Sicher­heits­zone: So managen wir das Risiko Deiner Geldanlage

Sicher­heit bei der Geld­an­lage und aktives Risi­ko­ma­nage­ment — das klingt erstmal nach viel Auf­wand und hohen Kosten. Schließ­lich ist bekannt, dass aktives Fonds­ma­nage­ment sta­tis­tisch gesehen den Markt nicht schlagen kann und viel zu teuer ist. Die meisten Men­schen setzen daher lieber auf einen pas­siven ETF, denn der hat schließ­lich geringe Kosten und bildet sowieso den gesamten Markt ab. Aller­dings kann aktives Risi­ko­ma­nage­ment das Markt­ri­siko deut­lich abschwä­chen und so Wert­ver­luste abfe­dern. Wel­chen Unter­schied das gerade in Kri­sen­zeiten macht und was die Sicher­heits­zone bei Deiner EVERGREEN Geld­an­lage ist, erklären wir Dir in diesem Blogbeitrag.

Was ist eigent­lich das Risiko bei der Geldanlage? 

Es gibt ver­schie­dene Arten von Risiko. So kann es bei­spiels­weise zu einem Total­aus­fall kommen, wenn man sein Geld als Tages- oder Fest­geld bei einer Bank anlegt, die Pleite geht.

Zum Glück ist das bei breit gestreuten Geld­an­lagen wie welt­weit anle­genden Fonds so nicht mög­lich, denn es han­delt sich um soge­nanntes Son­der­ver­mögen, wel­ches von einem ein­zelnen Finanz­in­stitut unab­hängig ist. Aber auch hier gibt es Risiken, die sich meist in Wert­schwan­kungen äußern. Um diese Wert­schwan­kungen soll es im Bei­trag gehen.

Wer in ETFs inves­tiert, trägt das volle Marktrisiko

Grund­sätz­lich sind rein pas­sive Invest­ments wie ETFs preis­werte Instru­mente, um in Aktien oder andere Anla­ge­klassen zu inves­tieren. Das reine Preis-Leis­tungs­ver­hältnis eines ETF ist schwer zu schlagen. Aller­dings müssen Anle­ge­rinnen und Anleger dazu bereit sein, das volle Markt­ri­siko zu tragen. Des­halb ist es beim Inves­tieren in einen ETF wichtig, das Markt­ri­siko zu ver­stehen und zu wissen, welche Alter­na­tiven es gibt.

ETF steht für Exch­ange Traded Fund. Über­setzt heißt das: bör­sen­ge­han­delter Fonds. Wäh­rend bei „aktiven Fonds“ ein:e Fondsmanager:in ver­sucht, durch den Kauf und Ver­kauf ein­zelner Fonds­be­stand­teile den Ertrag zu opti­mieren, bildet ein ETF ein fest defi­niertes Uni­versum von Wert­pa­pieren ab. Dieses Uni­versum kann zum Bei­spiel ein Index wie der DAX sein.

Markt­ri­siko bedeutet, dass man bei einer vollen Par­ti­zi­pa­tion an den Gewinnen des Marktes auch genauso stark von den Ver­lusten betroffen ist. Es muss einem also bewusst sein, dass Gewinne und Risiken direkt zusammenhängen.

Im fol­genden Chart ist einmal dar­ge­stellt, wie ein Akti­en­index über die ver­gan­genen 23 Jahre schwankte. Genauer gesagt sind nur die nega­tiven Schwan­kungen dar­ge­stellt, also die zwi­schen­zeit­li­chen Ver­luste, denn beim aktiven Risi­ko­ma­nage­ment geht es primär darum, diese in den Griff zu bekommen.

Auf­fällig sind die extremen Ver­luste in den Jahren 2000 bis 2015, in denen der Index über 15 Jahre im soge­nannten Draw­down war. D.h. Anleger:innen die im Jahr 2000 in einen breiten Akti­en­index inves­tiert hätten, wären 15 Jahre lang „im Minus“ gewesen, hätten also keinen Gewinn erzielt. Die zwi­schen­zeit­li­chen Wert­ver­luste betrugen teil­weise bis zu ‑60%. Um einen sol­chen Ver­lust auf­zu­holen, muss ein Akti­en­index im Anschluss an den Wert­ver­lust um 150% steigen, nur damit der Ver­lust wieder aus­ge­gli­chen wird!

