Sparplan: Macht das jetzt noch Sinn?
Inflation auf Rekordhöhe, steigende Zinsen und drohende Rezession: Eine Vielzahl an Belastungsfaktoren hat an den globalen Kapitalmärkten in diesem Börsenjahr für Turbulenzen gesorgt. Infolgedessen sind nahezu alle Anlageklassen unter Druck geraten. Nicht wenige denken deshalb darüber nach, ob sie ihren eigenen Sparplan einstellen oder aussetzen, um weitere Verluste zu vermeiden. Dabei ist es gerade in der aktuellen Marktlage ratsam, an der regelmäßigen Sparrate festzuhalten oder sogar einen neuen Sparplan einzurichten. Warum das so ist, erklären wir Dir in diesem Blogbeitrag.
In der Ruhe liegt die Kraft
Angesichts der andauernden Talfahrt an den Finanzmärkten brauchen Sparende zurzeit starke Nerven. Beispielsweise erleben Aktien bislang eines der schlechtesten Börsenjahre seit Langem. Seit Jahresbeginn ist der deutsche Aktienindex DAX um etwa 20 % gefallen, während der technologielastige Nasdaq Composite Index sogar etwa 27 % verlor. Neben Aktien mussten auch Anleihen historische Kursverluste hinnehmen.
Dass diese Marktsituation bei vielen Unsicherheit auslöst, ist nachvollziehbar. Auch Befürchtungen, dass die schwache Performance der Märkte noch andauern wird, lassen sich nicht ohne Weiteres zerstreuen. Schließlich besitzt niemand eine Glaskugel und kann die künftigen Marktentwicklungen exakt vorhersagen. Allerdings ist das bei langfristiger Geldanlage auch gar nicht notwendig. Deshalb bleibt die wichtigste Tugend zurzeit: Ruhe bewahren.
Sparplan — jetzt erst recht!
„Was lange währt wird endlich gut“: Auch beim Investieren hat dieses Sprichwort seine Berechtigung, da sich Geduld und Durchhaltevermögen an den Börsen langfristig fast immer in Form von positiven Renditen auszahlen. Mehr noch: Für Anleger:innen, die ihr Vermögen langfristig über einen Sparplan aufbauen, bieten die schwachen Wertentwicklungen an den Finanzmärkten sogar einen positiven Effekt. Gleiches gilt für Sparende, die bisher keinen Sparplan eingerichtet haben. Warum ist das so?
Ein einfaches, fiktives Beispiel:
Aufgrund einer Krise am Aktienmarkt* verzeichnet ein Aktienfonds im Jahresverlauf zwischenzeitlich massive Verluste. Anschließend erholt er sich jedoch wieder.
Anna investiert monatlich 1.000 € mithilfe eines Sparplans in diesen Aktienfonds.
Peter investiert ebenfalls 1.000 € pro Monat in den Aktienfonds. Doch als die Kurse am Aktienmarkt und damit auch die Fondspreise einbrechen, möchte er Verluste vermeiden und beschließt die Sparrate auszusetzen bis wieder bessere Zeiten gekommen sind.
Insgesamt investiert Anna im Jahresverlauf 8.000 € in den Aktienfonds. Ihr durchschnittlicher Einkaufspreis der Fondsanteile liegt bei 64,43 €.
Peter legt dagegen nur 5.000 € an, bei einem Durchschnittspreis von 101,69 €.
Am Ende des Betrachtungszeitraums liegt der Preis für einen Fondsanteil bei 100 €. Somit ergeben sich für Peter und Anna unterschiedliche Renditen über die gleiche Anlagedauer.
Unschwer zu erkennen ist, dass Peter am Ende des betrachteten Zeitraums eine negative Rendite, also einen Verlust, von ‑1,7 % erwirtschaftet hat.
Anna hat mit ihrem konstanten Sparplan dagegen einen Gewinn von über 55 % erzielt.
Berechnung der Rendite nach Geldwertgewichtung.
Ein einfaches, fiktives Beispiel:
Aufgrund einer Krise am Aktienmarkt* verzeichnet ein Aktienfonds im Jahresverlauf zwischenzeitlich massive Verluste. Anschließend erholt er sich jedoch wieder.
Anna investiert monatlich 1.000 € mithilfe eines Sparplans in diesen Aktienfonds.
Peter investiert ebenfalls 1.000 € pro Monat in den Aktienfonds. Doch als die Kurse am Aktienmarkt und damit auch die Fondspreise einbrechen, möchte er Verluste vermeiden und beschließt die Sparrate auszusetzen bis wieder bessere Zeiten gekommen sind.
Insgesamt investiert Anna im Jahresverlauf 8.000 € in den Aktienfonds. Ihr durchschnittlicher Einkaufspreis der Fondsanteile liegt bei 81,25 €.
Peter legt dagegen nur 5.000 € an, bei einem Durchschnittspreis von 104 €.
Am Ende des Betrachtungszeitraums liegt der Preis für einen Fondsanteil bei 100 €. Somit ergeben sich für Peter und Anna unterschiedliche Renditen über die gleiche Anlagedauer.
Unschwer zu erkennen ist, dass Peter am Ende des betrachteten Zeitraums eine negative Rendite, also einen Verlust, von ‑3,8 % erwirtschaftet hat.
Anna hat mit ihrem konstanten Sparplan dagegen einen Gewinn von über 23 % erzielt.
Woran liegt das?
Sicherung des Anlageerfolgs: Langfristig Investieren statt Spekulieren
Wie jeder Anlegende, der einen Sparplan eingerichtet hat, macht Anna sich einen unsichtbaren Verbündeten zu Nutze: den Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt). Er beschreibt die Verteilung einer Investition über einen langen Zeitraum. Wer monatlich den gleichen Geldbetrag in einen Sparplan investiert, erwirbt bei fallenden Kursen mehr Fondsanteile und bei steigenden Kursen weniger Fondsanteile.
Auf das Beispiel bezogen bedeutet das: Da Anna durch ihren konstanten Sparplan in schlechten Zeiten günstig einkauft, kann sie ihren Anlageerfolg erheblich steigern. Peter hingegen kauft fast ausschließlich in Boom-Phasen. Dadurch besitzt er einen hohen durchschnittlichen Einkaufspreis bei seinen Fondsanteilen und reduziert dadurch seine Rendite erheblich.
Der Gewinn liegt im Einkauf
Im Klartext bedeutet das: Aufgrund der niedrigen Fondspreise haben Sparende zurzeit die Chance ihren Durchschnittspreis, zu denen sie EVERGREEN Fondsanteile erwerben, zu senken. Denn es gilt:
Je niedriger die Kurse, desto mehr Anteile werden über den Sparplan gekauft.
Daher lohnt es sich in Marktphasen wie diesen besonders, den Sparplan beizubehalten oder sogar zu erhöhen, um den langfristigen Anlageerfolg zu sichern. Auch für die Neueinrichtung eines Sparplans ist zurzeit ein guter Zeitpunkt, da von den aktuell niedrigen Fondspreisen zukünftig profitiert werden kann. Schließlich gilt auch beim langfristigen Investieren die alte Kaufmannsregel „Der Gewinn liegt im Einkauf“! Wo andere im schwachen Börsenjahr verzweifeln, können Sparplan-Sparende die günstigen Fondspreise als Rabatt für den Aufbau ihres Vermögens nutzen.
Du möchtest noch mehr über den Cost-Average-Effekt wissen? Schau Dir unser Video dazu an!
* Fiktive Annahme
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