Was bedeutet Geldanlage?
Wer sein Geld heutzutage einfach auf dem Konto ruhen lässt oder aufs klassische Sparbuch packt, der riskiert, dass es dort zunehmend an Wert verliert. Grund hierfür sind die hohe Inflationsrate und niedrige Zinsen, denn die Zeiten in denen fleißige Sparer mit hohen Zinssätzen belohnt werden sind längst vorbei. Trotzdem ist das Thema Geldanlage für viele Deutsche immer noch unbekanntes Terrain. Dabei ist eine durchdachte Kapitalanlage der Schlüssel zu erfolgreichem Sparen. Denn sie schützt das Geld nicht nur vor dem Wertverfall, sondern beschert dem Sparer langfristig auch eine ordentliche Rendite.
Um sein Geld anzulegen, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Damit man für sich die richtige Lösung findet, ist es zunächst einmal wichtig, sich umfassend zu informieren. Wir versuchen etwas Licht ins große Dunkel zu bringen und stellen in diesem Beitrag die bekanntesten Anlageformen und wichtige Grundregeln der Geldanlage vor.
Die Grundlagen der Geldanlage
Als Geldanlage wird im Grunde jede Art von Investition bezeichnet, die das Ziel verfolgt, innerhalb eines bestimmten Zeitraums einen Wertzuwachs zu erreichen. Anstatt sein Geld also ohne nennenswerte Zinserträge auf dem Konto zu bunkern, investiert man es in Güter, die ihren Wert im Laufe der Zeit voraussichtlich steigern werden. Das müssen nicht unbedingt materielle Güter sein. Die Möglichkeiten zur Geldanlage sind vielseitig und reichen von Aktieninvestments, über Immobilien bis hin zu Rohstoffen. Die unterschiedlichen Optionen bezeichnet man auch als Anlageklassen.
Die wichtigsten Anlageklassen
Geldmarktinstrumente
Die Kapitalanlage am Geldmarkt ist mit dem geringsten Risiko verbunden und daher in Deutschland sehr beliebt. Durch das geringe Risiko und die vergleichbar hohe Liquidität müssen Anleger hier allerdings auch mit einer kleinen Rendite rechnen. Zwei der wichtigsten Anlageformen im Geldmarkt sind Tages- und Festgeldkonten.
Tagesgeld
Die sicherste und flexibelste Form der Geldanlage stellt das Tagesgeldkonto dar. Der Sparer hat jederzeit vollen Zugriff auf das zurückgelegte Geld und es gibt keine Vertragslaufzeiten oder Kündigungsfristen. Das eingelagerte Geld ist durch die Einlagensicherung innerhalb der EU gesetzlich abgesichert. Auch wenn die Zinsen zwischen den verschiedenen Anbietern variieren ist die Rendite in der Regel sehr gering.
Festgeld
Das Festgeldkonto ist ebenfalls eine sehr sichere Möglichkeit der Geldanlage. Das Geld wird hier für eine bestimmte Dauer zu einem festen Zinssatz angelegt. Wie beim Tagesgeld sind Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Konto geschützt. Der Unterschied zum Tagesgeld liegt darin, dass das Festgeld nicht jederzeit gekündigt werden kann. Genauso wenig kann der Sparer während der Laufzeit auf das zurückgelegte Geld zugreifen. Da die Liquidität somit eingeschränkt ist, spricht man auch von einem Liquiditätsrisiko.
Aktien
Als Aktien bezeichnet man börsengehandelte Anteile an Unternehmen. Kauft man eine Aktie, erwirbt man den Anteil an einem bestimmten Unternehmen – man wird zum Aktionär. Sobald der Kurs des Unternehmens steigt oder Dividenden ausgeschüttet werden, profitiert man als Anleger. Anders als beim Fest- oder Tagesgeld existiert hier allerdings keine feste Rendite und beim Kauf von Einzelaktien besteht im Fall von Kursschwankungen ein hohes Verlustrisiko.