60 % Kurs­rück­gang benö­tigt 150 % Gewinn, um die Ver­luste kom­plett aufzuholen
Verlust und Aufholphase

Im Bei­spiel wird klar, wie wichtig die Redu­zie­rung der Ver­luste ist. Hinzu kommen psy­cho­lo­gi­sche Her­aus­for­de­rungen, denn wer schon einmal einen Akti­en­crash mit­er­lebt hat, der weiß wie schwierig es ist, die Nerven zu behalten.

Sta­tisch vs. Dynamisch

Zurück zum Thema. Was genau unter­scheidet nun ein Invest­ment in einen ETF von einem Invets­ment mit Risi­ko­ma­nage­ment? Ein ETF besitzt meis­tens ein sta­ti­sches Risi­ko­profil das heißt, er ist per­ma­nent zu 100 % in den Werten des zugrun­de­lie­genden Index, z.B. den deut­schen Akti­en­index DAX inves­tiert. Eine dyna­mi­sche Risi­ko­steue­rung hin­gegen führt zur Varia­tion des Risi­ko­pro­fils eines Fonds.

Das bedeutet, dass in schlechten Markt­zeiten das Risiko redu­ziert und in guten Zeiten das Risiko erhöht werden kann. Damit besitzt ein pro­fes­sio­nell wert­ge­si­cherter Fonds in schlechten Zeiten das Risi­ko­profil (und damit das Ver­lust­po­ten­tial) eines risi­ko­armen ETFs und in guten Zeiten das Risi­ko­profil (und damit das Gewinne­po­ten­tial) eines risi­ko­rei­chen ETFs.

Mit aktivem Risi­ko­ma­nage­ment besser durch Krisenzeiten

Den Wert des dyna­mi­schen Risi­ko­ma­nage­ments erkennt man beson­ders gut wäh­rend des ersten Corona-Lock­downs. Damals sind die Märkte stark ein­ge­bro­chen. Um Ver­luste zu mini­mieren, haben die Fonds­ma­nager bei EVERGREEN die Risiken in dieser Zeit kon­se­quent redu­ziert. Das gelang über unsere dyna­mi­sche Steue­rung, indem die Akti­en­quote in unseren Fonds stark gesenkt wurde. In der Grafik ist gut zu erkennen, dass ein sta­ti­scher ETF die Ver­luste in einer Krise kom­plett mit­nimmt, da er immer voll in Aktien inves­tiert ist.

Die his­to­ri­sche Wert­ent­wick­lung ist kein ver­läß­li­cher Indi­kator für die künf­tige Wert­ent­wick­lung. Finanzanlagen sind mit Risiken verbunden.

Was damals nie­mand vor­aus­sehen konnte: Nach dem rasanten Absturz im März 2020 erholten sich die Kurse rasch wieder. Ent­spre­chend wurde die Akti­en­quote in den EVERGREEN Fonds wieder zügig auf das Aus­gangs­ni­veau aufgebaut.

Wie der Auf- und Abbau der Quoten in den EVER­GREEN-Fonds genau funk­tio­niert, erfährst Du hier.

Doch was pas­siert, wenn die Märkte sich nicht so schnell wieder erholen? Wenn die Kurse immer weiter fallen? Kann ich dann meine kom­plette Inves­ti­tion verlieren?

Die EVERGREEN Sicherheitszone

Die EVERGREEN Sicher­heits­zone ist ein Bereich, in dem Ver­luste stark begrenzt werden. Dies geschieht durch zwi­schen­zeit­li­ches Umschich­tung Deiner Geld­an­lage in weniger ris­kante Anla­ge­formen, wie bei­spiels­weise Kas­se­hal­tung, also Parken des Geldes, statt es zu inves­tieren. Manchmal wird die Sicher­heits­zone erreicht und auch teil­weise unter­schritten. Das ist ganz normal und bedeutet für Dich, dass Deine Geld­an­lage nun nur noch sehr geringen Schwan­kungen unter­liegt, selbst wenn die Aktien und Anleihen weiter stark fallen sollen. Die Sicher­heits­zone wirkt also wie ein Airbag. Mit anderen Worten, es ist eine Zone die als Indi­kator für die Ant­wort auf die Frage dient: Wie viel Geld kann ich ver­lieren? Sie zeigt also das unge­fähre Schwan­kungs­po­ten­tial für die Geld­an­lage in Deinem Pocket.

