Nega­tive Wert­ent­wick­lung: Was kann ich tun, wenn die Ren­dite negativ ist?

Der Blick ins Depot kann teil­weise ernüch­ternd sein, wenn sich die Geld­an­lage nicht so ent­wi­ckelt wie erhofft. Es kann sogar pas­sieren, dass die Ren­dite negativ wird, wenn sich der Wert der Anlage im Minus befindet. Viele Privatanleger:innen werden in sol­chen Situa­tionen schnell panisch und han­deln unbedacht.

Aber was genau bedeutet es eigent­lich, mit seiner Anlage im Minus zu sein und woher kommt diese nega­tive Wert­ent­wick­lung? In einem Inter­view erklärt Iven Kurz, Fonds­ma­nager und Geschäfts­führer von EVERGREEN, wie die Ent­wick­lung einer Geld­an­lage funk­tio­niert und was Anleger:innen selbst tun können, im Fall einer nega­tiven Rendite.

Warum ist die Anlage aktuell im Minus und was bedeutet das für Anleger:innen

Iven Kurz:

Inves­ti­tionen unter­liegen immer Schwan­kungen in ihrem Wert. Diese Bewe­gung lässt sich sche­ma­tisch durch eine auf­wärts­ge­rich­tete Wel­len­linie dar­stellen. Lang­fristig steigt dem­nach die Wert­an­lage, auch wenn sie immer wieder Tief- und Höhe­punkte durchläuft.

Wellenbewegung-der-Anlage

Die Aus­wir­kungen dieser Bewe­gung können für alle Anleger:innen unter­schied­lich sein. Wer zufällig an einem Höhe­punkt der Wel­len­be­we­gung ange­fangen hat zu inves­tieren, dessen Anlage geht aus per­sön­li­cher Sicht danach ins Minus. Da die genaue Bewe­gung der Welle unvor­her­sehbar ist, ent­scheidet der Zufall, ob man nach dem Ein­stiegs­zeit­punkt im Plus oder im Minus ist. Aus diesem Grund ist es wichtig lang­fristig anzu­legen und nicht nur kleine zeit­liche Aus­schnitte der Geld­an­lage zu betrachten.

Aktuell befindet sich die Wel­len­be­we­gung der Anlage in einem Tief, da die Akti­en­märkte fallen. EVERGREEN ver­rin­gert daher als Reak­tion die Akti­en­quote, um dieses Minus einzudämmen.

Wie ver­su­chen die Fonds­ma­nager von EVERGREEN den Pro­zess einzudämmen?

Iven Kurz:

Unsere Fonds­ma­nager federn die Schwan­kungen in der Band­breite durch täg­li­ches Risi­ko­ma­nage­ment ab.

Nor­ma­ler­weise sind Inves­ti­tionen in Aktien sehr anfällig für Schwan­kungen. Der Grund dafür ist, dass der Pro­zent­an­teil der Inves­ti­tionen in Aktien bei den meisten Fonds oder Ver­mö­gens­ver­wal­tern, wie bei­spiels­weise einem Robo Advisor vorher klar fest­ge­legt wird. Wird bei­spiels­weise auf­grund der Risi­ko­eig­nung des Anle­gers bzw. der Anle­gerin 70 % der Anlagen in Aktien inves­tiert, dann ver­än­dert sich dieser Pro­zent­satz im Zeit­ab­lauf nicht.

Klassische_Aktien

Dadurch sind Anleger:innen immer abhängig von den aktu­ellen Ent­wick­lungen der Aktien. Egal ob diese steigen oder fallen. Wenn die Ent­wick­lung der Aktien steigt, dann ist ein hoher Pro­zent­satz an Aktien besser. Sollte die Bewe­gung aller­dings fallen, dann fällt auch die Geldanlage.

EVERGREEN hin­gegen passt die Akti­en­quote jeden Tag an die aktu­elle Markt­lage an. Wenn die Märkte steigen, dann bauen wir einen grö­ßeren Akti­en­pro­zent­satz auf. Wenn die Märkte sinken, dann wird dieser Pro­zent­satz ver­rin­gert und Schwan­kungen so abgefedert.

In der Exper­ten­ana­lyse in unserem Mus­ter­depot können Inter­es­sierte sehen, wie EVERGREEN die Akti­en­quote im letzten Jahr ange­passt hat. Bei einem fal­lenden Akti­en­markt ver­kauft EVERGREEN einen großen Teil der Aktien. Denn wenn nur noch wenige Pro­zente in Aktien inves­tiert werden, dann wird auch kaum Geld ver­loren. Wenn die Aktien wieder steigen, dann stei­gern wir auch unsere Quote. Bei Anleihen wird das gleiche Ver­fahren ange­wendet. Unsere Anleger:innen können sich darauf ver­lassen, dass EVERGREEN täg­lich auf­passt wie sich der Markt ent­wi­ckelt und gege­be­nen­falls mit einer Anpas­sung reagiert, wenn dies nötig wird.

Kann es sein, dass andere Geld­an­lagen besser laufen als meine?

