Sind Frauen die besseren Anlegerinnen?
Sind Frauen die besseren Anlegerinnen?
Inhalt
- Frauen handeln weniger impulsiv beim Anlegen
- Neurologische Ursachen für unterschiedliches Anlageverhalten
- Fondsmanagement-Teams sind erfolgreicher durch Frauen
- Frauen sind sehr kompetent als Anlegerinnen doch weniger selbstbewusst
- Kann ein geringeres Selbstbewusstsein beim Investieren von Vorteil sein?
- Anlegerinnen investieren sehr erfolgreich — wenn sie es tun
Noch immer sind Frauen in der Finanzwelt deutlich unterrepräsentiert und zwar auf allen Ebenen: Eine globale Studie von BNY Mellon Investment kam zu dem Ergebnis, dass bei neun von zehn Vermögensverwaltungen der Standardkunde männlich ist. Und auch in den Fondsmanagement-Teams ist nur jede zehnte Person eine Frau. Doch immer häufiger liest man, dass Frauen eigentlich die besseren Anlegerinnen sind. Stimmt das wirklich? Und welche Gründe kann es dafür geben?
Frauen handeln weniger impulsiv beim Anlegen
Entgegen dem Vorurteil Frauen seien emotionaler als andere Geschlechter, zeigt sich in Untersuchungen, dass Frauen ihre Emotionen beim Investieren besser unter Kontrolle haben als Männer. Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat herausgefunden, dass Frauen bei Turbulenzen auf dem Markt seltener in Panik verfallen: Investorinnen handeln weniger impulsiv und verfolgen eher langfristige finanzielle Ziele. Laut Boring Money behalten Frauen Fonds im Durschnitt für 10,7 Jahre, Männer nur für 8,3 Jahre.
Zahlen von Trade Republic zeigen, dass Frauen langfristiger und diversifizierter investieren als Männer. Sie nutzen dazu häufiger Sparpläne und verringern somit zusätzlich ihr Anlagerisiko.
Und das zahlt sich aus: 2023 erzielten Frauen durchschnittlich 2% höhere Rendite als Männer.
Fondsmanagement-Teams sind erfolgreicher durch Frauen
Auch in der Vermögensverwaltung spielt das Geschlecht eine Rolle: Eine Studie von Goldman Sachs ergab, dass Fonds, die von Frauen oder gemischten Teams verwaltet werden, im ersten Halbjahr 2020 besser abschnitten und eine 1% höhere Rendite erzielten als Fonds, die ausschließlich von Männern gemanagt wurden.
Ein Grund war offenbar die Aktienauswahl: Diese fiel bei den Frauen häufiger auf große Tech-Unternehmen, wie Apple, Microsoft oder Tesla. Die männlichen Teams setzten eher auf klassische Werte wie Banken und Versicherungen. Außerdem seien gemischte und ausschließlich weibliche Teams erfolgreicher, da sie anders kommunizieren und ein positives soziales Klima pflegen.
Frauen sind sehr kompetent als Anlegerinnen doch weniger selbstbewusst
Trotzdem ist es für Frauen weniger selbstverständlich Investorin zu werden. Ein Grund dafür kann ein geringeres Selbstvertrauen bei Frauen in die eigenen finanziellen Kompetenzen sein. Ein Report von Fidelity fand heraus, dass zwar die Mehrheit der befragen Frauen mit hohem Selbstvertrauen die Finanzen im Alltag und Haushalt managen, aber nur 19% sich zutrauen, für ihre langfristigen Ziele in Geldanlagen zu investieren. Eine mögliche Folge: Frauen starten laut Trade Republic im Schnitt zwei Jahre später und mit 30 % weniger Kapital als männliche Investoren.
Das kann daran liegen, dass Frauen auf weniger Erfahrungen und Know-how Transfer über die Finanzwelt zurückgreifen können. In Deutschland dürfen Frauen erst seit 1958 ein eigenes Konto eröffnen und ohne die Erlaubnis ihres Ehemanns ihr Geld selbst verwalten. Noch bis 1977 waren Frauen gesetzlich verpflichtet, den Haushalt zu führen: Arbeit sollte nur ein Zuverdienst zum Familieneinkommen sein und so war es vielen Frauen nicht möglich, sich finanziell unabhängig zu machen. Noch bis heute verdienen Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen.
Kann ein geringeres Selbstbewusstsein beim Investieren von Vorteil sein?
Eine Studie des Wells Fargo Investment Institute legt nahe, dass ein zu hohes Selbstbewusstsein beim Anlegen schaden kann. Frauen seien gerade deshalb die besseren Anlegerinnen, weil sie bescheidener und besonnener vorgehen und sich und ihre Renditeaussichten nicht überschätzen.
Anlegerinnen investieren sehr erfolgreich — wenn sie es tun
Viele Untersuchungen belegen, dass Frauen erfolgreicher anlegen: Durchschnittlich informieren sich Frauen vor dem Investieren intensiver, setzen auf sicherere Anlageformen und denken langfristiger. Männer hingegen tendieren häufiger zu riskanten Entscheidungen, handeln impulsiver und schichten ihr Depot öfter um.
Frauen sind also äußerst kompetent im Umgang mit Finanzanlagen. Sie besitzen alle Voraussetzungen für erfolgreiches Investieren, und sind dabei sogar den Männern voraus. Es geht nun darum, Frauen zu ermutigen und sich für ihre Förderung und Bildung im Anlagebereich einzusetzen. Gerade weil Frauen häufiger von Altersarmut bedroht sind, sollten sie ihre Fähigkeiten nutzen, um für die eigene Zukunft finanziell vorzusorgen.
Inhalt
- Frauen handeln weniger impulsiv beim Anlegen
- Neurologische Ursachen für unterschiedliches Anlageverhalten
- Fondsmanagement-Teams sind erfolgreicher durch Frauen
- Frauen sind sehr kompetent als Anlegerinnen doch weniger selbstbewusst
- Kann ein geringeres Selbstbewusstsein beim Investieren von Vorteil sein?
- Anlegerinnen investieren sehr erfolgreich — wenn sie es tun
Liebes Evergreen-Team,
ich lese eure Artikel sehr gerne und auch dieses Thema fand ich wieder sehr spannend. Es ist super, dass ihr jetzt auch mehr über Frauen in der Finanzwelt sprecht.
Ein kleiner Verbesserungsvorschlag: In diesem Artikel haben sich einige Rechtschreibfehler eingeschlichen, die den Lesefluss leider etwas beeinträchtigt haben. Vielleicht könnt ihr beim nächsten Mal mehr darauf achten. Ansonsten top!
Liebe Hannah,
super, vielen Dank für Deinen Hinweis. Das beheben wir natürlich sofort!
Liebe Grüße aus Leipzig
Maria von EVERGREEN