In Zeiten, in denen die Märkte gut laufen, bewegt sich die Sicher­heits­zone mit nach oben. In Zeiten, in denen die Märkte schlecht laufen, bleibt die Sicher­heits­zone kon­stant und dient als Indi­kator dafür, wie weit Deine Geld­an­lage zukünftig noch fallen könnte.

Unser aktives Risi­ko­ma­nage­ment sorgt täg­lich dafür, dass Risiken in den EVERGREEN Fonds Schritt für Schritt abge­baut werden, je mehr sich der Wert Deiner Geld­an­lage der Sicher­heits­zone annähert.

Das ein­ge­setzte Kon­zept nennt sich „Pas­sive Dynamic Inves­ting“ (PDI) und wird in seiner Art seit Anfang der 2000er Jahre haupt­säch­lich im insti­tu­tio­nellen Invest­ment Manage­ment ein­ge­setzt. Es basiert auf der dyna­mi­schen Anpas­sung der Aktien- und Anlei­hen­quoten. Im Chart ist erkennbar, wie das Risi­ko­ma­nage­ment mit PDI das Durch­bre­chen der Sicher­heits­zone ver­hin­dert hat und wie im dar­auf­fol­genden posi­tiven Markt­um­feld die Sicher­heits­zone trep­pen­förmig nach oben ange­passt wird.

Beachte, dass die Sicher­heits­zone nicht garan­tiert ist. Es ist ein Bereich, der mit hoher Wahr­schein­lich­keit als Indi­kator für die Schwan­kungs­breite Deiner Geld­an­lage dient. Ver­luste können höher oder nied­riger aus­fallen. Die his­to­ri­sche Wert­ent­wick­lung ist kein ver­läss­li­cher Indi­kator für die künf­tige Wert­ent­wick­lung. Finanz­an­lagen sind mit Risiken verbunden.

Und was ist mit dem Ertrag?

Sicher­heit kostet kurz­fristig Ertrag, das ist unbe­stritten. Die Frage ist, wie­viel Ertrag kostet es und in wel­chem Ver­hältnis steht das gewon­nene Maß an Sicher­heit zum ent­gan­genen Ertrag langfristig?

Für ein reines Aktien-Invest­ment weicht die kurz­fris­tige Ren­dite stark vom durch­schnitt­lich erziel­baren Ertrag nach oben und unten ab. Der fol­gende Chart für die Jahre 2020 und 2021 zeigt die Abwei­chungen vom Durch­schnitts­er­trag, wel­cher für Aktien lang­fristig bei etwa 6,5 % p.a. liegt.

Rot ein­ge­färbt sind die Phasen unter­halb des Durch­schnitts und grün ein­ge­färbt die Phasen ober­halb des Durchschnitts.

Die his­to­ri­sche Wert­ent­wick­lung ist kein ver­läss­li­cher Indi­kator für die künf­tige Wert­ent­wick­lung. Finanz­an­lagen sind mit Risiken verbunden.

Anleger:innen neigen dazu, Ertrags­chancen zu über­schätzen und die Risiken zu unter­schätzen. Das liegt im Wesent­li­chen an der Dis­kre­panz zwi­schen kurz­fris­tigen hohen Wert­stei­ge­rungen und der tat­säch­lich erziel­baren Durch­schnitts­ren­dite. Anleger:innen gehen häufig davon aus, durch geschicktes Timing die Ertrags­phasen mit­nehmen zu können und die Ver­lust­phasen ver­meiden zu können.

Tat­säch­lich liegt die rea­li­sierte Ren­dite für die meisten Anleger:innen unter der Durch­schnitts­ren­dite. Das liegt zum einen an den Kosten für die Geld­an­lage und vor allem an der „Timing-Illu­sion“.