Iven Kurz:

Ja, denn selbst inner­halb der EVERGREEN Stra­te­gien laufen manche Stra­te­gien besser als andere. Im Nach­hinein weiß man immer, ob es besser gewesen wäre, in eine andere Stra­tegie zu inves­tieren. Es gibt Mil­lionen Mög­lich­keiten sein Geld anzu­legen. Mal läuft eine Geld­an­lage besser und mal schlechter. Es ist jedoch ein großer Fehler die Geld­an­lage kurz­fristig zu wech­seln, wenn eine andere besser läuft, da sich die Pole Posi­tion schnell wieder ändern kann. Geld­an­lagen die kurz­fristig eine sehr posi­tive Per­for­mance haben, besitzen meis­tens auch sehr hohe Risiken. Anleger:innen sollten sich daher über ihre Ren­di­te­er­war­tung und Risi­ko­be­reit­schaft in Ruhe Gedanken machen, bevor sie sich für eine Geld­an­lage entscheiden.

Was können unsere Anleger:innen tun, wenn sie im Minus sind?

Iven Kurz:

Schwan­kungen sind also ganz normal bei der Geld­an­lage. Die Stärke der Wel­len­be­we­gung kann jedoch durch die Risi­ko­kenn­zahl beein­flusst werden. Je kleiner die Risi­ko­kenn­zahl ist, desto geringer sind auch die Schwan­kungen der Wel­len­be­we­gung. Der Anstieg der Ertrags­linie ist dann jedoch eben­falls geringer.

niedrige Risikokennzahl

Bei einer höheren Risi­ko­kenn­zahl gibt es auch grö­ßere Schwan­kungen der Wel­len­be­we­gung. Der Ertrags­an­stieg ist hierbei zwar höher, aber nega­tive Ent­wick­lungen an den Kapi­tal­märkten haben auch grö­ßere Aus­wir­kungen auf die Geldanlage.

Unsere Anleger:innen bei EVERGREEN haben die Mög­lich­keit ihre Risi­ko­be­reit­schaft selbst fest­zu­legen und in ihrem Depot erneut zu ver­än­dern. Dazu kann ein­fach ein wei­teres Pocket mit einer neuen Risi­ko­kenn­zahl ange­legt und die Geld­an­lage dorthin umge­schichtet werden. Es ist also bei der Geld­an­lage sehr wichtig die eigene Risi­ko­be­reit­schaft richtig ein­zu­schätzen. Anleger:innen sollten sich die Frage stellen, welche Schwan­kungs­größe sie aus­halten können und ihre Erwar­tungen richtig ein­schätzen. Wer sich unwohl fühlt, sollte die eigene Risi­ko­kenn­zahl ver­rin­gern. Wichtig ist, dabei ehr­lich mit sich selbst zu sein!

Was sollten Anleger:innen nicht tun?

 Iven Kurz:

Unsere Anleger:innen haben den Vor­teil, sich die Schwan­kungs­breite ihrer Geld­an­lage selbst aus­su­chen zu können. Dies ist im Akti­en­markt nicht mög­lich. Daher ver­kaufen dort viele Anleger:innen ihre Aktien in einem Tief und rea­li­sieren so den Ver­lust. Wir emp­fehlen genau das nicht zu tun. Die Ren­dite kann sich dann nicht mehr erholen und es kommt zu einem rea­li­sierten Wertverlust.

Ein wei­terer Fehler ist die ein­zelne Betrach­tung von ver­gan­genen Phasen. Die gesamte Ent­wick­lung der Geld­an­lage darf nicht aus­ge­blendet werden, da sonst fal­sche Erwar­tungs­hal­tungen ent­stehen. Sowohl das Ver­halten der Geld­an­lage in einer Krise als auch in einem Auf­schwung muss beur­teilt werden. Nur durch diese Kom­bi­na­tion lässt sich die Geld­an­lage rea­lis­tisch ein­schätzen und bewerten. Objektiv zu bleiben ist dabei ent­schei­dend, auch wenn das nicht immer leicht ist.

Hohe Ren­diten in der jün­geren Ver­gan­gen­heit gehen immer mit hohen Risiken in der Zukunft einher. Dar­über müssen sich die Anleger:innen im Klaren sein. Wer auf einen schnellen Zug auf­springt, fliegt dann even­tuell aus der nächsten Kurve.

Das Wich­tigste zusammengefasst

  • Ob Anleger:innen im Minus oder im Plus sind, hängt meist zufällig von ihrem Ein­stiegs­zeit­punkt ab.
  • Wert­ent­wick­lungen ent­stehen durch eine schwan­kende Wel­len­be­we­gung. Anleger:innen bei EVERGREEN haben die Mög­lich­keit ihre Schwan­kungs­breite durch die Risi­ko­kenn­zahl selbst zu bestimmen und in ihrem Depot zu wech­seln. Tipp: Für ver­schie­dene Pockets können auch unter­schied­liche Risi­ko­kenn­zahlen gewählt werden.
  • EVERGREEN über­wacht jeden Tag, dass die Schwan­kungen nicht über­schritten werden, und passt die Geld­an­lagen an die jewei­lige Wert­ent­wick­lung an.