch nied­riger Zinsen wie gerade, ist das Spar­buch bei­nahe ein Ver­lust­ge­schäft. Den­noch kann das Spar­buch als zweites Stand­bein geführt werden, bei­spiels­weise zusätz­lich zu einem Tages­geld­konto. Der wesent­liche Unter­schied zum Tages­geld­konto besteht in der Ver­füg­bar­keit. Bei einem Spar­buch können monat­lich maximal 2.000 Euro abge­hoben werden. Für die kom­plette Summe muss das Spar­buch mit einer Kün­di­gungs­frist von drei Monaten auf­ge­löst werden. Die Ein­lagen des Tages­geld­kontos stehen hin­gegen zu jeder Zeit kom­plett und unbe­grenzt zur Ver­fü­gung. Wohl auch des­wegen ent­scheiden sich viele für solch ein Konto oder führen es zusätz­lich zu einem Sparbuch.

Wün­sche erfüllen mit dem Tagesgeldkonto

Egal, ob das Kind auf ein teures Moun­tain­bike oder ein Smart­phone hin­spart: das Geld für solche großen Kon­sum­wün­sche ist auf einem Tages­geld­konto am besten auf­ge­hoben. Zudem können Geld­ge­schenke zu Weih­nachten oder zum Geburtstag dort ebenso ein­ge­zahlt werden, wie der Lohn des Nach­wuchses für klei­nere Arbeiten in der Nach­bar­schaft. Tages­geld­konten sind jeder­zeit ver­fügbar, sodass das Kind immer an sein Erspartes kommt, wenn es dies benö­tigt.
In Zeiten von Nied­rig­zinsen sind auch die Zinsen fürs Tages­geld in den Keller gerutscht. Beim Anbie­ter­ver­gleich sollte nicht nur ein Augen­merk auf die Kosten gelegt werden, son­dern auch das Thema Risiko fokus­siert werden. Bei Banken und Spar­kassen greifen unter­schied­liche gesetz­liche und frei­wil­lige Siche­rungs­sys­teme. Man sollte sich daher vor Kon­to­er­öff­nung ver­si­chern, dass die Erspar­nisse abge­si­chert sind.
Sobald jedoch grö­ßere Summen ange­spart wurden, sollte ein Teil­be­trag abge­hoben und in eine besser ver­zinste Geld­an­lage, wie ein Fest­geld­konto oder einen Fonds­spar­plan gesteckt werden.

Fest­geld­konto für die Zukunft

Eine meist pro­fi­ta­blere Spar­form ist das Fest­geld­konto. Hier bekommen Eltern für das zukünf­tige Geld ihrer Kinder meist höhere Zinsen. Diese Kon­to­form ist aller­dings weniger fle­xibel als das Tages­geld­konto, denn das Geld ist wäh­rend der Lauf­zeit nicht ver­fügbar. Es kann somit für spä­tere Aus­gaben, wie den Füh­rer­schein oder das Stu­dium, ver­wendet werden. Je länger das Geld ange­legt wird, desto höher ist in der Regel die Ver­zin­sung. Auch hier ist ein Anbie­ter­ver­gleich sinn­voll, damit das Kind die besten Kon­di­tionen erhält.

Finan­zi­elles Polster auf­bauen mit einem Fondssparplan

Wer sich weniger als Sicher­heitstyp sieht, mehr pro­fi­tieren möchte und bereit ist, ein höheres Risiko ein­zu­gehen, für den könnte ein Fonds­spar­plan eine Option sein. Bes­part man einen Akti­en­fonds, so können meist höhere Ren­diten rea­li­siert werden, als bei Tages- oder Fest­geld­konten. Beim Anlegen eines sol­chen Spar­plans sollten sich Eltern zunächst über­legen, ob dieser über ihren Namen oder den Namen des Nach­wuchses läuft. Wenn das Kind Inhaber des Depots ist, gelten die selben Steu­er­frei­be­träge wie bei Erwach­senen, also 1.000 Euro pro Jahr. Beson­ders ver­mö­gende Eltern können ihre eigenen Frei­be­träge also weiter voll aus­schöpfen, müssen aber eine Extra-Steu­er­erklä­rung für den Nach­wuchs abgeben, sobald dessen Frei­be­träge über­schritten werden.