Um dieses Risiko bei der Geldanlage zu reduzieren hat man die Möglichkeit in breitgefächerte Aktienfonds oder ETF zu investieren. Auch sollte ein Aktieninvestment im besten Fall langfristig geplant sein. So können Kursverluste in Krisenphasen einfach ausgesessen werden und die Chancen auf eine erfolgreiche Kapitalanlage werden deutlich erhöht.
Anleihen
Anleihen sind festverzinste Wertpapiere und werden von Staaten oder Unternehmen ausgegeben. Festverzinst – das heißt, der Anleger erhält für einen bestimmten Zeitraum zuvor festgelegte Zinszahlungen. Endet die Laufzeit, dann erhält der Anleger seinen ursprünglichen Anlagebetrag zurück. Die Investition in Anleihen gilt als relativ sicher, da das einzige Risiko darin besteht, dass der Staat oder das Unternehmen, welches die Anleihen ausgibt, pleite geht. Das vergleichsweise geringe Risiko geht allerdings meistens auch mit einer geringen Rendite einher. Dies trifft insbesondere auf Anleihen mit hoher Bonität (z.B. deutsche Staatsanleihen) und kurzer Laufzeit zu.
Immobilien
Die Kapitalanlage in Form von Immobilien erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Nicht ohne Grund wird häufig auch von „Betongold“ gesprochen. Aber trotz niedriger Hypothekzinsen und hohen Wertsteigerungen in den vergangenen Jahren ist die Investition in Immobilien kritisch zu betrachten. Durch die hohen Immobilienpreise sind die Einstiegshürden groß und mit dem Kauf einer Immobilie bindet man meist sein gesamtes Kapital. Eine Risikoverteilung ist dementsprechend nicht mehr möglich. Darüber hinaus müssen sich Anleger auf laufende Kosten für die Verwaltung und Instandhaltung der Immobilie einstellen, die die zu erwartenden Erträge schmälern.
Die Investition in Immobilien ist allerdings auch ohne großes Vermögen oder langfristige Kapitalbindung möglich. Und zwar mit Hilfe von Immobilienfonds. Diese Fonds bestehen in der Regel aus Gewerbeimmobilien, von deren Wertentwicklung man langfristig profitieren kann.
Rohstoffe
Auch Rohstoffe wie z.B. Gold, Silber und Öl stellen eine Form der Geldanlage dar. Anleger spekulieren hierbei auf steigende Wertentwicklungen. Da der Wert von Rohstoffen durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, sind sie als Anlageform relativ gut vor Faktoren wie der Inflation geschützt. Dennoch kann auch ihr Preis stark schwanken und sie besitzen den zusätzlichen Nachteil, dass sie in der Regel keine Zinserträge abwerfen.
Die passende Geldanlage finden
Mit der Vielzahl an Möglichkeiten zur Geldanlage rückt eine Frage immer stärker in den Vordergrund: Wie soll ich mein Geld am besten anlegen? Die schlechte Nachricht vorweg: Eine allgemeingültige Formel für den großen Anlageerfolg gibt es nicht. Denn welche der Anlageklassen sich für einen am besten eignet ist abhängig von vielen äußeren Einflüssen (Einkommen, Alter, Lebenssituation, etc.).
Es gibt allerdings einige Aspekte, die jeder Anleger bei seiner Suche beachten sollte:
- Die Höhe des zur Verfügung stehenden Vermögens
- Die geplante Dauer der Geldanlage
- Die persönliche Risikobereitschaft
Die Höhe des zur Verfügung stehenden Vermögens
Bevor man sich für eine bestimmte Anlageklasse oder einen bestimmten Anlagebetrag entscheidet, sollte man seine gesamten Vermögensverhältnisse betrachten.
Denn diese spielen einen entscheidenden Faktor für die persönliche Risikobereitschaft. Hat man beispielsweise noch keine hohen Einkünfte oder Ersparnisse, sollte man mit seiner Geldanlage weniger Risiko eingehen als jemand der bereits große Beträge in sicheren Anlageformen hinterlegt hat. Gleiches gilt für die Form der Einkünfte. Besitzt man ein sicheres Einkommen, so kann man höhere Risiken eingehen, da man auf das zurückgelegte Geld zeitnah voraussichtlich nicht zugreifen muss.
