Zinseszinseffekt: Was das ist und was er bewirkt
Auch Albert Einstein soll die große Wirkung des Zinseszinseffektes erkannt haben: „Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.”
Rechenbeispiel*:
Simone legt 1000 € zu einem festen Zinssatz von 5 % p. a. an.
Erstes Jahr:
Startsumme: 1.000 € (5 % Zinsen p. a.)
Ertrag: 5 % auf 1.000 € = 50 € Zinsen
Endsumme: 1.050 € nach einem Jahr
Wenn Simone die 50 € Zinsen reinvestiert, hat sich das verzinste Anlagevolumen im zweiten Anlagejahr bereits vergrößert:
Zweites Jahr:
Startsumme: 1.050 € (5 % Zinsen p. a.)
Ertrag: 5 % auf 1050 € = 52,50 € Zinsen
Endsumme: 1.102,50 € nach zwei Jahren
Simone hat durch den Zinseszinseffekt also 2,50 € Gewinn gemacht.
Nach 20 Jahren, in denen die Zinsen immer wieder reinvestiert wurden, macht sich der Zinseszins so richtig erkennbar:
20. Jahr:
Startsumme: 2.526,98 € (5 % Zinsen p. a.)
Ertrag: 5 % auf 2.526,98 € = 126,35 € Zinsen
Endsumme: 2.653,33 € nach 20 Jahren
Durch den Zinseszinseffekt haben sich die erwirtschafteten Zinsen vervielfacht. Bei der Entnahme der Zinsen (sogenannter „Einfacher Zins“) hätte Simone nach 20 Jahren 1.000 € Zinsen erhalten (50 € Zinsen × 20 Jahre = 1.000 €). Dank des Reinvestierens ihrer Zinsen konnte sie mit dem Zinseszinseffekt stattdessen einen Zinsertrag von 1.653,33 € erzielen.
*Eigene Berechnungen

Übrigens spricht man nicht nur bei verzinsten Anlagen vom Zinseszinseffekt. Auch bei Investmentfonds hat der Effekt die gleiche Wirkung, selbst wenn es sich streng genommen um Rendite und nicht um erwirtschaftete Zinsen handelt.
Deswegen sollte man beim Anlegen in Investmentfonds eine thesaurierende Anlageklasse wählen. Dann werden die Erträge durch Dividenden nicht ausgezahlt, sondern auf das Anlagevolumen addiert.
Generell gilt: Je länger du dein Geld für dich arbeiten lässt, die Zinserträge immer wieder reinvestierst und mitverzinst, desto mehr Gewinn erhältst du nach Ablauf der Laufzeit.
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