Haupt­ziel von Risi­ko­ma­nage­ment ist also die Redu­zie­rung der Abwei­chung von der Durch­schnitts­ren­dite. So hat die EVERGREEN Stra­tegie 10 mit der höchsten Risi­ko­stufe 10 mit 6,5 % p.a. ein ähn­li­ches lang­fris­tiges Ertrags­ziel wie ein glo­baler Akti­en­fonds. Risi­ko­ma­nage­ment und die Ein­füh­rung einer Sicher­heits­zone bewirken dabei, dass die Abwei­chungen vom mitt­leren Ertrag nun wesent­lich geringer sind als bei einem unge­schützten Aktienportfolio.

Das führt in der Folge auch dazu, dass sich kurz­fristig die Wert­ent­wick­lung eines geschützten und eines unge­schützten Port­fo­lios stark unter­scheiden können. So lag ein breiter Akti­en­index in 2020 zeit­weise 20% hinter dem geschützten Port­folio und in 2021 mit­unter 20 % vor dem geschützten Port­folio. Die lang­fristig erziel­baren Ren­diten glei­chen sich deut­lich stärker, als es die kurz­fris­tigen enormen Unter­schiede ver­muten lassen.

Die his­to­ri­sche Wert­ent­wick­lung ist kein ver­läss­li­cher Indi­kator für die künf­tige Wert­ent­wick­lung. Finanz­an­lagen sind mit Risiken verbunden.

Wie stark sich unter­schied­liche Markt­phasen auch auf die lang­fris­tige Aktien-Ren­dite aus­wirken können, zeigt das fol­gende Bei­spiel. Trotz der extrem guten Phase seit 2010 beträgt der Durch­schnitts­er­trag seit 1999 nur magere 3,5 % p.a. Eine Inves­ti­tion in Aktien benö­tigt einen langen Atem, manchmal meh­rere Jahr­zehnte. Hier kann Risi­ko­ma­nage­ment helfen, wenn es um die Absi­che­rung kurz­fris­tiger Risiken geht.

Die his­to­ri­sche Wert­ent­wick­lung ist kein ver­läss­li­cher Indi­kator für die künf­tige Wert­ent­wick­lung. Finanz­an­lagen sind mit Risiken verbunden.

Ist aktives Risi­ko­ma­nage­ment das Rich­tige für mich? 

Für alle, die sich jetzt die Frage stellen, ob aktives Risi­ko­ma­nage­ment das Rich­tige für sie ist, könnte dieser Leit­faden hilf­reich sein:

  • Zunächst einmal sollte man sich immer im Klaren dar­über sein, dass Märkte in Kri­sen­zeiten stark fallen können. Das war zum Bei­spiel wäh­rend der Corona-Krise im März 2020 oder in der Finanz­krise 2008 der Fall. Genauso wie sie fallen, erholen sich die Märkte meist wieder. Manchmal dauert die Erho­lung wenige Monate, manchmal aber auch Jahre oder gar Jahrzehnte.
  • Bei der Pla­nung der eigenen Geld­an­lage sollte man sich daher die Frage stellen, ob man auf­tre­tende Ver­luste jeder­zeit und beliebig lange aus­sitzen kann und will.
  • Spart man zum Bei­spiel für eine bestimmte Anschaf­fung oder ist darauf ange­wiesen, jeder­zeit auf das Geld zugreifen zu können, dann ist es nicht prak­ti­kabel, wenn das inves­tierte Geld für meh­rere Jahre nicht aus­zahlbar ist, ohne dabei große Ver­luste hinzunehmen.
  • Hier ist Wert­si­che­rung durch aktives Risi­ko­ma­nage­ment der rich­tige Ansatz, da Ver­luste in Kri­sen­zeiten abge­fe­dert werden und der Wert des ange­legten Geldes deut­lich sta­biler erhalten bleibt.

 

Fazit: Geld­an­lage benö­tigt Zeit. Je nied­riger die Wert­schwan­kungen einer Geld­an­lage sind, desto ein­fa­cher lässt es sich mit diesen Wert­schwan­kungen wäh­rend der Anla­ge­phase leben.