Auch persönliche Schulden spielen in diesem Rahmen eine wichtige Rolle. Wenn möglich, sollten diese vor der Geldanlage weitestgehend abbezahlt sein. Zinsen auf bestehende Kredite sind in der Regel nämlich deutlich höher als zu erwartende Renditen aus der Geldanlage.
Die geplante Dauer der Geldanlage
Die Anlagedauer bestimmt ebenfalls über eine erfolgreiche Geldanlage. Das gilt insbesondere für Investments bei denen hohe Schwankungen möglich sind, wie beispielsweise am Aktienmarkt. Diese sollte man nur eingehen, wenn man plant, das Geld langfristig anzulegen. Dann können Kursverluste in Krisenzeiten nämlich ganz einfach ausgesessen werden. Das Wichtigste ist hier seiner Strategie treu zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Denn wer seine Aktien zu niedrigen Preisen in Krisenzeiten verkauft, der riskiert Verluste.
Möchte man sein Geld nur kurzfristig anlegen und jederzeit ohne große Verluste darauf zugreifen können, so bieten sich eher sichere Anlageformen ohne große Schwankungen an, wie beispielsweise Investments am Geldmarkt.
Die persönliche Risikobereitschaft
Insbesondere bei der Kapitalanlage in Finanzprodukte gilt: Mehr Rendite bedeutet mehr Risiko. Möchte man also auf lange Sicht hohe Gewinne mit seiner Geldanlage erwirtschaften, so muss man auch bereit sein, ein höheres Risiko von zwischenzeitlichen Kursverlusten einzugehen.
Aber auch für Anleger die weniger risikofreudig sind, findet sich eine passende Anlageform. Je mehr Sicherheit die Investition bietet desto geringer fallen allerdings auch die zu erwartenden Gewinne aus.
Fazit: Geld richtig anlegen
Welche Art der Kapitalanlage letztendlich am besten geeignet ist, sollte also jeder Anleger selbst entscheiden und dabei die genannten Punkte im Hinterkopf behalten.
Eine geeignete Geldanlage für Einsteiger sollte aber vor allem einfach und transparent sein. Hier bietet sich beispielsweise ein Mix aus Tagesgeld, Festgeld oder günstigen ETFs bzw. Aktienfonds an.
Für eine zusätzliche Absicherung der Geldanlage empfiehlt es sich außerdem bei den Anlageklassen breit zu streuen – sein Geld also in mehrere Anlageklassen zu investieren. Durch die Diversifikation der Geldanlage lassen sich Verluste in bestimmten Branchen durch Gewinne in anderen Märkten auffangen. Dadurch verringert sich das generelle Verlustrisiko.
Auch wenn die Auseinandersetzung mit dem Thema Geldanlage zunächst vielleicht zeitaufwändig erscheint – sie lohnt sich auf jeden Fall. Denn nur so kann das eigene Geld vor dem Wertverfall geschützt und Vermögen aktiv aufgebaut werden.
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Inhalt
Hey Adriane, ein sehr interessanter Artikel. Ich selbst habe mich ewig rumgeplagt und überlegt wie ich was anlegen soll. Da ich nun selbst wirklich gar keine Ahnung habe, habe ich mich sehr verunsichern lassen. Sobald ich etwas gefunden hatte, bei dem ich dachte :“Das könnte was für mich sein.” Habe ich direkt wieder Seiten mit Gegenargumenten gefunden. Ich habe mir letztendlich Hilfe bei einer Vermögensberatung geholt, die selbst mir als Geringverdiener lohnend geholfen hat. LG Julia
Hallo Julia, vielen Dank für Deine Antwort. Freut mich sehr, dass Dir der Artikel gefällt!
Ja ich weiß, das Thema kann ziemlich komplex sein. Schön, dass Du mit einer Vermögensberatung den für Dich passenden Weg gefunden hast.
Viele Grüße aus Leipzig
Adriane von Evergreen