Female Finance: Warum Geldanlage für Frauen wichtig ist

Spielt das Geschlecht bei der Geldanlage eine Rolle? Man könnte denken nein, schließlich haben Männer und Frauen heutzutage in Deutschland die gleichen Möglichkeiten, sich zu informieren und zu investieren. Die Zeiten, in denen Frauen nicht über ihr eigenes Geld verfügen konnten, sind längst vorbei. Dennoch scheinen Männer die Finanzwelt nach wie vor zu dominieren. Es macht sich allerdings eine neue Bewegung breit: Female Finance. Wir klären auf, was das bedeutet und warum Geldanlage endlich auch für Frauen selbstverständlich werden sollte.
Die Finanzbranche ist noch immer eine Männerdomäne
Frauen sieht man – wenn auch mittlerweile vermehrt – nur selten in Berufen in der Finanzbranche. Auch im Privatleben scheinen sie sich weniger mit Finanzen zu beschäftigen, insbesondere wenn es ums Investieren geht. Eine Studie von J.P. Morgan zeigt, dass Frauen zwar zurückhaltender investieren, aber nicht weniger erfolgreich als Männer.
Geldanlage für Frauen war lange nicht möglich
Warum haben Frauen also in der Regel ein geringeres Selbstbewusstsein im Umgang mit Finanzen als Männer? Der Schlüssel liegt in ihrer fehlenden Finanzbildung. In gewisser Weise wurde diese Wissenslücke über Generationen vererbt, denn bei den Lebensratschlägen von vielen Omas, Tanten und Müttern kam das Thema Finanzen oft zu kurz. Ganz einfach, weil Frauen zur damaligen Zeit nur begrenzt oder gar nicht alleine über ihr Geld verfügen durften.
Es ist allerhöchste Zeit, diese generationsbedingte Wissenslücke zu schließen und Frauen mit Female Finance mehr Selbstvertrauen gegenüber ihren Finanzen zu vermitteln.
Warum Frauen für ihr Alter vorsorgen müssen
Gründe, warum finanzielle Unabhängigkeit wichtig ist, gibt es wie Sand am Meer. Der wichtigste Grund: Frauen sind stärker von Altersarmut bedroht als Männer!
Wirft man einen Blick in die Statistik, dann sieht die finanzielle Zukunft für Frauen eher trüb aus. Eine Studie über Altersarmut vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend* zeigt, dass die Altersarmutsquote von Frauen 9 Prozent höher ist als die von Männern. Besonders bei alleinerziehenden oder nicht erwerbstätigen Frauen ist diese Altersarmutsquote deutlich größer. Zudem haben Frauen über 80 Jahre durchschnittlich 300 Euro weniger Einkommen im Monat.
Ein Partner ist keine verlässliche Altersvorsorge.
Viele Frauen leben auch heute noch in traditionellen Rollenbildern, die sich nur langsam wandeln.

Eine Schwangerschaft und die folgende Elternzeit sind oft der Hauptgrund für das geringe Einkommen im Ruhestand. Denn tritt eine Frau in der Zeit, in der sie die Kinder großzieht, beruflich zurück, dann zahlt sie währenddessen auch nicht in ihre Rentenkasse ein. Die wenigsten Paare treffen eine Vereinbarung, die regelt, dass der arbeitende Partner auch Geld für den Ruhestand der Frau einzahlt. Bei einer Trennung oder einem Todesfall kann das zu einem großen Problem werden.
Der Gender Pay Gap – Fakt und kein Vorurteil
Aber auch, wenn Frauen beruflich nicht für ihre Familie zurückstecken, sind sie dennoch gefährdeter als Männer eine unzureichende Rente zu bekommen. Schuld daran: Der Gender Pay Gap zwischen Männern und Frauen.
Der Gender Pay Gap bezeichnet den Verdienstabstand des Bruttoeinkommens von Frauen im Gegensatz zum Bruttoeinkommen von Männern.
2020 verdienten Frauen durchschnittlich 18 Prozent** weniger als Männer. Dieser Einkommensunterschied zeigt sich in fast allen Branchen. Besonders ausgeprägt ist er in Berufen, die traditionell häufiger von Männern ausgeführt werden.

Bei der Angabe von 18 Prozent gilt es allerdings zu beachten, dass es sich dabei um den unbereinigten Gender Pay Gap handelt. Das bedeutet, in die Berechnung fließen der Bildungsstand, die Berufserfahrungen oder der Anteil der Führungspositionen mit ein. Er wird berechnet, indem der durchschnittliche Bruttostundenverdienst aller Männer mit dem von allen Frauen verglichen wird.
Aber auch wenn man den Gender Pay Gap bereinigt, also strukturelle Unterschiede, wie die unterschiedlichen Berufswahlen von Frauen und Männern sowie die geringere weibliche Quote in Führungspositionen, bei der Berechnung berücksichtigt, bleibt ein unerklärbarer Rest übrig. Dabei handelt es sich um den bereinigten Gender Pay Gap. Dieser misst den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten. Die Gehaltsunterschiede der Geschlechter sind bei dieser Berechnung auf andere Faktoren zurückzuführen.
Die Risikobereitschaft oder opportunistisches Verhalten könnten zum Beispiel solche Eigenschaften sein, die einen Einfluss auf die Lohnhöhe haben. Frauen geben generell kleinere Löhne an als Männer, wenn sie nach ihren Gehaltsvorstellungen gefragt werden. Sie schätzen ihre Leistungen geringer ein und verlangen daher keine angemessene Entlohnung.
Eine frühe Absicherung macht den Unterschied
Der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern ist also kein Mythos, sondern bittere Realität. Ein erheblicher Teil der fehlenden Gleichberechtigung von Frauen ist dabei auf die Werte und die Mentalität unserer Gesellschaft zurückzuführen. Frauen sollten sich aber nicht davon abschrecken lassen, in Elternzeit zu gehen oder verkürzt zu arbeiten. Viel wichtiger ist es, sich schon früh um die eigene finanzielle Absicherung zu kümmern. Beispielsweise mithilfe einer geeigneten Geldanlage.
Mit Female Finance in die Zukunft starten
Die Studienergebnisse von J.P. Morgan belegen, dass Frauen, die ihr Geld anlegen mit deutlich mehr Zuversicht in die Zukunft schauen. So schätzten 17 Prozent der Befragten ihre finanzielle Situation nach einem Jahr besser ein als vorher. 41 Prozent erwarteten zudem in drei Jahren finanziell sogar noch besser dazustehen. Nicht so zuversichtlich waren hingegen Nicht-Anlegerinnen. Nur 11 Prozent bewerteten ihre Situation besser als vor einem Jahr und nur 33 Prozent erwarteten in drei Jahren besser dazustehen.

Dieser Unterschied mag zwar nicht gewaltig sein, aber er ist dennoch ein deutliches Zeichen dafür, dass Frauen, die Geld anlegen, ihre Entscheidung nicht bereuen. Ganz im Gegenteil, sie blicken ihrer Zukunft mit mehr Selbstvertrauen und Optimismus entgegen.
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Mit unserer Reihe „Female Finance“ möchten wie aufklären und Frauen helfen, die Herrin über ihre Finanzen zu werden. Eine Geldanlage unterscheidet nicht zwischen den Geschlechtern, aber dennoch haben Frauen ganz andere Voraussetzungen und gesellschaftliche Konventionen als Männer. In unserem nächsten Beitrag dieser Reihe wird es darum gehen, welche Geldanlagen am besten für Frauen geeignet sind. Also bleib gespannt!
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