Bei einem zwi­schen­zeit­li­chen Wert­ver­lust bei einem Fonds­spar­plan sollte man nicht sofort die Nerven ver­lieren, son­dern statt­dessen abwarten, bis sich der Markt wieder sta­bi­li­siert hat. Fonds sind eine Form der Geld­an­lage, die vor allem auf lange Sicht gute Ren­diten erzielen können.

Zu wie viel sich auch schon kleine, monat­liche Beträge über die Jahre sum­mieren können, kannst Du mit diesem kos­ten­losen Spar­plan­rechner ausprobieren.

Vor­sicht ist geboten

Eltern sollten sich unbe­dingt im Klaren dar­über sein, dass das Ver­mögen des Nach­wuchses wäh­rend des Stu­diums nicht mehr als 7.500 Euro betragen darf. Andern­falls ent­fällt der Anspruch auf BaFög. Und auch wenn das Kind durch Kapi­tal­erträge monat­lich mehr als 425 Euro ein­nimmt, ist die kos­ten­lose Mit­ver­si­che­rung bei der gesetz­li­chen Kran­ken­kasse der Eltern hin­fällig.
Ein banaler aber sehr ver­brei­teter Grund, der Eltern von einem Depot für ihren Nach­wuchs abschreckt, ist die Angst, das Geld würde nach dem 18. Geburtstag für unnütze Dinge ver­pul­vert werden. Ab diesem Tag gilt näm­lich für Eltern: Finger weg vom Depot! Um das Risiko für even­tu­elle Ver­schwen­dungen zu mini­mieren, kann man einen Aus­zah­lungs­plan ein­richten, durch den der Nach­wuchs nur in Form vorher fest­ge­legter monat­li­cher Raten kommt.

So ein­fach geht’s

Ein Depot für das eigene Kind anzu­legen ist kein Hexen­werk. Die Eltern geben sich im Depot­an­trag als gesetz­liche Ver­treter an, unter­schreiben das ganze und schi­cken ihn zusammen mit einer Geburts­ur­kunde des Kindes an den jewei­ligen Anbieter.
Für alle, die das Depot doch lieber über ihren eigenen Namen eröffnen wollen, kommt später eine Schen­kung in Frage. So kann man die Abgel­tungs­steuer umgehen, die aber ohnehin erst ab einem Betrag von über 400.000 Euro anfällt. Übri­gens: Wenn die Groß­el­tern eine Schen­kung an ihre Enkel machen wollen, liegt der Frei­be­trag bei 200.000 Euro.

Kin­der­depot bei EVERGREEN

Du möch­test auch mit dem Sparen für Deinen Nach­wuchs beginnen? Dann eröffne jetzt ein gebüh­ren­freies Kin­der­depot bei EVERGREEN.

Fazit

Das Geld, das Kinder selbst sparen, um grö­ßere Anschaf­fungen damit zu finan­zieren, ist als Tages­geld am besten ange­legt. Beim mehr­jäh­rigen Sparen auf ein großes Ziel mit festem Termin ist Fest­geld die rich­tige Geld­an­lage für den Nach­wuchs. Große Geld­ge­schenke hin­gegen, inves­tieren Eltern am besten in einen Mix aus Fest­geld und ren­di­te­starken Geld­an­lagen wie Aktien oder Fonds.
Beim Sparen für Kinder spielt der Sicher­heits­aspekt eine große Rolle. Nicht aus­zu­malen, dass das mühsam Ersparte einer Ban­ken­pleite zum Opfer fällt. Daneben muss ein Spar­konto für Kinder aber auch eine ordent­liche Ver­zin­sung mit­bringen. Als posi­tive Vor­aus­set­zung bringen Kinder näm­lich eines mit, das sie von anderen Spa­rern unter­scheidet: Sie haben Zeit. Ein Anla­ge­zeit­raum von bis zu 20 Jahren ist bei der Geld­an­lage für Kinder nicht unty­pisch, wenn gleich nach der Geburt des Kindes mit dem Sparen begonnen wird.